Direkt zum Hauptbereich

Regen ohne Ende

Murenabganng am Abend des 10. August im Gemeindegebiet von Mühlbachl im Wipptal (Foto: zeitungsfoto.at)


Angesichts der exorbitanten Regenmengen der letzten Tage, den Vermurungen, Überschwemmungen in weiten Teilen Österreichs ist dieser Spruch von Karl Valentin vielleicht etwas weit hergeholt. Dennoch bedeutet das ja auch, dass man nie die Hoffnung verlieren darf und selbst im Kampf gegen die Wassermassen Optimismus und Engagement wichtige Weggefährten sind. In diesem Sinne ein besonderes Dankeschön an alle (meist freiwilligen) Helfer, die landauf landab zu jeder Uhrzeit dort sind, wo sie dringend gebraucht werden.

ich freu mich wenn es regnet.
denn wenn ich mich nicht freue
regnet es auch.
Karl Valentin

In den letzten Stunden war es vor allem in Kärnten und Tirol extrem nass. In 24 Stunden hat es bis zu 70 mm geregnet, in 5 Tagen waren es örtlich bis zu 180 mm (siehe untere Grafiken des Hydro Tirol). Auch in Innsbruck hat es heftig geschüttet, begleitet auch von Blitz und Donner, Im Wipptal kam es zu zwei Murenabgängen.
Im Osten Österreichs, zwischen der Buckligen Welt und dem Marchfeld, lösten starke Gewitter die große Hitze ab (bis zu 36 Grad). Orkanböen bis zu 130 km/h, Hagel und Starkregen sorgten auch hier für markante Schäden.

24-h-Niederschlagsmengen 10.8. 8:00 bis 11.8. 8:00 MESZ für ganz Österreich (Quelle: orf.at)



24-h-Niederschlagsmengen in Tirol. In einem breiten Streifen zwischen Ötztal und Zillertal sind 30 bis 60 mm, zwischen Timmelsjoch und Stubai sogar weitaus mehr gefallen (Quelle: hydrotirol)

Die Niederschlagsmengen der letzten 7 Tage für ganz Österreich. Besonders nass war es in den Katastrophengebieten der Obersteiermark (Murtal, Lachtal, Oberzeiting) sowie in Tirol (Stubaier und Zillertaler Alpen). Quelle: ZAMG




Beliebte Posts aus diesem Blog

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlageber...

Früher war alles besser: Weiße Weihnachten

  Die Innsbrucker Altstadt im Schneegewand, vermutlich in den 1960er Jahren (Foto-Quelle: https://www.facebook.com/altstadt.innsbruck/) Früher war alles besser. Weihnachten war familiärer, weniger konsumorientiert und vor allem eines: weiß. Auf meterhohen Schneewächten konnten die Kinder der 1950er und 1960er Jahre ihre frisch geschenkten Rodeln gleich ausprobieren. Ja, das waren noch Zeiten. Und heuer? Da ist sowieso alles anders. Keine Gäste, kein Skifahren, keine Feste. Doch die immer währende Konstante: Im Tal auch kein Schnee. Historisch Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass weiße Weihnachten früher häufiger waren als jetzt. Weiße Weihnachten sind gleichbedeutend mit einer Schneedecke am 24. Dezember, das muss dazu gesagt werden. In den 30 Jahren von 1951-1982 lag in Innsbruck an rund 8 von 10 Weihnachten Schnee, seit den 1980er Jahren nur mehr an etwa 4 von 10 Weihnachten. Dabei steht Innsbruck als Alpenmetropole noch halbwegs gut da, in allen anderen Landeshauptstädt...