Freund Winter kommt uns wieder besuchen und hat seinen kleinen Helfer den Schnee mit dabei! Allerdings erst am Sonntag. Bis dahin sorgt ein stabiles Hoch für recht sonniges und vor allem überdurchschnittlich warmes Wetter. Nach dem unterkühlten Beginn wird der November anscheinend doch noch ein Wonnemonat!
Kurzer Wetterüber- und Klimarückblick
Die sehr milde Atlantikluft sowie der teils föhnige Westwind sorgte an diesem heutigen 4. November für somerliche Verhältnisse. Die höchsten Temperaturen wurden im Wiener Becken gemessen: Berndorf lag mit 21,7 Grad knapp von Baden (21,4 Grad) und Gumpoldskirchen (21,3 Grad).
War es schon einmal so warm um diese Jahreszeit? Ja , klar. Temperaturen jenseits der 20 Grad-Marke sind keine Seltenheit, der Rekord liegt bei 26,3 Grad in Weyer im November 1997. Von den angesprochenen Stationen lagen auch alle unter ihrem bisherigen November-Maximum (Baden: 24,0 und G'kirchen 23,0 Grad jeweils 1970).
Nicht wenig überraschend die stürmischen Spitzenböen des heutigen Tages (in km/h):
Buchbergwarte (467 m) 86
Jauerling (959 m) 83
Jubiläumswarte (449 m) 76
Vielversprechend ist auch das Sounding von Wien (als Textfile-Auszug und Grafik):
Die trocken durchmischte Schichte reicht von etwa 905 hPa (1040 m) bis zum Boden. Während die potentielle Temperatur (THTA) konstant bleibt, nimmt die Absoluttemperatur (TEMP) um 1 Grad pro 100 m zu. Besser kann man die trockenadiabatische durchmischte Schicht gar nicht erklären (Werte fett).
Die Crux beim Wind: Modell vs. Realität
Die Modellanalysen des UBIMET-ARW (von GFS angetrieben) zum selben Zeitpunkt wie das Sounding (12 UTC) zeigen eindeutig, wie selbst ein hochaufgelöstes Modell (12 km) die kleinräumigen Feinheiten wie das Absinken im Lee des Wienerwaldes NICHT 1:1 umrechnen kann.
Der Vergleich mit dem Sounding zeigt, dass das Modell zwar in einer Höhe von 700 hPa (25-30 vs 27* kn) in etwa übereinstimmt.
Je näher man aber dem Erdboden und somit der von der Topographie am meisten beeinflussten Schicht kommt (Wind 850 hPa: 30 - 35 kn vs. 49* kn), desto größer können die Windwerte voneinander anweichen (Wind 950 hPa: 20 - 25 kn vs. 33* kn). Daher: die Erfahrung zählt eben in vielen Fällen mehr als jedes Modell, vor allem wenn die kräftigsten Böen zwischen den Modellflächen liegen (55 kn auf 880 hPa).
Die nächsten Tage
So grob ändert sich auch am Freitag und Samstag nichts an dieser Wetterlage. Der Sonntag bringt allerdings im Zuge einer Kaltfront wieder deutlich kühlere Temperaturen und im Westen Schnee bis etwa 800 m. Verbunden mit einem neuerlichen Adriatief stellt sich am Montag wieder Föhn ein, am Alpenhauptkamm und südlich davon kommt jedoch einiges an Niederschlag dazu - durch die hohen Temperaturen aber nur bis 1000 m in Form von Schnee.
Dazu das auch für die Ostalpen aussagekräftige Föhndiagramm der meteocentrale.ch:
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Quellen:
Sounding: university of wyoming (1)
Modellmaps - Wind:UBIMET-ARW (2,3 + 4)
Modellmaps - Schnee: bergfex.at/ZAMG Innsbruck (5)
Föhndiagramm: meteocentrale.ch (6)
Kurzer Wetterüber- und Klimarückblick
Die sehr milde Atlantikluft sowie der teils föhnige Westwind sorgte an diesem heutigen 4. November für somerliche Verhältnisse. Die höchsten Temperaturen wurden im Wiener Becken gemessen: Berndorf lag mit 21,7 Grad knapp von Baden (21,4 Grad) und Gumpoldskirchen (21,3 Grad).
War es schon einmal so warm um diese Jahreszeit? Ja , klar. Temperaturen jenseits der 20 Grad-Marke sind keine Seltenheit, der Rekord liegt bei 26,3 Grad in Weyer im November 1997. Von den angesprochenen Stationen lagen auch alle unter ihrem bisherigen November-Maximum (Baden: 24,0 und G'kirchen 23,0 Grad jeweils 1970).
Nicht wenig überraschend die stürmischen Spitzenböen des heutigen Tages (in km/h):
Buchbergwarte (467 m) 86
Jauerling (959 m) 83
Jubiläumswarte (449 m) 76
Vielversprechend ist auch das Sounding von Wien (als Textfile-Auszug und Grafik):
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PRES HGHT TEMP DWPT RELH MIXR DRCT SKNT THTA THTE THTV
hPa m C C % g/kg deg knot K K K
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1000.0 195
999.0 200 19.2 8.2 49 6.87 260 14 292.4 312.4 293.6
986.0 312 18.0 7.9 51 6.82 235 27 292.4 312.2 293.6
942.0 701 14.0 6.8 62 6.63 275 33* 292.1 311.4 293.3
925.0 856 12.4 6.4 67 6.56 270 35 292.0 311.0 293.1
905.0 1039 10.8 5.8 71 6.43 270 45 292.2 310.9 293.3
894.0 1141 10.8 4.8 66 6.07 270 50 293.2 311.0 294.3
885.0 1225 10.0 4.0 66 5.79 270 54 293.2 310.2 294.2
881.0 1263 10.3 3.5 63 5.62 270 56 293.9 310.5 294.9
880.0 1273 10.4 3.4 62 5.58 270 56 294.1 310.6 295.1
869.0 1377 9.6 3.6 66 5.73 272 53 294.3 311.2 295.3
863.0 1435 10.0 3.0 62 5.53 273 52 295.3 311.8 296.3
850.0 1561 9.0 2.0 62 5.23 275 49* 295.6 311.1 296.5
813.0 1928 7.0 1.0 66 5.09 283 40 297.2 312.5 298.1
796.0 2102 7.2 -0.8 57 4.55 287 36 299.2 313.1 300.1
766.0 2416 4.8 -2.2 60 4.27 294 28 299.9 313.0 300.7 762.0 2459 5.4 -2.6 56 4.16 295 27 301.0 313.9 301.8 724.0 2874 1.6 -3.4 69 4.13 298 27 301.3 314.1 302.1 700.0 3145 1.2 -7.8 51 3.05 300 27* 303.8 313.4 304.3 687.0 3296 0.8 -10.2 44 2.57 299 29 305.0 313.2 305.4 626.0 4038 -4.5 -9.0 71 3.11 296 39 307.1 317.1 307.7 615.0 4178 -5.1 -10.6 65 2.78 295 41 307.9 316.9 308.5 609.0 4255 -5.5 -11.5 63 2.62 294 41 308.4 316.9 308.9 606.0 4294 -5.7 -18.7 35 1.45 293 41 308.6 313.5 308.9 600.0 4372 -6.3 -13.3 58 2.30 292 40 308.8 316.3 309.2
Die trocken durchmischte Schichte reicht von etwa 905 hPa (1040 m) bis zum Boden. Während die potentielle Temperatur (THTA) konstant bleibt, nimmt die Absoluttemperatur (TEMP) um 1 Grad pro 100 m zu. Besser kann man die trockenadiabatische durchmischte Schicht gar nicht erklären (Werte fett).
Sounding des Westföhns vom 04.11. um 12 UTC |
Die Crux beim Wind: Modell vs. Realität
Die Modellanalysen des UBIMET-ARW (von GFS angetrieben) zum selben Zeitpunkt wie das Sounding (12 UTC) zeigen eindeutig, wie selbst ein hochaufgelöstes Modell (12 km) die kleinräumigen Feinheiten wie das Absinken im Lee des Wienerwaldes NICHT 1:1 umrechnen kann.
Der Vergleich mit dem Sounding zeigt, dass das Modell zwar in einer Höhe von 700 hPa (25-30 vs 27* kn) in etwa übereinstimmt.
Je näher man aber dem Erdboden und somit der von der Topographie am meisten beeinflussten Schicht kommt (Wind 850 hPa: 30 - 35 kn vs. 49* kn), desto größer können die Windwerte voneinander anweichen (Wind 950 hPa: 20 - 25 kn vs. 33* kn). Daher: die Erfahrung zählt eben in vielen Fällen mehr als jedes Modell, vor allem wenn die kräftigsten Böen zwischen den Modellflächen liegen (55 kn auf 880 hPa).
Die nächsten Tage
So grob ändert sich auch am Freitag und Samstag nichts an dieser Wetterlage. Der Sonntag bringt allerdings im Zuge einer Kaltfront wieder deutlich kühlere Temperaturen und im Westen Schnee bis etwa 800 m. Verbunden mit einem neuerlichen Adriatief stellt sich am Montag wieder Föhn ein, am Alpenhauptkamm und südlich davon kommt jedoch einiges an Niederschlag dazu - durch die hohen Temperaturen aber nur bis 1000 m in Form von Schnee.
Dazu das auch für die Ostalpen aussagekräftige Föhndiagramm der meteocentrale.ch:
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Quellen:
Sounding: university of wyoming (1)
Modellmaps - Wind:UBIMET-ARW (2,3 + 4)
Modellmaps - Schnee: bergfex.at/ZAMG Innsbruck (5)
Föhndiagramm: meteocentrale.ch (6)