Es ist ja nicht gerade so, dass weite Teile Österreichs im Schnee versinken. Obwohl es im Waldviertel laut Meldungen eine 30 cm hohe Schneedecke geben soll. Aber in Innsbruck darf man durchaus darüber sprechen, dass das Wetter keinen Muckser macht.
Oder doch? Ehrlichgesagt passiert im alpinen "Hildesheim" doch jeden Tag etwas Spe(c)ktakuläres.
Abb. 1: VERA - Analyse des 6-stündigen Niederschlags 00 bis 06 UTC am heutigen 28/01/2010 (Quelle: http://www.univie.ac.at/AMK/verafem/public/index.html).
Die Niederschlagsschwerpunkte der Kaltfront lagen heute Vormittag ganz klar im Nachbarland Vorarlberg, im Außerfern, dem Unterinntal bis ins Pinzgau und dem Innviertel. Also wie an einem Schnürchen brav nördlich von Innsbruck vorbei entlang der vorgelagerten Gebirge und dem Alpenhauptkamm (Lechtaler, Karwendel, Hohe und Niedere Tauern).
In Innsbruck waren es so um die 1 - 2 cm Schnee, die uns der Himmel geschenkt hat. Die Gründe für die inneralpine Niederschlagsarmut liegt einerseits am Adjektiv INNERalpin und andererseits am gestern angesprochenen Nordföhn.
Bei strammer Nordwestanströmung sinkt hierbei die Luft aus etwa 2400 m / 750 hPa ab (Kammniveau) und zwar über das Seefelder Plateau bis ins Inntal. Das zieht die adiabatische Erwärmung der Luftmassen mit sich (1 °C pro 100 m) und damit auch eine Auftrocknung der Talatmosphäre (der sogenannte Leeeffekt). Das ist keine Auftrocknung im wörtlichen Sinne, sondern bedeutet die Unterdrückung der Niederschlagsbildung.
Abb. 2: Heutige Radiosondenaufstiege von Innsbruck (03 UTC, schwarz) und München (00 UTC, blau). Markante Luftschicht sind gekennzeichnet. Rote Fläche deutet die adiabatische Erwärmung durch den Nordföhn an.
In Abbildung 2 sind die heutigen Radiosondenaufstiege von Innsbruck und München (00 UTC) zu sehen.
Interessant ist die Ähnlichkeit der Luftmassen über dem Kammniveau (so ganz war die Kaltluft um 00 UTC in München @ 700 hPa noch nicht da, aber in etwa stimmt der Verlauf überein). Aber ein gravierender Unterschied ist offensichtlich: zwischen 750 und 900 hPa (Innsbruck) ist die Atmosphäre feucht und trocken durchmischt bei sehr niedrigen Taupunkten und um einiges wärmer als die Atmospähre über München. Und dieses Signal ist euindeutig dem Nordföhn zuzuordnen. In dieser Föhnschicht liegt auf 1080 m die IMGI-Station Ellbögen, die zu dem Zeitpunkt des Aufstiegs (03 UTC) ganz klar in der Nordanströmung liegt (Böen bis zu 12,8 m/s - nicht abgebildet) und somit vorhin gennantes Nordföhnargument bestätigt.
Unterhalb von etwa 1000 m schlummert Innsbruck im Kaltluftsee (mit identen Temperaturen und Taupunkten wie im 90 km [Luftlinie] entfernten München) und bekommt aus dem Nordstau immerhin 1,3 mm ab (München OHNE Leeeffekte 4 mm). Der Nordföhn hat also den Niederschlag zwischen Karwendel und Alpenhauptkamm "gekillt".
Die Hoffnung auf Schneein der Landeshauptstadt ist marginal. Sie ruhen auf den Schultern von Tief Keziban (aktueller Aufenthalt: zwischen Ir- und Island) und seiner schwachen Warm- (Freitagabend) und Kaltfront (Samstagmorgen) mit etwa 2 mm für Innsbruck. Im Nordstau und dem Gebirge geht da sicherlich einiges mehr.
Also: auffi aufn Berg !
Oder doch? Ehrlichgesagt passiert im alpinen "Hildesheim" doch jeden Tag etwas Spe(c)ktakuläres.
Abb. 1: VERA - Analyse des 6-stündigen Niederschlags 00 bis 06 UTC am heutigen 28/01/2010 (Quelle: http://www.univie.ac.at/AMK/verafem/public/index.html).
Die Niederschlagsschwerpunkte der Kaltfront lagen heute Vormittag ganz klar im Nachbarland Vorarlberg, im Außerfern, dem Unterinntal bis ins Pinzgau und dem Innviertel. Also wie an einem Schnürchen brav nördlich von Innsbruck vorbei entlang der vorgelagerten Gebirge und dem Alpenhauptkamm (Lechtaler, Karwendel, Hohe und Niedere Tauern).
In Innsbruck waren es so um die 1 - 2 cm Schnee, die uns der Himmel geschenkt hat. Die Gründe für die inneralpine Niederschlagsarmut liegt einerseits am Adjektiv INNERalpin und andererseits am gestern angesprochenen Nordföhn.
Bei strammer Nordwestanströmung sinkt hierbei die Luft aus etwa 2400 m / 750 hPa ab (Kammniveau) und zwar über das Seefelder Plateau bis ins Inntal. Das zieht die adiabatische Erwärmung der Luftmassen mit sich (1 °C pro 100 m) und damit auch eine Auftrocknung der Talatmosphäre (der sogenannte Leeeffekt). Das ist keine Auftrocknung im wörtlichen Sinne, sondern bedeutet die Unterdrückung der Niederschlagsbildung.
Abb. 2: Heutige Radiosondenaufstiege von Innsbruck (03 UTC, schwarz) und München (00 UTC, blau). Markante Luftschicht sind gekennzeichnet. Rote Fläche deutet die adiabatische Erwärmung durch den Nordföhn an.
In Abbildung 2 sind die heutigen Radiosondenaufstiege von Innsbruck und München (00 UTC) zu sehen.
Interessant ist die Ähnlichkeit der Luftmassen über dem Kammniveau (so ganz war die Kaltluft um 00 UTC in München @ 700 hPa noch nicht da, aber in etwa stimmt der Verlauf überein). Aber ein gravierender Unterschied ist offensichtlich: zwischen 750 und 900 hPa (Innsbruck) ist die Atmosphäre feucht und trocken durchmischt bei sehr niedrigen Taupunkten und um einiges wärmer als die Atmospähre über München. Und dieses Signal ist euindeutig dem Nordföhn zuzuordnen. In dieser Föhnschicht liegt auf 1080 m die IMGI-Station Ellbögen, die zu dem Zeitpunkt des Aufstiegs (03 UTC) ganz klar in der Nordanströmung liegt (Böen bis zu 12,8 m/s - nicht abgebildet) und somit vorhin gennantes Nordföhnargument bestätigt.
Unterhalb von etwa 1000 m schlummert Innsbruck im Kaltluftsee (mit identen Temperaturen und Taupunkten wie im 90 km [Luftlinie] entfernten München) und bekommt aus dem Nordstau immerhin 1,3 mm ab (München OHNE Leeeffekte 4 mm). Der Nordföhn hat also den Niederschlag zwischen Karwendel und Alpenhauptkamm "gekillt".
Die Hoffnung auf Schneein der Landeshauptstadt ist marginal. Sie ruhen auf den Schultern von Tief Keziban (aktueller Aufenthalt: zwischen Ir- und Island) und seiner schwachen Warm- (Freitagabend) und Kaltfront (Samstagmorgen) mit etwa 2 mm für Innsbruck. Im Nordstau und dem Gebirge geht da sicherlich einiges mehr.
Also: auffi aufn Berg !