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Posts

Es werden Posts vom April, 2010 angezeigt.

Erfreuliches für Datenanalytiker

Auf der Seite des Instituts für Meteorologie Innsbruck (imgi.uibk.ac.at) gibt es jetzt zusätzliche features: neu hinzugekommen ist der Stationsverlauf von Obergurgl - eine Außenstelle vom Institut sozusagen ( http://imgi.uibk.ac.at/main/obergurgl ). Auf 1938 m gelegen könnte es eine Bergstation sein - allerdings liegt die Station der am höchsten gelgenen Kirchengemeinde Österreichs am hinteren Ende des Ötztales und hat so den Charakter einer Talstation mitsamt Talwindsystem und Föhneinfluss (Timmelwurm ...). Bei gegenem Anlass werden diese Daten in Zukunft öfters hier erscheinen . für ebendiese Station und auch für Innsbruck gibt es jetzt einen Verlauf der Erdbodentemperaturen (in 10, 20 und 50 cm Tiefe). Dazu gibt es demnächst auch einen Eintrag hier im Blog. Sonst zeigt sich derzeit das Wetter von seiner besten Seite (für jeden der Sonne und T > 25 °C mag), durch leichten Föhneinfluss wird der heutige Donnerstag der wärmste Tag 2010 in Innsbruck. Nach wie vor ist es zu troc

Neues zum Badewannenföhn !

Vor 1996 hat man das Haartrockengerät mit ohne h geschrieben. Es wurde von der Firma AEG 1908 als Marke eingetragen und leitet sich auch von dem berühmten Gebirgswind Föhn ab (sagt wiki ) . Damit diese beiden Begriffe unterschieden konnte waren bis zur Rechtschreibreform 1996 zwei Schreibweisen deklariert. Seither darf man den Haartrockner auch mit h schreiben . Außer man meint explizit das Gerät von AEG (Fön oder Foen). Das tragische an dem Unfall ist nichtsdestotrotz dass ein Mann gestorben ist - wie auf orf.at zu lesen ist kommt das anscheinend öfter vor, weil die FI-Schalter defekt sind und zu selten überprüft werden. Badewannenföhn im meteorologischen Sinn ist zu beobachten wenn Kaltluft im Alpenvorland lagert und über die Karwendelketten schwappt. Die Kaltluft 'rinnt' praktisch durch alle Einschnitte ins Inntal und senkt so das Kondensationsniveau. Somit sieht man die einströmende Kaltluft in Form von Wolken, die wie das Wasser in eine Badewanne rinnen.

Gedanken zum Wochenausklang

Eyjafjalla ist so gut wie Geschichte. Es ist schon interessant wie schnell ein Thema aus den Medien verschwindet wenn 'nur' mehr Island betroffen ist, aber nicht mehr Rest-Europa. Medienpolitik hat einfach seine eigenen Regeln. Denn das da noch was herumrumort im hohen Norden liest man z.B. auf der Seite des isländischen Wetterdienstes: " Sunday , 25 April: Strong east wind and some rain in the south . Ash fall is drifting mainly to west from Eyjafjallajökull , but rain is decreasing the ash mist , especially further from the eruption . Slight ash mist can drift to Reykjavík . " (Quelle: en.vedur.is) Während also in Festland-Europa weiterhin eifrig diskutiert wird, wer den finanziellen Verlust der Airlines zu tragen hat (a là longe die Passiegere - nona !) und Klagen ins Haus stehen ( Schadenersatzforderung der AUA von EU ) haben die Isländer also derzeit noch andere Probleme. Die Naturgewalt eines Hurrikanes (?!) - der ORF i

Die Rache des Thor?

Abb. 1: Bis in eine Höhe von 11 km wurden Staub, Asche und Wasserdampf geschossen (Quelle AP entnommen von n- tv .de) Er hatte sich schon angekündigt. Bereits gegen Ende März gab es am Vulkan Eyjafjallajökull auf Island die ersten Eruptionen. Es wurden damals auch schon Menschen evakuiert und die Flughäfen auf Island gesperrt ( Quelle: wikipedia ). Am 14. April brach im Gipfelkrater eine 2 km lange Spalte auf und neben Lava traten vor allem mehrere tausend Meter hohe Asche und Dampfwolken auf ( Abb. 1 ). Dieser Vulkanstaub gelangte innerhalb kürzester Zeit in Troposphäre und wurde von dort aus mit dem Wind in Richtung Europa gebracht. Zunächst waren Skandinavien und England betroffen (15.) und mit zunehmender Strömung auf Nordwest erreichten die Staubpartikel Mitteleuropa (16.). Allerdings schon in stark verdünnter Konzentration sodass die "Wolke" nicht wirklich sichtbar war. Vulkanasche ist vor allem für den Flugverkehr gefährlich, wie Zwischenfälle in den Jahre

Eine Lanze für die Meteorologie

Das Wetter als an sich komplexes Thema in aller Einfachheit der breiten Bevölkerung zu vermitteln. Das ist die Aufgabe eines Meteorologen. Von Unwettern Betroffene zu warnen. Das ist unsere Pflicht. Dafür alles in allem das Image eines österreichischen Sportreporters zu haben die Realität. Das Wetter beruht auf thermodynamischen Prozessen und auf exakter Atmosphärenphysik und ist somit ein umfangreiches Thema, das in etwa 8 bis 10 Semestern an manchen Universitäten Europas erlernt werden kann (in Österreich sind das Innsbruck und Wien). Entgegen manchen landläufigen Meinungen haben die Vorhersagen an Güte zugenommen. Statistische Scores, die die vorhergesagten Werte (meist die Temperatur in 500 hPa, ca. 5500 m) in Wettermodellen mit der Realität vergleichen, belegen das. Je nach Score und der auswertenden Institution schneiden die Modelle unterschiedlich gut ab. Die wichtigsten sind: - das Modell des europäische Zentrums für Mittelfrist-Wettervorhersage ( ECMWF ) in Reading (Bil

Aprilwetter - muss ich mehr sagen?

Heute Sonntag war wieder einmal eindrucksvoll zu beobachten wie wechselhaft sich das Wetter präsentieren kann. Doch davor noch kurz zur Ausgangslage (der NICHT-meteorologisch interessierte Leser springe hier über die kommenden zwei Absätze). Mit dem gestrigen Kaltfrontdurchgang wurde sehr kalte Luft in die Alpen geführt. Innsbruck bliebe gestern unterstags noch trocken doch um 19 UTC vermeldete die Uni-Station imemrhin einen kleinen Schauer (zum Glück !). Zuvor hat lebhafter Ostwind sowie die hereinströmende (zu kalte !!!) Luft noch für einen recht sonnigen, aufgelockerten Tag gesorgt. Und das obwohl die Modelle durchwegs auch Niederschlag setzten. Da darf man sich als Meteorologe nicht reinlegen lassen: nur weil das Modell Niederschlag anzeigt, muss das nicht der Fall sein. Die Luft war erstens sehr trocken und zweitens ist immer die Richtung entscheidend. Innsbruck (und auch das Oberinntal und das Wipptal) bekommen bei Nord sehr wenig Niederschlag ab. Der Grund liegt einfach an de

der Reiz des V-Tals

Man stelle sich vor: großräumig gleiche Wetterbedingungen, Hochdruckeinfluss, wolkenloser Himmel, in 3000 m dieselben Temperaturen. An solchen Tagen kann man generell (so es nicht Winter ist) getrost einen Temperaturgradienten von etwa 1 °C/100 m annehmen. Die Luft am Boden erwärmt sich von oben her (Strahlung) und auch von unten (Wärme-Absorbtion) und die nächtliche Inverion wird langsam aufgebrochen. Vergleicht man die erreichten Tageshöchsttemperaturen in Österreich so fällt auf: die größten Werte sind nicht etwa im Flachland erreicht worden, sondern in den engen Gebirgstälern (V-Tälern). Der Grund darin liegt am Volumeneffekt: Dieselbe Menge an Energie schafft es ein kleineres Volumen (in einem Tal) schneller zu erwärmen als ein Größeres (breitere Täler oder eben im Flachland). So finden sich unter den Top10 der wärmsten Orte Österreichs ausschließlich von diesem Effekt beeinflusste Messstationen (17:30 MESZ): 1. INNSBRUCK/UNIVERSITAET 22.4 2. LANDECK 22.3 3. IMST 22.0

wechselseitig

So schnell kanns gehen: am Samstag und Sonntag noch Südföhn, der vor allem am Sonntag den Einfluss der Front noch lange zurückgehalten hat (siehe WZ-Forumseinträge ). Die Kaltfront am Sonntagabend sowie der anhaltende Tiefdruckeinfluss haben für dreigeteiltes Wetter und in Österreich gesorgt. Im Westen zu anständigen Niederschlagsmengen, im Osten zu hohen Windspitzen und im Süden zu den rotweißroten Tageshöchsttemperaturen (um die 13 °C in Kärnten). Ein Blick auf die Teletextseite 619 ( Abb.1 ) zeigt die Statistik von zwei der drei genannten Parameter. Neben den angesprochenen 24-stündigen Niederschlagsmengen (bis heute 20:00) verrät sie weiters die Spitzenböen der letzten 24 Stunden. Überraschend sind viele Stationen im Osten und Süden Österreichs dabei. Abb. 1: Teletextseite 619 des ORF (c) teletext.orf.at Überraschend? Abbildung 2 zeigt die Stromlinien von 15 UTC und zeigt wiederum die durch die Über- und Umströmung entstandene Strömungslage im Alpenraum. Böen an die 100 km/h und

wenn's bei Plusgraden schneit ...

... ist das kein Aprilscherz! Eigentlich sollte an dieser Stelle in kleiner Rückblick auf den Winter folgen. Und damit ein Schlußstrich unter diesen gesetzt werden (astronomisch ist das ja seit knapp 2 Wochen der Fall). Nun hat mich aber das heutige Ereignis aber aus den Socken gehaut: Schneefall bei +3 °C kommt nicht all zu oft vor. Noch dazu gab es Schneeflocken von der Größe eines Toastbrots zu bestaunen. Einer der größten Synoptik-Professoren Innsbrucks (Synoptik, vom griech. sýnopsis (Zusammenschau): in der Meteorologie Lehre der Wetterbeobachtung und -prognose) , Reinhold Steinacker, hat in den 1970er Jahren einige Schneefallereignisse (425 um genau zu sein) untersucht und eines festgestellt: Schneefall ist bis zu +6 °C Trocken (oder Absolut-)temperatur möglich - entscheidend ist die gemessene Feuchttemperatur. Die Luft nimmt diese Temperatur an, wenn sämtlicher, darin befindlicher Wasserdampf verdunstet und die Luft somit abkühlt. Bei Feuchttemperaturen bis zu +2°C ist Schne