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Posts

Es werden Posts vom Dezember, 2010 angezeigt.

Kapriolisch

Ein Jahr geht zu Ende, und wettertechnisch gesehen war es ein Wahnsinn. Dieser Dezember allein brach in Österreich wieder Rekorde: *) der kälteste Dezember seit 1996 in Wien (2-3 Grad unter dem Mittel) *) nach einem November, der 3 - 4 Grad ÜBER dem Mittel lag (folglicherweise gleichen sich diese beiden Monate Temperaturmäßig wieder aus). *) 2 Südföhnperioden (06.bis 09. sowie vom 19. bis zum 23.) sorgten insgesamt für einen "milderen" Westen: und Orkanböen im Gebirge: Feuerkogel 144 km/h (10.); Schöckl 140 km/h (09.); Patscherkofel 137 km/h (21.) *) bereits jetzt wurden in Wien die akkumulierten Neuschneehöhen eines ganzen Winters fast erreicht (50 cm seit Ende November - im Mittel fallen in einem Winter 58 cm). *) mit 17,6 Grad in Bludenz (580m, V) am 08.12. und -22,6 Grad in Turnau (780 m, Aflenzer Becken, St)  am 17.12. lagen die Extremwerte an Talstationen fast 40 Grad auseinander. Dabei war der Dezember in anderen Teilen Europas und der Welt auch alles andere

erster Geburtstag

Seit einem Jahr besteht nun dieser Blog, mit der Idee dahinter einfach meinen Gedanken über das Wetter freien Lauf zu lassen. Quasi als Kompensation des postuniversitären Mangels an Wetterdiskussion. Daraus wurden bis heute knapp 100 mehr oder minder ausführliche Postings, die je nach Interesse verschieden oft aufgerufen wurden. In diversen Internet-Foren ist zwar auch eine (eher fachliche) Diskussion durch das posten von Wetteranalysen möglich, allerdings werden dort meist wetterafine Menschen angetroffen. Der Sinn dieses Blogs war und ist aber vielmehr auch Nicht-Meteorologen zu erreichen. Im modernen Wetterbericht ist keine Zeit mehr für Analysen (warum ist die Prognose eingetroffen, oder eben nicht?). Medien blasen gerne wetterbezogene Themen auf, machen sie extremer als sie sind (Temperatursturz: morgen bis zu -25 Grad ! - ja aber auch 3000 m ...) und mischen Tatsachen mit dazugedichteten Rekorden. Auch dazu ist dieser Blog da: was ist es wirklich ein Rekord, wo spielt einem die

Schneefresser Föhn

Er hat wieder zugeschlagen. Auch wenn er heute nur kurz durchgebrochen ist ... Die ohnehin schon rudimentäre Schneedecke wurde in den letzten 4 Tagen durch anhaltend positive Temperaturen (auch nachts) weiter dezimiert. Bilanz der letzten Tage: Sonntag: Orkanartiger Föhn im Gebirge: PAK mit 130 km/h, Uni mit 90 km/h und am Flughafen immerhin knapp 70 km/h - Schneeverwehungen - Straßensperre wegen Unfall zwischen Sistrans und Innsbruck Montag: am Vormittag noch Föhn (120 km/h am PAK), schwächt sich ab. Noch Schneeverwehungen - Stubaitalbahnstrecke für 4h gesperrt Dienstag: Starker Föhn macht sich wieder bemerkbar (137 km/h) - er bricht nicht ins Tal durch, aber in der Nacht auf Mittwoch bleiben die Temperaturen dank vorföhnigem West (40km/h) positiv. Mittwoch: keine Schneeverwehungen mehr, da kein Schnee mehr vorhanden! PAK: 133, Uni 50 km/h   Bildergalerie - Schneeschmelze im Inntal: Sonntag - 14:15 Montag - 14:15 Dienstag - 14:15 Mittwoch - 14:15  Interes

Irma, pack schon mal den Schal ein

...oder: Gedanken über die Kälte Was haben St. Jakob im Defereggen (1390 m) und Vladivostok (40 m) gemein? Genau, sie gelten als Kältepole. Als Eiskasten. Als Rückzugsgebiete von Schneemännern und Polarbären, ... Aktuelle Temperatur in St. Jakob : -16 Grad (letzte Nacht -13 Grad) - Tendenz sinkend. Wenn alles so kommt, wie geplant werden dort in der Nacht auf Freitag -25 Grad gemessen. Eine klare lange Nacht (18 h Dunkelheit) , kaum Wind, Polarluft und Schneebedeckte Oberflächen sind die Grundvoraussetzungen. Aber dazu noch später. Das Klima im Defereggental ist alpin, würde man sagen. Aufgrund seiner West-Ost-Ausrichtung und seiner Geometrie ist es jahreszeitlich extremen Schwankungen unterworfen: Extrema von +32.1 Grad und −29.8 Grad bedeuten einen potentiellen Jahresgang von 61,9 Grad! Was erwartet Vladivostok : aktuell -21 Grad, in den kommenden Nächten sind aber bis zu -30 Grad drin. Das erstaunliche an Vladivostok: es liegt auf Meeresniveau und liegt auf dem gleichen Brei

Wetterkapriolen

Es geht zu. Jeden Tag gäbe es eigentlich etwas Spannendes zu berichten. Der Winter des Jahrhunderts in Schottland. 70 cm Gesamtschnee in Edinburgh. Schneechaos in Paris. Binnen weniger Stunden 10 cm Neuschnee und daraus resultierend Stau, Busausfälle, Flughafensperre, ... Frontdurchgang heute in Serbien. Innerhlab weniger Stunden krasser Temperaturrückgang. Heute Vormittag haben die Bewohner von Belgrad noch fast im kurzen Leibchen bei 20 Grad flaniert, inzwischen Schneefall bei knapp 0 Grad... Frontdurchgang in Österreich Heftige Orkanböen in Österreich und Schneeschauer bei durchscheinendem blauen Himmel in Wien, Nordföhn in Innsbruck (83 km/h). Wintergewitter laut Spottermeldung in Oberösterreich und innerhalb weniger Stunden 5 - 10 cm Neuschnne mit übelsten Verwehungen. 24 Stunden Böen in Österreich (08.12.22z - 09.12.22z) [quelle: UBIMET] Schöckl 140 km/h Feuerkogel 130 km/h Wien/Mariabrunn 130 km/h Reichenau/Rax 122 RaxSeilbahn 119 Sonnblick 119 Zugspitze 112 Leiser

Mild dann Schnee

Entwicklung heute Wie angesprochen sorgte der Föhn nach der Kältewelle für einen enormen Temperaturanstieg. Die durch die Dynamik angetriebene Föhnströmung schabte die Kaltluftseen regelrecht ab. Im Westen gings schneller, da warens am Sonntag in Brand frühmorgens schon 7 Grad, während der Osten noch im Eiskasten saß (-20 Grad). Während sich also die Schneedecke vielerorts zu einem Selbsterhalter der Kaltluft mauserte ist nun beispielsweise im Inntal nur mehr wenig davon übrig. Dauerföhn und verstärktes vorföhniges Ausfließen sein Dank. Auf den Wiesen liegt zwar noch etwas, aber speziell in den föhngeplagten Regionen von Jenbach bis Innsbruck eher weniger als mehr. Die verwellte Warmfront sorgt seit gestern in den weniger föhnbeeinflussten Regionen wie etwa Mühl- und Waldviertel bereits zu Glatteisregen. Im Zuge der Verlagerung des Niederschlagsgebietes ostwärts waren auch mehr und mehr Regionen im Osten betroffen. UWZ-Warnkarte heute Früh So meldeten heute früh Kremsmünster,

Zapfige Aussichten

Die heutige Nacht wir ganz schön kalt im Staate Österreich. Oder wie wir Alpenländern zu sagen pflegen: es wird zapfig. In Lienz wars heute schon zapfig Wirft man einen Blick auf die Ausgangssituation heute Abend so erkennt man sowohl auf der VERA-Analyse (18z) als auch auf der Analyse von UBIMET (20z), wo sich die derzeitigen Kältepole befinden.   Zum einen lagert extrem kalte Luft im Wald- und Weinviertel, die mit dem noch leicht nördliche Wind auch weiter südlich angezapft wird. In Wien ist es bei derzeit -7 (Hohe Warte) bis -3 Grad (City) noch vergleichsweise "mild". Zwerndorf hingegen an der slowakischen Grenze wird heute Nacht wohl die -20 Grad unterscheiten. Aktuell hats es dort -19 Grad bei einem Taupunkt von -20 Grad. Aber es ist ja nicht nur kalte Luft ... Ein Grund für die bevorstehende eisige Nacht liegt in dem Hochdruckgebiet VERNON begründet, das sich heute Nacht genau über dem Alpenbogen gelegt hat. In Hochdruckgebieten sinken die Luftmassen großrä