Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom 2015 angezeigt.

Alle Jahre wieder ...

So sieht es derzeit über der Alpenmetropole aus (Blick von der Muttereralm über Mutters/Natters nach Innsbruck und die Nordkette) - Fotoquelle: https://www.facebook.com/alpineballooning Die Frage nach Schnee kommt im Frühwinter/Spätherbst nicht selten. Meteorologisch gesehen befinden wir uns schon seit zwei Wochen im Winter, alleine Frost und Kälte (zumindest am Morgen) lassen das schon erahnen. Astronomisch gesehen fängt der Winter allerdings erst am 22. Dezember 2015 an, dann sind die Tage am kürzesten beim geringsten Sonnenstand. Und dennoch: so etwas weißer Aufputz für die Landschaft wär doch nett, denn die Kunstschneeartefakte auf den Pisten ersetzen den Naturschnee in keinster Weise. Trockener + warmer Herbst = kein Schnee Die letzten - sehr warmen und trockenen - Wochen haben Spuren hinterlassen. Nicht nur die Tallagen präsentieren sich schneefrei, auch auf den Gipfeln muss man den Schnee suchen. Klimaspiegel der ZAMG mit Mittel- und Summenwert. Interessant (für di

Warten auf Schnee

Föhnstimmung über Seefelder Spitze, Solstein(en) und Hechenberg am 3.11.2015 (c) alpen.wetter  Der Herbst zeigte sich in der zweiten Oktoberdekade schon verheißungsvoll (für Winterfreaks und -touristiker) mit tonnenweise Schnee auf den Bergen und "Gustoschnee" bis auf 1000 m  (örtlich noch weiter herunter). Doch viel blieb nicht von der weißen Pracht, das Wetter hat es sich sogar gänzlich anders überlegt und den "goldenen Herbst" kurzerhand bis in den November hinein verlängert. Seit dem 19. Oktober fiel kaum nennenswerter Niederschlag mehr und seit dem 24. Oktober waren die Temperaturen (wieder) überdurchschnittlich. Anfang November sorgten zunächst Hoch TOMOKA und dann eine föhnige Südwestströmung für eine Ausweitung des Herbstes und neue Temperaturrekorde. Vor allem in Lagen um 1000 m herum war es außergewöhnlich warm (Gaschurn in Vorarlberg mit 22,9 Grad am 3.11. mit neuem Novemberrekord), örtlich auch in tiefer gelegenen Regionen (z.B. Stadt Salzburg mit

Winter im Oktober

Winterlich ist es bereits knapp oberhalb von Innsbruck, auf der Muttereralm (1.800 m) Wir schreiben den 20. Oktober und inzwischen hat es mehrmals in den letzten Wochen bis auf 1000 - 1500 m herab geschneit, auf den Bergen liegen respektable 30-60 cm Schnee. In den Tälern hat man statt dem Schnee zwar "nur" den Regen gespürt, aber der Sonnenmangel war eklatant. Es gab rund 30% weniger Sonne als im Mittel und dazu war es 1 bis 2,5 Grad kälter als "normal" zu dieser Jahreszeit (normal=Klimamittel 1981-2010). Schuld an diesem Wetter hatte u.A. ein Höhentief - sprich ein vor allem in höheren Schichten ausgeprägtes Tief - mit dazugehöriger Kaltluft, das seit Tagen sein Unwesen über Europa trieb. Es schlug Haken wie ein Hase zur Brunftzeit, das Höhentief (Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD)  Schneehöhen in Tirol (lawinenwarndienst LWD Tirol) Ein Wert, der hier noch fehlt: Obergurgl 23 cm. Im Schnitt (1961-1990) gibt es in diesem auf 1940 m hoch gelegenen

Wärmste Septembernacht der Geschichte

Was Föhn alles kann, hat er zuletzt wieder eindrucksvoll bewiesen. Gab es im abgelaufenen Sommer ein paar Tropennnächte "einfach" nur bei Hochdrucklage und unter Einfluss extrem heißer Luft, so war es diesmal der Föhn, der die Luft nicht unter 20 Grad abkühlen ließ. Er blies in der Nacht vom 16. auf den 17. September durch und sorgte für einen neuen Rekord in Innsbruck: noch nie war eine Septembernacht so warm wie die letzte. 22,5 Grad waren es an der Uni, 22,2 Grad am Flughafen. Das es rein der Föhn war beweist dieses Bild, es waren kaum Wolken am Himmel. Diese waren aber umso schöner! An diesem Tag (17.September) stiegen die Temperaturen im Osten Österreich (Raum Wien) auf nie dagewesene 35,5 Grad (Gumpoldskirchen), in Wien selbst gab es mit 34,6 Grad einen neuen Septemberrekord für die Bundeshauptstadt. Dieses Föhnereignis mit schweren Sturmböen in Innsbruck (104 km/h) und Orkanböen am Patscherkofel (162 km/h) nicht spurlos an Mensch und Natur vorübergingen, zeigen zahl

Zahlen zum Rekordsommer 2015

Über den Sommer 2015 kann man sich in Innsbruck und Tirol kaum beklagen. Neben viel Licht (Wärme, Hitze) gab und gibt es aber auch Schatten (Gewitter, Murenabgänge). Foto: alpen.wetter Wir stecken mitten drin in der dritten Hitzewelle 2015. Eine Hitzewelle definiert sich laut WMO mit mindestens 5 aufeinanderfolgenden Tagen, an denen das Maximum mindestens 5 Grad höher als das durchschnittliche Temperaturmaximum liegt. Als Referenzperiode wird laut WMO das Mittel 1961-1990 verwendet. In Innsbruck gab es in den letzten Wochen bis auf wenige Ausnahmen überdurchschnittliche Temperaturen. Pünktlich waren die Eisheiligen Ende Mai und die Schafskälte (letzte zwei Junihälfte), kühl war auch die letzte Juliwoche. Bisher gipfelte die Sommerhitze in dem neuen Temperaturrekord für Innsbruck: unglaubliche 38,2 Grad wurden am 7.Juli gemessen. Klassischerweise wurde dieser Rekordtag mit einem heftigen Gewitter (Orkanböen von 140 km/h am Flughafen) beendet. Tropentage Ein Maß für den Sommer

Neuer Allzeitrekord: 38,2 Grad in Innsbruck

Innsbruck zur Zeit des Hitzerekords (Quelle: http://www.innsbruck.panomax.at) Der 7. Juli 2015 geht in die Geschichtsbücher ein. An der Station Innsbruck-Universität wurden um 16:20 am Nachmittag historische 38,2 Grad gemessen. Der alte Rekord (37,4 Grad) wurde übertroffen und auch der Rekord vom Innsbrucker Flughafen (37,7 Grad). Am Abend folgten dann heftige Gewitter mit schweren Sturmböen an der Uni (104 km/h) und sogar Orkanböen am Flughafen (140 km/h nach tropischen 37,0 Grad Maximum). Witterungslage Anfang Juli Für einen Rekord muss vieles zusammenspielen: Die Wetterlage, die Luftschichtung, die Feuchtebedingungen und der Wind. Und auch die vorangegangen Tage sind entscheidend: Hat es geregnet und wieviel? Wieviel Feuchte ist im Boden, wieviel Wärme in der Umgebung gespeichert? Wie war das Mikroklima an besagter Station. Der 7. Juli war der Höhepunkt einer neun Tage lang andauernden Hitzeperiode mit sechs Tropentagen und drei Sommertagen und nur drei Niederschlagsereigni

Unwetter und Murenabgänge Juni 2015

Es gibt Wetterereignisse über die man eigentlich gar nicht schreiben möchte, da viel Leid und Schaden damit verbunden sind. Doch erst mit der Auseinandersetzung und der Dokumentation schafft man ein Archiv, in dem man immer wieder nachsehen kann - auch um als Meteorologe bei künftigen Ereignissen wichtige Schlüsse zu ziehen. Die heftigen Gewitter am 6. und 7. Juni in Tirol haben zu Vermurungen und Überschwemmungen im Sellrain- und im Paznauntal geführt. Viele Familien mussten in der Nacht auf den 8. Juni ihre Häuser verlassen, Schulen und Kindergarten blieben geschlossen und Straßen gesperrt. Das Sellraintal war (fast) von der Außenwelt abgeschnitten und nur durch das Kühtai und dem Ötztal erreichbar. Inzwischen wird der Schaden mit 30 Millionen Euro beziffert, eine Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität unterstützt die betroffene Bevölkerung bei der Bewältigung dieser Katastrophe. Die Feuerwehren vieler umliegenden Orte, das Bundesheer, zahlreiche Polizisten (die egtl. für das