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Es werden Posts vom Januar, 2020 angezeigt.

Jänner 2020: sonnig, mild, wenig Schnee

Rinn, 924 m, am 09. Jänner 2020. Der wenige Schnee liegt auch nur an den schattigsten Plätzen, gerade einmal 1 Stunden Sonne gibt es dort anfang Jänner (Foto: alpen.wetter) Nun, wer nach dem für Winterbegeisterte eher entäuschenden Dezember auf den Schnee und die Kälte im neuen Jahr gewartet hatte, wurde auch im Jänner nur selten glücklich. Hochdruckwetter und auch föhnige Südwestlagen machten dem Winter einen Strich durch die Rechnung. Schneemangel Bis Mitte des Monats fiel in ganz Österreich kaum ein Tropfen oder eine Flocke, erst dann kam "ein wenig" Neuschnee. Durch die kalten Nächte und die trockene Luft wurde der Schnee in der zweiten Monatshälfte zumindest in den inneralpinen Tälern konserviert. So lag z.B. im Inntal vom 17. bis zum 31.d.M.eine mehr (5-10 m) oder minder (1-2 cm) dicke Schneedecke. Laut ZAMG lag in höheren Alpentälern im gesamten Jänner Schnee (z.B. Ramsau/Dachstein), aber die Neuschneemengen waren viel geringer als im Mittel (ebenda 40 statt nor

Steigende Feinstaubbelastung bei anhaltendem Hochdruckwetter

Blick von Schwaz / Koglmoos auf das Inntal am 22.01.2020 15:45 Credit: Land Tirol Es kam, wie es kommen musste. Durch die inzwischen schon fast 4 Wochen anhaltende Hochdruckwetterphase, nur unterbrochen durch einen Kaltfrontdurchgang am 18./19. d.M., kommt es nun zu einer erhöhten Feinstaubbelastung im Inntal und besonders im Ballungszentrum Innsbruck. Verstärkt wird die Belastung durch wenig Wind und eine verstärkte Temperaturinversion (wie diese funktioniert und wie groß die Auswirkungen sind, sind hier nachzulesen: https://alpen-wetter.blogspot.com/2020/01/was-ist-eigentlich-eine.html ). Dazu gibt es nun seit dem 18.d.M. eine geringe Schneedecke im Inntal, die die Ausstrahlung etwas begünstigt und die Verschärfung der Inversion vorangetrieben hat. Was ist Feinstaub? Feinstaub (PM 10, PM 2,5) ist, vereinfacht gesagt, feiner Staub, der hauptsächlich von Industrie, Verkehr, Hausbrand (Kleinverbrauch) und Landwirtschaft produziert wird und beim Menschen Entzündungen der Atemweg

Halbzeitbilanz Winter 2019/2020: mild, trocken, schneearm

Mitte Jänner 2020 : auf der Seegrube liegen etwa 145 cm Schnee (Quelle: foto-webcam.eu) Mitte Jänner 2019 : letztes Jahr waren es fast 4 m, die Lawinenverbauungen waren nicht mehr zu sehen und auch das Inntal war weiß mit 30 cm Schnee (Quelle: foto-webcam.eu) Der Vergleich der Schneehöhen mit dem Vorjahr zeigt einen eklatanten Unterschied, teilweise gab es auf den Bergen letztes Jahr 200 bis 250 cm (!) mehr Schnee. Aber auch in den Niederungen sieht man den Unterschied deutlich. Das Inntal war beispielsweise weiß, heuer ist es bis 1.000 m hinauf aper. Die Ausnahme: in Osttirol war letztes Jahr kein Schnee, heuer liegt bereits seit November Schnee. Es ist zwar nicht mehr viel dazugekommen, dennoch weist Lienz noch immer 7 cm auf. Schneehöhen am 14.01.2020 (in Klammer der Wert vom Vorjahr) Zugspitze (2.964 m) 150 cm (400 cm) Seegrube LWD (1.921 m) 147 (396) Rudolfshütte (1.921 m) 162 (360) Pitztaler Gletscher (2.850 m) 170 (311) Loferer Alm (1.590 m) 87 (291) Galzig (

Was ist eigentlich eine Inversionswetterlage?

Blick vom Hahnenkamm nach Norden zum Wilden Kaiser, heute 02.01.2020 um 08:00. Die Täler sind, wie die Berge auch, schneebedeckt (Quelle: bergfex / KitzSki) In den Wetterberichten hört man vor allem in den kalten Monaten oft von Inversionswetterlagen. Das ist ein Hinweis auf die umgekehrte, inverse, Temperaturschichtung. Normalerweise sinkt die Lufttemperatur mit der Höhe um 6 bis 10 Grad pro 1.000 m. Wenn aber die Nächte recht lang sind - wie derzeit - dann füllen sich die Täler und Becken mit Kaltluft (siehe Schema unten, 2) und in der Höhe bleibt es relativ wärmer. Verstärkt wird dieser Effekt durch Schneebedeckung, sternenklare Nächte und Warmluftzufuhr in der Höhe. Über Nacht sinkt die Kaltluft weiter ins Tal, sammelt sich und der Kaltluftsee wächst bis zum Morgen an (3). Tagsüber dauert's dann zunächst einige Stunden bis der Kaltluftsee ausgeräumt wird - durch Sonneneinstrahlung oder Wind (1), es bleibt aber in den Tälern trotzdem kälter. Beobachten kann man diese

Silvesterböllerei und dichter Nebel

Die Böllerei im Inntal sowie das Bergsilvester von Sistrans aus gesehen (südöstlich von Innsbruck auf 900m), Quelle: stefanjud.net Wie jedes Jahr beherrschten nach der besinnlichen Weihnachtszeit das Thema Silvester und seine Bräuche die Medien. Die Städte Innsbruck und Graz hatten bereits im Vorfeld schon auf größere Feuerwerke verzichtet, private Böllerein gab es indessen schon sowie das Innsbrucker Bergsilvester. Das Schießen von Feuerwerksraketen und die dadurch hervorgerufene Lärmbelastung für Mensch und Tier und die Schadstoffbelastung (Feinstaub, Schwermetalle) sollen eingedämmt werden. In Anbetracht der "drohenden" Wetterlage war eine erhöhte Belastung zu erwarten. Ausgangslage Das H steht für Hochdruck. Mitteleuropa lag zum Jahreswechsel unter Hochdruckeinfluss, d.h. wenig Wolken, trockene Luft und kaum Luftbewegung (wenig Wind). Quelle: DWD / wetter3.de Die kleine Delle über dem Ärmelkanal stört uns Mitteleuropäer kaum. Über den Alpen ist der Wind in d