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Zu Neujahr


Das berühmte Bergsilvester ging bei besten Bedingungen (wenig Wind, kein Föhn, klare Luft (zumindest vor Mitternacht) und ein sehr dunkler Himmel (Neumond) über die Bühne und erhellte nicht nur die Gemüter sondern auch die schneebedeckte Nordkette. (Quelle: orf.at)
Weitgehend klar verlief die Silvesternacht in den Alpentälern, in den Niederungen war es hochnebelig trüb, aber mild. Wenig überraschend hat sich die Silvesterböllerei auch in den PM10 (Feinstaub)-Messwerten niedergeschlagen.

Deutliche Überschreitung des Grenzwerts in der Innsbruck Innenstadt (Quelle: http://luft.umweltbundesamt.at)

In der Reichenau sind die Belastungen schon höher als in der Innenstadt (Quelle: http://luft.umweltbundesamt.at)

Am größten war die PM10-Konzentration jedoch in Hall. Die Folge des schwachen Westwinds und der Akkumulation aller stromaufwärts abgeschossenen Feuerwerkskörper (Quelle: http://luft.umweltbundesamt.at)
Salzburg: Halbstundenwerte bis zu 530 µg / m³ und somit eine deutliche Überschreitung des vorgegebenen Grenzwerts (Tagesmittel 140 zu erlaubten 50) (Quelle: http://luft.umweltbundesamt.at)

Wie massiv sich die Feuerwerksraketen auf die PM10-Belastung niederschlagen sieht man hier im 4-Wochen-Verlauf von Hall. Bereits die anhaltende Hochdrucklage hat zu Grenzwertüberschreitungen im Dezember geführt. Föhn und Regen ließen die Belastung um Weihnachten herum sinken, der anthropogene Einfluss ist aber zum Jahreswechsel hin nicht von der Hand zu weisen (Quelle: http://luft.umweltbundesamt.at)


Tagsüber konnte man dann in Unterkärnten ein spannendes Phänomen beobachten: Die Auflösung des Hochnebels durch markantes Ausfließen. Angetrieben durch einen Temperaturgradienten von etwa 15 Grad zwischen dem schneereichen Osttirol (-9 in St. Jakob) und dem grünen Klagenfurter Becken (+4 Grad) sowie aufkommendem Südföhn auf den Bergen setzte sich vielerorts die trockene Luft durch. Diese entwich entlang des Drautals nach Slowenien.

Mäandernde trockene Luft im Süden Österreichs. Man erkennt hier genau wo die Becken in Unterkärnten ihren Abfluss haben (Quelle EUMETSAT / UBIMET)

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