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Es werden Posts vom März, 2010 angezeigt.

25.03.2010: ein Föhntag ...

Abb. 1: Grüner Inn + Höttinger skyline + Brandjoch (2599 m) + föhnbedingte Konvektionsbewölkung (c) CT ... neigt sich dem Ende zu. Es war dies der heftigste Föhntag seit 1.März (wir erinnern uns an tief Xynthia und die damit verbundenen Rekordwerte : 29 h Föhn bei 98 km/h Böen in Innsbruck und die 155 km/h am PAK). Die Fakten für heute klingen beschaulich, aber nichts dssto weniger eindrucksvoll: 7 hPa Druckdifferenz zwischen Innsbruck und Bozen um 11 UTC und Föhndurchbruch um 9 UTC, verbunden mit einem immensen Temperaturanstieg in Innsbruck um 10 K zwischen 6 und 9 UTC von +6 °C auf + 16 °C! Die Stärke des Föhns wird wie immer an den Werten der Spitzen-Böen (Quelle) festgemacht: Zugspitze 104 km/h (wetteronline.de) Patscherkofel 101 km/h (wetteronline.de) Rudolfshütte 92 km/h (zamg.ac.at) Sonnblick 83 km/h (wetteronline.de) Brand (Vbg) 80 km/h ( teletext.orf.at ) Innsbruck-Flughafen: 77 km/h (teletext.orf.at ) Innsbruck-Uni 72 km/h (imgi.ac.at) Windischgarsten 66 km/h (teletext.

milde Nacht

Nach dem wärmsten Tag des Jahres bisher (Innsbruck-Universität 21,1 °C, Innsbruck-Flughafen 20,3 °C, Jenbach 21,8 °C, Mayrhofen 21,6 °C (auf 633 m), Kufstein 21,5 °C) folgte mit Föhn(Böen bis zu 10 m/s) auch eine sehr warme Nacht. Wie stark die Gegensätze in Tirol sein könen zeigen die aktuellen Werte um 07:00 MEZ: Seefeld (1180 m) -1,5 °C (Messstation liegt in einer kleinen Senke bei der Sprungschanze) und Obergurgl unter Föhneinfluss (1940 m) +2,1 °C. Bis etwa Mitternacht war sein Einfluss in Innsbruck zu spüren, dann hob er ab und kräftiges Ausfließen sorgte und sorgt jetzt dafür, dass sich die knapp +6 °C deutlich kälter anfühlen (siehe Windchill). Interessant ist, betrachtet man die gemessenen Windrichtungen an der Uni-Station, dass die dominante Süd-Richtung gegen 18 UTC auf Nord dreht ( http://imgi.uibk.ac.at/main/innsbruck ). Die aus dem Wipptal strömende Föhnluft schießt über Innsbruck hinweg und prallt an die Nordkette. Dort drückt es die Luft einerseits nach unten oder logi

(K)ein Tag wieder der andere

Der Frühling zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sich niederschlagsreiche Tage mit strahlungsintensiven Stunden abwechseln, mischen und sich gegenseitig ablösen oder sogar zeitgleich existieren. So kommt es vor, dass es nach einem bedecktem und regnerischen Tag (sogar schneereichen - siehe Dienstag, 16.03.) 48 Stunden das Quecksilber auf 18,1 °C kraxelt (heute Donnertstag). Während dem ganz normalen Durchschnittsmenschen - also all jenen Seelen, die sich durch binäres Wetterdenken auszeichnen (Regen: ja/nein, Sonne: ja/nein, dicke Jacke: ja/nein) - ein wolkenfreier Tag mit viel Sonne genügt um die erfrorenen Frühlingsgefühle aufzutauen, so darf sich der synoptisch interessierte Meteorologe über andere Dinge freuen. In erster Linie natürlich darüber wenn die Prognose eintrifft (es gibt Mitmenschen, die am Dienstag die Ankündigung über den wahrhaftigen Frühlingsbeginn mit Temperaturen an die 20 °C für unglaubwürdig hielten) und zweitens natürlich wenn's wettertechnisch inter

bitterkalt

Abb. 1.: Sounding of snow! entnommen von (c) http://weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html Seit Tagen zittern die ersten Frühlingsboten unter einem Schneemantel und mancherorts wurden auch Eistage verzeichnet (Tmax unter 0°C). Laut Berechnungen der ZAMG bedeutet das derzeitige Wetter ein 10- (Schnee) bzw. 13-jähriges (Kälte) Ereignis für diese Zeit des Jahres. Zusätzlich weht großwetterlagenbedingt seit Tagen Ostwind, der sogar für kräftige Böen (gestern und heute: 9 m/s = 33,5 km/h) gesorgt hat. Zum Vergleich: bei einem durchschnittlichen Föhntag werden im Tal um die 50 km/h Böen erreicht. Der Wind bringt dazu kalte, trockene Luft und das führt dazu, dass die aktuelle Lufttemperatur deutlich kälter wahrgenommen (gefühlt) wird, als sie in Wahrheit ist. In der Meteorologie spricht man hier von dem Windchill - Effekt (= Effekt der gefühlten Temperatur). Nach diesem Rechner beträgt die gefühlte Temperatur -20 °C für -5 °C und 33 km/h Wind. Nach der Wikipedia-Tabelle (an

Föhn einmal anders ...

... und zwar heute aus Nord, der in Innsbruck als Westwind spürbar ist. Gestern Nachmittag das recht böige Einfließen von trockener Kaltluft aus dem Unterinntal (Uni-fx: 13,5 m/s, Taupunkt sinkt um 10 K auf -9 °C ab) und damit verbunden ein Druckanstieg um 14 hPa innerhalb von 24 Stunden ). Mit der Kaltluftadvektion in der Höhe, sowie dem Nordwestwind (Zugspitze aktuell 15 kn Mittelwind aus NW bei -22 °C) brach der Nordföhn am Flughafen um ca. 09 UTC durch. Das Sounding von heute Nacht zeigt eine trocken durchmischte Schicht bis ca. 3000 m. Man kann anhand der Daten der Uni Innsbruck darüber diskutieren ob sich der Nordwind Bora-artig übers Karwendel wird oder ob die Nordwindphasen an der Uni von den Schauern (nette Cu con) an der Nordkette ausgelöst wurden. Zahlen und Fakten (bis jetzt 13:30 MEZ): Innsbruck - Uni: Böen 13,7 m/s Innsbruck - Flg: Böen 14,6 m/s PAK - Temperatur: -13 °C Ibk - Uni /Ibk - Flg : + 1 °C Seefeld: -6°C Inzwischen sind die Böen am Flughafen etwas stärker gewo

Föhn is over

Ein wettertechnisch sehr ereignisreiches Wochenende liegt hinter uns. Tief Xynthia (Abb. 1) sorgte auf seinem Weg von Spanien über Frankreich nach Deutschland für hohe Windgeschwindigkeiten (228 km/h in Orduna/Baskenland) und Flutwellen (franz. Atlantikküste) und somit zu zahlreichen Schäden und leider auch Menschenleben (Berichte auf wetter24.de , im Blog von MS und auch auf wiki ). Abb. 1: Bodenwetterkarte vom 28.02.2010 06 UTC (entnommen aus dem Archiv von wetter3.de (c) DWD) Im Alpenraum war es einer der heftigsten Föhntage der jüngeren Geschichte. Und entgegen anders lautenden Meldungen ( wie hier zum Beispiel ) erklärt sich Föhn in erster Linie nicht durch die schon längst überholte thermodynamische Theorie. Diese besagt, dass es auf der Leeseite eines Berges deshalb so warm wird, weil auf der Luvseite die Luft feuchtadiabtisch gehoben wird (also 0,67 K / 100m ) während sie trockenadiabatisch im Lee absinkt ( 1 K / 100 m). Der Unterschied in der Temperatur sei somit auf die Kon