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Posts mit dem Label "Starkregen Tirol" werden angezeigt.

Starkregen und festgefahrene Strömungslagen

Zirkumpolarauschnitt der Nordhalbkugel, sprich der Blick von oben auf die Weltkugel am 14.11.2019. Man sieht nur wenige Wellen im Strömungsmuster, etwa 4 Wellentäler (Tröge) und 4 Wellenrücken (Keile) - Quelle: ertel.uibk.ac.at / ACINN Fünf Tiefdruckgebiete innerhalb von zwei Wochen haben in Norditalien und hier besonders im Bereich der Südalpen für Starkregen, intensiven Schneefall und folglich zu Hangrutschungen, Überflutungen und Lawinenabgängen gesorgt. Erstmals in diesem Frühwinter wurde die Lawinensituation als groß (Stufe 4) bewertet, und das in Südtirol sogar an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Betroffen waren vor allem Süd- und Osttirol sowie Oberkärnten, der Pinzgau und der Pongau sowie teilweise die hinteren Täler Nordtirols (Ötztal, Stubaital). Betrachtet man sich aktuelle Extremwettereignisse so sind diese meist mit festgefahrerenen Strömungslagen erklärbar (vergleich Starkschneefall im Jänner 2018 in den Nordalpen) . Dieses Mal ist die Wiederkehr der Italientiefs da...

Kurze Zwischenbilanz des bisherigen September

Blick auf das herbstliche Tuxertal am heutigen Freitag, 15. September 2017 (Quelle: foto-webcam.eu) Die Sommerbilanz ist noch nicht mal fertig getippt, da hat einen der Herbst schon eingeholt. Es gibt neben der Statistik schon noch einen Grund warum der Herbst bei uns Meteos schon am ersten September beginnt. Der sogenannte "Break" zwischen den letzten heißen Tagen und dem ersten Schnee vollzieht sich hier in Tirol immer zwischen dem 20. August und dem 10. September. Heuer war es eben Ende August. Die Wetterlage hat sich im Wesentlichen gar nicht so geändert, aber die Luftmassen sind aktuell schon deutlich kälter. Ein Zeichen sind die sogenannten "Wintereinbrüche", also Schneefall bis ins Siedlungsgebiet, die sich bereits am 02./03. September und am 11./12. September ereigneten. Dabei gab es im Hochgebirge jeweils 40 bis 60 cm Neuschnee und gleichzeitig Schneefall bis 1.500 m herab. Zuletzt hat uns die rasch durchziehende Kaltfront des Orkantiefs Sebastian noch...

Regen ohne Ende

Murenabganng am Abend des 10. August im Gemeindegebiet von Mühlbachl im Wipptal (Foto: zeitungsfoto.at) Angesichts der exorbitanten Regenmengen der letzten Tage, den Vermurungen, Überschwemmungen in weiten Teilen Österreichs ist dieser Spruch von Karl Valentin vielleicht etwas weit hergeholt. Dennoch bedeutet das ja auch, dass man nie die Hoffnung verlieren darf und selbst im Kampf gegen die Wassermassen Optimismus und Engagement wichtige Weggefährten sind. In diesem Sinne ein besonderes Dankeschön an alle (meist freiwilligen) Helfer, die landauf landab zu jeder Uhrzeit dort sind, wo sie dringend gebraucht werden. ich freu mich wenn es regnet. denn wenn ich mich nicht freue regnet es auch. Karl Valentin In den letzten Stunden war es vor allem in Kärnten und Tirol extrem nass. In 24 Stunden hat es bis zu 70 mm geregnet, in 5 Tagen waren es örtlich bis zu 180 mm (siehe untere Grafiken des Hydro Tirol). Auch in Innsbruck hat es heftig geschüttet, begl...

Überaus nasse Tage ...

Nasse Bilanz: Im Durchschnitt (Klimaperiode 1981-2010) fällt im Juli an 13,4 Tagen in Innsbruck Regen. Im bisherigen Juli waren es bereits 16 Regentage (mindestens 1 mm Niederschlag). Foto: alpen-wetter Nass, nasser, Juli. Also das was uns der Juli aktuell beschert ist alles anderes als sommerlich. Wir befinden uns aktuell eigentlich in der wärmsten Periode des Jahres ("Hundstage"), allein bei bei 13 Grad Lufttemperatur und Dauerregen klingt das alles ganz weit weg. Prinzipiell ist der Juli jener Monat in Innsbruck mit dem meisten Niederschlag ( Mittel 1906 bis 2016: 132 mm ) und im Mittel regnet es auch fast jeden zweiten Tag (Mittel 1981-2010: 13,4 Tage mit Niederschlag größer 1 mm). Heuer sind es bisher schon 16 Regentage und das mit Stand heute (26.). Momentaufnahme des Niederschlags aus der INCA-Analyse, bereitgestellt auf bergfex.at. 26. Juli 11:45 MESZ (Quelle: bergfex.at/ZAMG) Tiefdruckeinfluss, Kaltfronten, Stauniederschlag ... In den letzten...

Ein recht unbeständiger Juli, warum?

Kein Sommer ohne Gewitter. Hier zieht eine imposante Gewitterzelle von Südwesten her über das Inntal in das Karwendel und hat einiges an Regen mit dabei (Foto: alpen.wetter, 20.07.2017) Hitze und Gewitter im Sommer gehören für uns Alpenländer genauso zusammen wie Kälte und Schnee im Winter. Besonders dieser Tage donnert's spätestens ab den frühen Nachmittagsstunden und Gewitter enladen sich über den Bergen und Tälern. Nicht gerade das beste Wetter für Bergsteiger, aber wenn man früh aufbricht, geht sich bis zur Mittagszeit doch eine kleine bis mittlere Tour aus.   Gestern am 20.7. z.B. sind wieder einmal gleich mehrere Gewitterzellen über Österreich gezogen (siehe Blitzanalyse von UBIMET unten) und haben binnen kurzer Zeit für einiges an Niederschlag gesorgt. Einiges heißt bis zu 50 mm in drei bis vier Stunden, bei teils enormen Regenraten. Vor allem die Regionen vom Karwendel ostwärts bis zum Steirischen Randgebirge waren betroffen von Starkregen, Sturmböe...

Der zweitwärmste Juni seit Messbeginn

Anomalien der Mitteltemperatur für ganz Österreich von Beginn der Messungen bis heute. Die wärmsten Juni-Monate waren 2003, 2017 und 1811, jedoch fällt auf, dass es in den letzten 30 Jahren immer seltener zu kalte Monate gegeben hat und drei der fünf wärmsten Juni-Monate allein in den letzten 15 Jahren aufgetreten sind (Quelle: ZAMG) Es hatte sich bereits Mitte des Monats Juni abgezeichnet. Allein schon durch den sehr warmen Beginn und die damaligen Prognosen war einer der wärmste Juni-Monate aller Zeiten zu erwarten. Im wesentlichen war fast jeder der letzten 30 Tage wärmer als im Schnitt (siehe Klimaspiegel unten) und mit der ersten Hitzewelle des Jahres gab es in Innsbruck fast einen neuen Temperaturrekord. Mit einem Maximum von 35,6 Grad am 22. Juni wurde der Rekord (36,3 Grad) nur knapp verfehlt. Einen weiteren bemerkenswerten Wert hat die ZAMG heute veröffentlicht. In Innsbruck wurde an 12 Tagen eine Höchsttemperatur von mehr als 30 Grad (Tropentag, Hitzetag) erreicht und d...

Werden Unwetter immer schlimmer?

Bilder wie dieses in Imst werden wir in den nächsten Tagen leider noch häufiger sehen (Foto: zeitungsfoto.at) Als eine Folge der heftigen Unwetter befasst sich die Tiroler Tageszeitung mit diesem Thema der Spekulation in ihrer heutigen Ausgabe. Grund genug auch meine Einschätzung zur Sachlage abzugeben.     Bereits in ihrem Rückblick zum Juni schrieb die ZAMG: In Vorarlberg und Nordtirol war der Juni 2016 mit einem Niederschlagsüberschuss zum klimatologischen Mittel von 65 Prozent der regenreichste Junimonat seit 1858. Die beiden Monate Mai und Juni zusammen waren in dieser Region, mit einem Plus von 57 Prozent ebenfalls die niederschlagreichsten seit 1858. (Monatsrückblick Juni 2016) Das deutet schon an, dass die derzeit Böden ihre Kapazität erreicht haben und kaum mehr Wasser aufnehmen können. Zu allem Unglück gab es nach den beiden Monaten auch in den letzten zwei Wochen kaum Entspannung. Zwar sind die Temperaturen deutlich gestiegen und auch die So...

Erneut heftige Unwetter in Tirol

Eine Schlammlawine sucht sich den Weg durch ein Bachbett - in Imst am 11. Juli 2016 (Foto: zeitungsfoto.at) Übel hat es am Abend des 10. Juli auch das Ötztal erwischt, hier im Bild die Landesstraße bei Längenfeld (Foto: tt.com / zeitungsfoto.at) Unermüdlich im Einsatz sind die Feuerwehren in Tirol, besonders bitter wenn es dann die Feuerwehr selbst trifft. Hier im Bild in Weerberg am 10. Juli (Foto: tt.com / zoom-tirol.at) Niederschlagsmengen am 11. Juli Aus dem Radar berechnete 24-h-Niederschlagsmengen, vom 11.7. 8:00 Uhr bis 12.7. 8:00 Uhr. Die stärksten Gewitterzellen sind im Außerfern zu sehen (Grenzbereich zum Bezirk Imst), sowie im Karwendel und im Kaisergebirge. Dabei kam es in Summe zu 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter Regen, das meiste davon jedoch in nur wenigen Stunden. In Seefeld z.B. waren es 23 mm/h am Abend. (Quelle: kachelmannwetter.com) Gewitteraktivität am Montagabend 20:35 MESZ. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Raum Innsbruck voll getroffen...