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Die Schafskälte 2020

Graun im Vinschgau (1.900 m) unweit des Reschenpasses am Morgen des 11. Juni 2020 mit Blick nach Osten . Foto: foto-webcam.eu Manch einer mag es als Schafskälte bezeichnen, für andere war es lediglich der lang ersehnte Regen. anhand der Messdaten sieht man eine unterdurchschnittliche Witterungsperiode, aber so richtig kalt war es (zumindest im Tal herunten nicht). Doch was ist die Schafskälte überhaupt? Die Schafskälte ist eine meteorologische Singularität, sprich eine immer wieder kehrende Wetterlage. Sie tritt (laut wikipedia) zwischen dem 04. und dem 20. Juni auf, in der Literatur auch 10 und dem 20. Juni (Malberg, 2003), und ist gleichbedeutend mit einem Kälterückfall und meist auch größeren Regen- oder Schneemengen. Sie ist nicht immer gleich stark ausgeprägt, heuer war sie vor allem in der Schweiz und in Frankreich und weniger in Österreich markant. Generell tritt sie in den letzten Jahren immer seltener in Erscheinung und ist auch schwächer ausgeprägt. Die erste Welle, ...

Starkregen und festgefahrene Strömungslagen

Zirkumpolarauschnitt der Nordhalbkugel, sprich der Blick von oben auf die Weltkugel am 14.11.2019. Man sieht nur wenige Wellen im Strömungsmuster, etwa 4 Wellentäler (Tröge) und 4 Wellenrücken (Keile) - Quelle: ertel.uibk.ac.at / ACINN Fünf Tiefdruckgebiete innerhalb von zwei Wochen haben in Norditalien und hier besonders im Bereich der Südalpen für Starkregen, intensiven Schneefall und folglich zu Hangrutschungen, Überflutungen und Lawinenabgängen gesorgt. Erstmals in diesem Frühwinter wurde die Lawinensituation als groß (Stufe 4) bewertet, und das in Südtirol sogar an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Betroffen waren vor allem Süd- und Osttirol sowie Oberkärnten, der Pinzgau und der Pongau sowie teilweise die hinteren Täler Nordtirols (Ötztal, Stubaital). Betrachtet man sich aktuelle Extremwettereignisse so sind diese meist mit festgefahrerenen Strömungslagen erklärbar (vergleich Starkschneefall im Jänner 2018 in den Nordalpen) . Dieses Mal ist die Wiederkehr der Italientiefs da...

Auf dem Weg zum kältesten Jänner seit 30 Jahren

Wie auf der Postkarte präsentierten sich die Nordalpen (hier das Wettersteingebirge) im Jänner 2017. Die Schneedecke war zwar nicht mächtig, aber sie hielt sich über drei Wochen hinweg oder groß zu schmelzen (alpen.wetter) Eiseskälte, gefrorene Seen und Schneechaos. Oder eigentlich richtiger Winter. Zunächst hat er sich ja ordentlich Zeit gelassen - bis zum Neujahrsspringen. Die stürmischen Föhnböen aus dem Westen kündigten den Wetterumschwung an. So gab es am Dreikönigstag die erste zählbare Schneemenge im Jänner - ein rekordverdächtig später Termin . Dafür schneite es gleich einmal ordentlich, immerhin 37 cm Schnee lagen am Innsbrucker Flughafen am 9. Jänner. Das nächste Schneefallereignis gab es dann gleich ein paar Tage später, am 12./13. Jänner fielen in Innsbruck wieder 20 bis 40 cm Schnee - auf der Seegrube lagen am Morgen des 14. Jänner 123 cm. Danach kam bis Ende des Monats eigentlich nichts mehr - bis auf etwas Schneegeflöckel aus dem Hochnebel - und dennoch: die 67 c...