Ein sonniger Herbst entschädigte für einen eher unbeständigen Sommer. Viele geplante Wanderungen konnte man also im September oder gar im Oktober noch nachholen, wie hier im Navistal, Ende September. |
Das Wetterjahr 2021 geht zu Ende und damit wieder ein Jahr der Extreme. Wieder einmal lagen Schnee- und Wärmerekorde nah beieinander. Trotz Rekordschnee, markanten Spätfrösten, früher Sommerwärme, intensiver Junihitze, sommerlicher Starkregenereignissen und frühem Winterschnee bleibt uns ein wiederkehrendes Element in allen Jahren erhalten. Es war wieder eines der wärmsten Jahre der 255-jährigen Messgeschichte in Österreich.
Das Wetterjahr in Innsbruck
Temperatur (Innsbruck Universität)
Mitteltemperatur: 9,8 Grad (-0,1 Abweichung, Platz 17)
höchste Temperatur: 34,5 Grad (18. Juni)
tiefste Temperatur: -12,6 Grad (14. Februar, Flughafen)
Anzahl Sommertage: 69 (Mittel: 63)
Anzahl heiße Tage / Tropentage: 19 (Mittel: 17)
Anzahl Eistage: 8 (Mittel: 13)
Anzahl Frosttage: 93 (Mittel: 93)
Niederschlag (Innsbruck Universität)
Niederschlagssumme Jahr: 827,3 mm (Mittel: 884 mm) -6,4 %
nassester Monat: Juli (193 mm)
trockenster Monat: Februar (7 mm)
größte Tagesmenge: 37 mm (08. Juli, Universität), 46 mm (08. Juli, Flughafen)
größte Schneehöhe: 48 cm (18.01.)*
Anzahl der Tage mit Schnee: 40 + Dezember*
* Station Flughafen, Stand 30.11.2021
Sonnenschein (Innsbruck Universität)
Summe der Sonnenstunden: 2.079 (Mittel: 1.946 h), +7 %
sonnigster Monat: 244 h (Juni und September!)
Witterungstermine
Erster Sommertag: 31. März (Rekord)
Letzter Frosttag: 17. April
Erster heißer Tag: 15. Juni
Letzter heißer Tag: 15. August
Letzter Sommertag: 25. September
Erster Frosttag: 07. November (Flughafen: 24. Oktober)
Erster Schnee: 04. November
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Tagesmittelwerte und Niederschlagssummen für Innsbruck (Quelle: ZAMG)
In Innsbruck war dieses Jahr mit 9,8 Grad Mitteltemperatur zwar das kühlste Jahr seit 2013, aber dennoch gehört es zu den 20 wärmsten der 244-jährigen Messgeschichte. Eine Abkehr vom Erwärmungstrend bedeutet das nicht.
Bereits im März wurde der erste Sommertag in diesem Jahr erreicht. In der gesamten Messgeschichte wurde die 25-Grad-Marke noch nie so früh im Jahr überschritten. In Summe kamen bis Ende September 69 Sommertage zusammen (Durchschnitt 1981-2010: 62,7). Der Monat mit den meisten Sommertagen war der Juni (23).
In diesem Monat gab es auch eine ausgeprägte Hitzewelle mit mit acht aufeinander folgenden Tagen mit über 30 Grad (alter Rekord: sieben heiße Tage in Folge, 2019). Insgesamt wurden in Innsbruck in diesem Jahr 19 heiße Tage verzeichnet (Mittel: 15,7).
Anders als die Temperatur unterliegt der Niederschlag größeren jährlichen Schwankungen. Mit rund 830 mm Regen und Schnee kann man dieses Jahr durchaus als durchschnittlich bezeichnen. Im Mittel der Jahr 1981-2010 kamen 890 mm Niederschlag zusammen.
Markant waren der sehr nasse und schneereiche Jänner und der extrem nasse Juli, ausgeglichen wurden diese durch den trockensten Februar seit 60 Jahren und einen sehr trockenen Herbst.
Der Schnee war in mehreren Monaten präsent, aber nicht durchgehend. Zwar gab es Mitte Jänner extrem viel davon, aber er konnte sich nicht lange halten. Im Februar fiel generell kaum Niederschlag, dafür lagen im letzten Märzdrittel neuerlich über 20 Zentimeter. Und auch im April ließ der Winter nicht locker, nach Ostern kam noch einmal ein Wintereinbruch. Etwas früher als normal fiel der erste Schnee Anfang November, allerdings nur im Westen der Stadt. Erst Ende November war am Flughafen zählbares dabei. Immerhin lagen fast 10 Zentimeter Ende November, der Schnee war aber nach 10 Tagen wieder geschmolzen, Weihnachten wieder grün.
Jahr in Bildern
Jänner 2021
Februar 2021
Der zweite Monat im Jahr war überaus sonnig (+33 %) und sehr trocken.
Mit nur 7 mm Niederschlag war es in Innsbruck der trockenste Februar
seit 60 Jahren. Die Temperaturen waren ausgeglichen, Neben sehr strengem
Frost zur Monatsmitte wurden gegen Ende des Monats bereits vielfach 20
Grad erreicht (z.B. Kufstein mit neuem Februarrekord).
Der Winter 2021/22 war schließlich einer der 21 wärmsten in Österreich
und besonders in Osttirol und Oberkärnten extrem schneereich. In Lienz
war es gar der schneereichste Winter seit Messbeginn 1971. Saharastaub am 6. Februar in Innsbruck |
März 2021
Mit Schnee und kurz darauffolgender Wärme ging es auch im März weiter. Am 22. d.M. lagen am Innsbrucker Flughafen noch 22 Zentimeter Schnee, so viel Schnee in der letzten Märzdekade gab es bei uns zuletzt 2002. Nicht einmal 10 Tage später gab es am 31. März den ersten Sommertag in Innsbruck und damit gleichzeitig ein neuer Monatsrekord für die Station an der Universität. |
April 2021
Wer nach der Märzwärme bereits den Frühling herbeisehnte, wurde alsbald
eines besseren belehrt. Der Winter schug im April zurück mit Kälte, Frost und
abermals Schnee. In der ersten Aprilwoche bekamen alle Landeshauptstädte
noch einmal Schnee, in Wien gab es den ersten Aprilschnee seit 2013, in
Linz gar seit 1997. Der April 2021 war trotz des Schnees viel zu
trocken und obendrein zu kalt. Österreichweit war es der kälteste April seit 1997,
in Innsbruck der kälteste seit 2001. Dazu gab es einige Kälterekorde:
11 Frosttage im April gab es am Innsbrucker Flughafen noch nie. In der
Steiermark wurden zudem ein paar Kälterekorde gebrochen. Wieder einmal lag zu Ostern mehr Schnee als zu Weihnachten, dieses mal folgte auf eine sommerliche warme Karwoche ein winterlicher Osterdienstag (6. d.M.). |
Mai 2021
Juni 2021
Juli 2021
August 2021
September 2021
Oktober 2021
Mit meist trockenem und kühlem Herbstwetter ging es auch im Oktober weiter. Nach den letzten Sommertagen am 5.d.M. von Krems bis Eisenstadt gab es anschließend auf den Bergen das erste kräftige Zeichen des Winters. Schlußendlich war der Monat aber der trockenste Oktober seit dem Jahr 2005. Die viele Sonnenschein (+20 %) und der Mangel an Nebel täuschte über die Tatsache hinweg, dass der Monat der kühlste Oktober seit 2016 war. Endless summer war das in diesem Jahr. Nur langsam stellte sich die Vegetation auf Winter ein, wie hier am Eingang des Stubaitals. |