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Es werden Posts vom September, 2010 angezeigt.

Föhn + astronomischer Herbstbeginn

Das Wetter macht Schlagzeilen: Astronomischer Herbstbeginn, Herbstäquinoktium, Tag-und-Nacht-Gleiche, Föhn und Vollmond an einem Tag. Gut, letzteres hat mit dem Wetter wenig zu tun - glauben aber dennoch viele Menschen. Das dem nicht so ist wurde beim letzten Vollmondereignis, welches das Ende des Sommers einläutete, auf dem wetter.tv-Blog erläutert. Abb. 0: Satellitenbild vom 24.09. (heute) um 06 UTC: einige Hochnebelfelder im Süden sowie die Cirren der heannahenden Kaltfront im Westen. Synoptische Ausgangslage Eine straffe Südanströmung hat die Alpen erfasst, seit Mittwoch melden die Stationen am Alpenhauptkamm schon Südwind, bis jetzt war aber der Druckgradient zu schwach bzw. das Talwindysystem zu stark, alsdass der Föhn im Inntal durchbrechen konnte. Am Vormittag wehte in Innsbruck noch vorföhniger Westwind mit 10,4 m/s Böen  (36 km/h - 20 kn, also Beaufort 5) - inzwischen ist er durchgebrochen (ca. 09 UTC) mit 54 km/h Böen (30 kn- Beaufort 6). Weitere Windböen in den l

Altweibersommer

Weils einfach zum aktuellen Wetter passt ... Bis zum Freitag beeinflusst ein stationäres Hoch das Wettergeschehen in weiten Teilen Europas. Eigentlich tut es das schon seit Samstag (zumindest im Nordosten). Solche relativ langen Phasen (man wird ja bescheiden), kommen im Herbst aber häufig vor. Sie läuten quasi das Ende des Sommers ein und sind verbunden mit nur wenigen Wolken, klaren Nächten, stellenweise erstem Frost sowie auch Nebel und Hochnebelfeldern am Morgen Die Sonne hat zwar noch genug Energie um die Grenzschicht um 20 bis 25 Grad zu erwärmen und etwaige Nebelfelder aufzulösen (anders als beispielsweise im November), dennoch sind 30 Grad wohl kaum mehr zu erwarten. Am Donnerstag und Freitag sind jedoch mit Föhn schon noch 26 Grad im Inntal möglich. Thekla lässt grüßen .... Meteorologen (eigentliche mehr die Medien) nennen diesen langen, trockenen und stabilen Hochdruckphasen Altweibersommer . Wie alle wissen hat das nichts, aber schon gar nichts mit alten Damen zu tun

Kurzer Rückblick auf die Unwetter in Slowenien

Für viele unbemerkt gingen in den Südalpen (Julische Alpen, Karawanken) in den letzten Tagen kräftige gewittrige Regenschauern nieder. Neben den enormen Niederschlagssummen (bis zu 300 mm) beeindruckte dieses Ereignis vor allem durch seine Dauer (3 Tage). Von Donnerstagnacht bis Sonntagfrüh ergossen sich mehrere 100 Liter Wasser pro Quadratmeter über weite Teile Sloweniens. Den Grund einzig in einem Italientief zu suchen ist in diesem Fall zu wenig. Diese sorgen zwar in dieser Region häufig für große Niederschlagsmengen - vor allem im Winter - aber dieses Ereignis ist auch vor allem auf die extremen Luftmassengegensätze bzw. deren aufeinanderprallen zurückzuführen. Die Analyse der Theta_e (Abb. 1) zeigt das wetterbestimmende Tiefdruckgebiet mit Zentrum über Skandinavien und die nach Süden ausgreifende Kaltfront. Im Laufe des Freitags schwappte diese über den Alpenhauptkamm nach Süden. Abb. 1: Analyse der Theta_e in 850 für Europa, Freitag 12 UTC Hier traf sie auf die vom Itali

Julia und Igor

Die atlantische Hurricane-Saison ist im vollen Gang und nur weil noch kein tropischer Wirbelsturm eine Ölplattformen erwischt hat oder sonstige massive Verwüstungen angerichtet hat heißt es nicht, dass es heuer keine gibt. Hurrikan Earl beispielsweise brachte es zu einem Kathegorie 5 - Sturm, der an der Ostküste der USA zumindest einiges an Regen brachte (siehe BLOG-Eintrag auf wetter.tv). Exkurs - tropische Wirbelstürme: Wie bei sovielen Dingen in der Meteorologie gibt es auch hier ein Rezept. Bevorzugt treten tropische Wirbelstürme (Pazifik und Atlantik) im Herbst auf, sie bilden sich meist in der Nähe des Äquators (Passatwindzone) und wandern nach Nordosten - aber warum? Sie finden hier die besten Voraussetzungen vor: den Nucleus : ein bestehendes Tiefdruckgebieten in der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) warmes Meerwasser (27 Grad) bis in 50 m Tiefe stark barokline Zone (Temperaturgradient Nord-Süd) geringe Bodenreibung + schwache Windscherung mit der Höhe gewisse Distanz

Heftiges Unwetter in Kampanien

Italien wurde in den letzten Tagen von heftigen Unwettern heimgesucht. Besonders imposant, aber auch traurig sind die Auswirkungen in Kampanien. Dieses Video wird sicher in den nächsten Tagen um die Welt gehen, da es wieder einmal die Hilflosigkeit des Menschen gegen die Natur und vor allem die Kraft des Wassers verdeutlicht. Passiert ist das Ganze gestern Abend in Atrani , einem kleinen Dorf ein paar km westlich von Salerno an der südlichen Amalfiküste in Kampanien. Den ganzen Abend gingen heftige Unwetter nieder, begleitet von Sturmböen. Der Fluss Dragone ist am Abend über die Ufer getreten und hat den Dorfplatz von Atrani unter Wasser und Schlamm gesetzt. Im Video sind ja die Auswirkungen zu sehen. Eine junge Kellnerin ist von den Fluten mitgerissen wirden und wird immer noch gesucht. Bereits vor neun Monaten kostete am 2.1. eine ähnliche Überflutung 1 Menschenleben. Video auf Youtube (entfernt ...) Dasselbe Video auf repubblica.it Laut erster Recherche gibt es folgende Infos

Analyse der versprochenen Spannung

Föhn hat es immer in sich. Doch dieses Mal widme ich meinen BLOG-Eintrag nicht ausschließlich dem Wind, auch andere Themen scheinen in diesem Fall relevant. Erstmals muss also so etwas wie eine Inhaltsangabe her, die gewissermaßen einer Chronologie entspricht (Quellenagaben der Abbildungen im Appendix). 1. Föhn in den Ostalpen - "favonius nocturnus" (siehe auch MS-Blog ) 2. Hochnebel am Rande der Ostalpen --------------------------------------------------------------------------------------------- 1. Föhn in den Ostalpen Abb. 0: Analyse des 500 hPa Geopotentials für Mittwoch 12 UTC Massive Warmluftadvektion sowie die Vorderseite eines Troges bestimmten das heutige Wettergeschehen in Mitteleuropa. Verfeinert wurde das Ganze durch das Hernnahen einer Kaltfront an der Alpennordseite sowie die Bildung eines Tiefs über Norditalien. Ebenjene Kaltfront, die aufgrund ihres stationären Verhaltens in Frankreich für Rekordregenfälle gesorgt hat (siehe Analyse auf wetter.tv ). Bereit

Herbstwetter

An sich haben die "Übergangsmonate" spannendes Wetter zu bieten. Rascher Wechsel von Nord- auf Südströmung, Föhn, Kaltfronten , erster Schnee ... Und nicht jeder hat die Möglichkeit sich die Welt von der anderen Seite anzusehen ;-) Nun ist das alles schon in dieser ersten Herbstwoche (im meteorologischen Sinn!) passiert! Nordföhn mit stürmischen Böen (Montag, 30.8.), Schnee bis auf 1000 m ( Hochfilzen 31. August), Gewitter (3.+4. September), ... Die Okklusion mitsamt Kaltluft rüttelte arg an den Sommerseele, im Nu waren die Gedanken an den kommenden Winter da (siehe Bilder im letzten Blogeintrag). Bemerkenswert ist der Stationsverlauf von Hochfilzen ( 960 m - Biathlon und Langlaufmetropole im Kitzbüheler Raum) . An den letzten beiden Augusttagen fielen knapp 70 Liter pro Quadratmeter also beinahe soviel wie durchschnittlich im ganzen August. Einhergehend mit der Kaltluftadvektion (beinahe schon frostig) fegte böiger Wind über die Kitzbüheler Alpen. Abb.1: Stat