Direkt zum Hauptbereich

Kurze Zwischenbilanz des bisherigen September

Blick auf das herbstliche Tuxertal am heutigen Freitag, 15. September 2017 (Quelle: foto-webcam.eu)
Die Sommerbilanz ist noch nicht mal fertig getippt, da hat einen der Herbst schon eingeholt. Es gibt neben der Statistik schon noch einen Grund warum der Herbst bei uns Meteos schon am ersten September beginnt. Der sogenannte "Break" zwischen den letzten heißen Tagen und dem ersten Schnee vollzieht sich hier in Tirol immer zwischen dem 20. August und dem 10. September. Heuer war es eben Ende August.
Die Wetterlage hat sich im Wesentlichen gar nicht so geändert, aber die Luftmassen sind aktuell schon deutlich kälter. Ein Zeichen sind die sogenannten "Wintereinbrüche", also Schneefall bis ins Siedlungsgebiet, die sich bereits am 02./03. September und am 11./12. September ereigneten. Dabei gab es im Hochgebirge jeweils 40 bis 60 cm Neuschnee und gleichzeitig Schneefall bis 1.500 m herab. Zuletzt hat uns die rasch durchziehende Kaltfront des Orkantiefs Sebastian nochmals Schnee auf den Bergen beschert (siehe Webcam-Bild oben).
Das alles zusammen ergibt in der SPARTACUS-Analyse der ZAMG folgendes Bild:

Der aktuelle September ist aktuell (Stand 15. September) um -1,0 Grad kälter als das langjährige Mittel (1981-2010), im Westen Österreichs teilweise sogar noch mehr (obere Grafik).


Gleichzeitig war es durch die Kaltfronten und das erste herbstliche Italientief um ein Drittel nasser im Vergleich zum Klimamittel. Vom Tiroler Oberland bis ins Klagenfurter Becken ist sogar die doppelte Menge Regen und Schnee gefallen.


Der viele Regen im Wipptal (doppelt so viel wie normal im August und im bisherigen September) hat zu einem massiven Hangrutsch auf die Brennerbundesstraße B182 geführt. Sie bleibt bis auf weiteres im Bereich Mühlbachl/Pfons gesperrt (LINK: Artikel Land Tirol).

Jahresverlauf der Niederschlagsstation in Steinach. Im Juli 2017 sind 115 mm gefallen (Durchschnitt 140 mm), im August 274 mm (Durchschnitt 130 mm) und im bisherigen September schon rund 103 mm (Durchschnitt 50 mm). Quelle: Land Tirol, UBIMET


Alle Fotos von zeitungsfoto.at am 14.September 2017.








Beliebte Posts aus diesem Blog

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Früher war alles besser: Weiße Weihnachten

  Die Innsbrucker Altstadt im Schneegewand, vermutlich in den 1960er Jahren (Foto-Quelle: https://www.facebook.com/altstadt.innsbruck/) Früher war alles besser. Weihnachten war familiärer, weniger konsumorientiert und vor allem eines: weiß. Auf meterhohen Schneewächten konnten die Kinder der 1950er und 1960er Jahre ihre frisch geschenkten Rodeln gleich ausprobieren. Ja, das waren noch Zeiten. Und heuer? Da ist sowieso alles anders. Keine Gäste, kein Skifahren, keine Feste. Doch die immer währende Konstante: Im Tal auch kein Schnee. Historisch Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass weiße Weihnachten früher häufiger waren als jetzt. Weiße Weihnachten sind gleichbedeutend mit einer Schneedecke am 24. Dezember, das muss dazu gesagt werden. In den 30 Jahren von 1951-1982 lag in Innsbruck an rund 8 von 10 Weihnachten Schnee, seit den 1980er Jahren nur mehr an etwa 4 von 10 Weihnachten. Dabei steht Innsbruck als Alpenmetropole noch halbwegs gut da, in allen anderen Landeshauptstädt...

Der nächste Rekord in Innsbruck

  Der April 2024 bringt einen Temperaturrekord nach dem anderen. Nun wurde auch der Rekord des frühesten heißen Tages in Innsbruck gebrochen.