Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom November, 2010 angezeigt.

Powderdreams

Schnee ist nicht gleich Schnee. Per Definition ist er ein Gemenge aus Eiskristallen, Wasser, Wasserdampf und vor allem Luft. Das ist keine Überraschung. Interessant ist allerdings, dass der Schnee je nach Wassergehalt feuchter und dichter wird. Dieser hängt zum Einen vom Feuchtgehalt der Luft in die der Schnee fällt ab und zum Anderen von den Temperatur- und Feuchtekonditionen in der Wolke ab. Die Temperatur am Boden beeinflusst den Feuchtegehalt im Schnee kaum, erst wenn dieser dort liegt. Problem - Neuschneevorhersage Die gängigen Wettermodelle berechnen die Niederschlagsmengen in der Einheit mm (=Liter/Quadratmeter). Aber was haben Schneeräumungsdienste davon den Schnee in mm (Wasseräquivalent) anzugeben? Auch Otto Normalverbraucher interessiert sich im Winter eher für die Neuschneemenge in cm als für sein geschmolzenes Äquivalent in mm bzw Liter pro Quadratmeter. Die Erfahrung und ein paar wissenschaftliche Untersuchungen haben gelehrt, dass man die mm vom Modell in mit der

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Föhnzuschlag

Bevor das nächste tief dem Süden einiges an Schnee beschert, hat natürlich der Föhn wieder zugeschlagen. Er hat vor allem dem Brandnertal heute einen warmen Tag beschert (knapp 2 Grad plus). Beeindruckend der Temperaturanstieg von -11 auf 0 Grad binnen 3 Stunden! Brand auf 1050 m Auch das Wipptal spürte den Föhn, allerdings war die Luft stromaufwärts auch deutlich kälter. In Ellbögen war somit "kalter" Föhn bei Böen bis zu xx km/h spürbar. Potentielle Temperatur heute Nachmittag Die Zunge der wärmsten potentiellen Temperaturen als Indikator des Südföhns reicht genau über den Bereich von der Ostschweiz bis zu den Tuxer Alpen, in den auch der Patscherkofel liegt. Der hat aktuell immerhin 100 km/h Süd! Und der Schnee?! Kommt hauptsächlich wieder in Kärnten runter. Bis Montagmittag sind mit Tief JENNA immerhin bis zu 50 cm in den Karawanken möglich. Apropos Kärnten : Bisher fielen dort bis zu 170 % des sonst üblichen November-Niederschlags. Eine Folge

Eine Sache des Timings

Wie so oft im Leben sind auch der Schneefall bzw. seine Intensität und Menge auf Zeitabläufe begründet, die aufeinander abgestimmt sein müssen. Einfach gesagt: ist es zu warm und trocken, bleibt nix liegen. In Innsbruck beispielsweise sorgte ein mittelkleines Föhnereignis Donnerstagnacht dafür, dass die unteren Atmosphärenschichten trocken waren. Als Beweis dazu helfen dem Meteorologen dabei die Radiosondenaufstiege von diversen Flughäfen, die Auskunft über Temperatur, Feuchte und Wind liefern. Befinden sich beide fette Linien nahe zu einander ist die Atmosphäre feucht, da sich Taupunkt (links) und Temperatur (rechts) einander annähern. Im gestrigen Sounding schlägt sich diese Trockenheit vor allem in den unteren Schichten nieder, bis etwa 3000m ist es trocken. Die Windfiedern deuten den Föhn an, mit 15 kn Mittelwind auf 800 hPa war er im Kammniveau wirksam. Was hat sichzu heute verändert? Auf den ersten Blick ist es deutlich kälter geworden, die Graphen liegen auch näher beiei

Ente süß-sauer

*persönlicher Postingstil [AN]* Wer kennt sie nicht, die Zeitungsente. Vor allem eine spezielle Spezies macht sich Ende November auf den Weg um "WEISSE WEIHNACHTEN" zu verkünden. Dieses Thema alle Jahre wieder so oft und so ausführlich thematisiert, dass manche Medien immer FRÜHER davon berichten. Bereits vor zwei Wochen gab es erste Anfragen ... Manches Wetterbüro (ich schreibe bewusst nicht Dienst, weil es keiner ist) hat es sich zur Aufgabe gemacht genauso solche fadenscheinigen Aussagen zu proklamieren. Seriöse Wetterdienste (wo wirkliche und echte Meteorologen, die auch eine Uni von innen gesehen haben, arbeiten) haben dann ihre liebe Not diese Aussagen als "zu früh", "zu bald" abzukanzeln. Aber es gibt Medien, die vor allem durch ihre ein(besser gesagt AUF)-dringliche Schlagzeilen versuchen dieses Thema unter Volk zu mischen. Aber wie! Mit seriöser Wissenschaft hat das nichts mehr zu tun. Zitate aus einem Gratis-Ubahn-Blatt: "[...] Tie

Schneetief Gundula

Es hat wirklich den vorhergesagten Schneefall gebraccht. Das im letzten BLOG-Eintrag angesprochene Tief GUNDULA brachte vor allem in den südlichen Landesteilen einiges an Neuschnee. Vor allem deshalb, weil es im Süden dann doch kälter war (0 Grad in 850 hPa) und durch die großen Niederschlagsraten (bis zu 10 mm/h) die Talatmosphären soweit abgekühlt wurden, dass isothermer Schneefall möglich war. Synopsis .... Auf den Satellitenbildern kann man die Zugbahn von GUNDULA erkennen. Satellitenbilder (IR - in Farbe die Wolkenobergrenzentemperaturen); 21.11. 18 UTC - 22.11.9 UTC (3h-Schritte)   Vor allem dass Entlangschliefen an den Südalpen brachte in den Bezirken Lienz, Hermagor, Villach- und Klagenfurt Land beträchtliche Niederschlagssummen zustande. So fielen in den Karnischen ALpen bis zu 30 cm Neuschnee. Und bis in viele Täler (Lienzer Becken, Lesachtal, Gailtal, oberes Drautal) herab konnte man sich über Schneezuwachs freuen. Auf dem höher gelegenen, aber wärmeren Loiblpass

Ein weiterer Wintergruß

Föhn auf den Bergen (Samstagabend bis zu 96 km/h am Kofel, aktuell ein Druckgradient von 7 hPa) deuten oft ein herannahendes Frontensystem an. Auch dieses Mal ist das wieder der Fall. Am Sonntag erfasst das Tiefdruckgebiet "Gundula" die südlichen Teile Österreichs und greift im Laufe des Abends auf den Alpenhauptkamm über. Dem geht aber alpennordseitig noch ein, zumindest im Gebirge, stürmisches Föhnereignis voraus. Frontenkarte von www.wetterpate.de   Wie das italienische (toskanische) NMM basierend auf ECMWF (kurz: LaMMa) berechnet, wird es vor allem das Eck Friaul, Julische Alpen, Karnische Alpen treffen. Bis Montagmittag sollen im beliebtesten Südstaugebiet des Landes 70 mm (bzw 70 cm Neuschnee) innerhalb von 24 Stunden machen. Das GFS-WRF(rechts) teilt diese Menge nicht ganz, an die 50 mm, aber auch nur stellenweise, kommen hier zusammen.   Die unterschiedlichen Mengen kommen vor allem durch die unterschiedliche Modellphysik zustande, aber auch durch die unters

Rotorföhn

Es ist zwar schon ein paar Tage her ... Dennoch möchte ich dieses HimmelsFÖHNomen näher erläutern. Es war am letzten föhnigen Tag, vergangenen Montag (15.11.). Direkt über dem Inntal konnte man diese Wolke erkennen, die sich praktisch nicht von der Stelle bewegte. Südlich der Stadt konnte man die Föhnmauer (die Serles steckte bereits in Wolken) erkennen. Während nach Osten hin der Himmel aufgelockert war! In der Mitte des Inntals "schwebte" immer noch die Rotorwolke. Durch die Föhnanströmunghat sich eine "stehende Welle" gebildet, die an der Ostsfestigkeit der Rotoswolke zu erkennen ist.   Die Daten des IMGI zeigen den Föhnverlauf am 14. und 15. November.Jeweils um 10 UTC schwenkte der Wind von West auf Süd, einhergehend mit der deutlichen Erwärmung durch den Föhndurchbruch (Böen bis zu 80 km/h). Die Windgeschwindigkeit am Sattelberg verläuft gleichmäßiger mit Windspitzen bis zu 28 m/s (100 km/h) Die Luft erwärmte sich von Sonntag auf Montag auch am B