Direkt zum Hauptbereich

Update Warmfront / Tauwetter / Hochwasser

Die Warmfront hat sich weiter nach Osten verlagert und hat nun (21 z) Weite Teile Deutschlands erreicht, wie auf dem Satellitenbild zu sehen ist. Nimmt man die farbigen Wolkenobergrenzentemperaturen so dürften diese in Höhen oberhalb von 10000 m liegen.Die wärmere Luft schiebt sich jedoch weiter ostwärts, noch liegt sie über dem Atlantik.

Temperaturen und Geopotential auf 300 hPa (ca 9000 m)

Infrarotsatellitbild, überlagert mit den Cloud-Top-Temperatures (je oranger desto höher reichen die Wolken)

 Ein Blick auf die aktuellen Synop-Werte zeigt bereits mäßigen bis starken Regen Von den Ardennen bis zum Harz (Hannover und Erfurt) und weiter nach Süden bis zum Schwarzwald.
Auch in Österreich regnet es bereits in Vorarlberg und Tirol, sowie vom Pinzgau bis zum Hausruck und im Mühlviertel.

Synopmeldungen Europa, 12.01.2011 um 21z

Aktuelle Modellberechnungen

Die letzten Modelläufe von ECMWF und UKMO/NA zeigen keine wesentlichen Änderungen zu den vorherigen Läufen. Der Schwerpunkt der Regenfälle bis zum Freitagmorgen liegt nach wie vor an der Alpennordseite vom Bregenzerwald bis zu Eisenwurzen mit sekundären Maxima im Tennengau und Salzkammergut.


Die 36 h Vorhersage des britischen Wetterdienstes zeigt jedoch mit bis zu 80 mm deutlich größere Mengen als das EC (50 mm) und berechnet diese in einem ähnlichen Muster. Allerdings liegt das Maximum vor allem im Innviertel und in Niederbayern. Man sieht also, dass selbst zu Beginn des Regenerignissesdie Modelle noch divergieren.
Bildunterschrift hinzufügen
Warnungen:
Die Unwetterzentrale hat vor allem das Gebiet vom Kaisergebirge bis zum westlichen Mühlviertel sowie über das Salzkammergut weiter nach Osten ins steirische Ennstal und bis nach Mariazell als rotwürdige Warnung (50 mm in 24 h) auserkoren. Die orange gefärbten Regionen liegen mit Warnungen bis zu 30 mm eine Warnschwelle darunter.

Warnung der Unwetterzentrale für das kommende Starkregenereignis
  



------------------
Quellennangaben:
Wetterkarte 300 hPa / GFS (1): wetter3.de
Infrarotsatellitenbild (2): http://www.meteo-mc.fr/satellite-ir-anime-eu.php
Synopkarte Europa (3):estofex.org
Niederschlagskarten ECMWF, UKMO (4,5) : UBIMET, intranet
Unwetterwarnung UWZ (6): screenshot 12.01.2011 23:00

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?