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Analyse der versprochenen Spannung

Föhn hat es immer in sich. Doch dieses Mal widme ich meinen BLOG-Eintrag nicht ausschließlich dem Wind, auch andere Themen scheinen in diesem Fall relevant. Erstmals muss also so etwas wie eine Inhaltsangabe her, die gewissermaßen einer Chronologie entspricht (Quellenagaben der Abbildungen im Appendix).


1. Föhn in den Ostalpen - "favonius nocturnus" (siehe auch MS-Blog)

2.
Hochnebel am Rande der Ostalpen

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1. Föhn in den Ostalpen

Abb. 0: Analyse des 500 hPa Geopotentials für Mittwoch 12 UTC

Massive Warmluftadvektion sowie die Vorderseite eines Troges bestimmten das heutige Wettergeschehen in Mitteleuropa. Verfeinert wurde das Ganze durch das Hernnahen einer Kaltfront an der Alpennordseite sowie die Bildung eines Tiefs über Norditalien. Ebenjene Kaltfront, die aufgrund ihres stationären Verhaltens in Frankreich für Rekordregenfälle gesorgt hat (siehe Analyse auf wetter.tv).

Bereits gestern Dienstag brach in Ellbögen am Wipptalende der Föhn durch. Dadurch dass die Luft stromaufwärts (also da wo die Föhnluft im Wipptal ursprünglich herkommt) nicht wirklich wärmer wurde "ging" sich auch für Innsbruck eine kurze Föhnphase aus.

Während im Wipptal sowie in manch anderen Alpentälern der Föhn während der Nacht durchblies, hob er in Innsbruck kurzzeitig ab. Durch die anhaltende Südanströmung sowie die Verstärkung des Druckgradienten durch Niederschläge im Luv brach der Föhn im Inntal aber während der Nacht wieder durch.

Abb. 1: Wetterstationen von Ellböegen und Innsbruck -gestern und heute. Gekennzeichnet sind die markanten Föhnphasen

Doch auch weiter östlich sorgte der Föhn für warme Temperaturen. Eine Insel potentiell wärmerer Luft (Erklärung dazu in einem älteren Föhn-Blogeintrag) zeigt den Bereich, wo heute in Österreich die wärmsten Temperaturen gemessen wurden.

Abb. 2: Analyse der potentiellen Temperatur für Mittwoch 12 UTC (VERA)

Hitliste - Temperatur (Tmax):
Mayrhofen (T)
25,6
Mooslandl / Hieflau (St)
25,3
Jenbach (T) 25,2
Hall / Admont (St) 24,9
Kitzbühel (T) 24,8
Bad Aussee (St) 24,7
Windischgarsten (OÖ) 24,5

Hitliste - Böen (24 Stunden TUE 18 - WED 18 UTC):
Patscherkofel - 2250m (T) 115 km/h
Rudolfshütte - 2305 m (S) 86 km/h
Zugspitze - 2960 m (Bay) 83 km/h
Sonnblick 3105 m - (S) 83 km/h
Wendelstein - 1830 m(Bay) 72 km/h
Brand - 1050 m (V) 65 km/h
Mittenwald - 920 m (Bay) 65 km/h
...
Brunnenkogel - 3440 m (T) 63 km/h
...
Bad Gastein-1090 m (S) 58 km/h
...
nur bedingter Föhneinfluss: Enns - 320 m (OÖ), Haag - 310 m(NÖ) 58 km/h

Auch in der Obersteiermark war der Föhn tätig, wie die Webcam der UBIMET-Station in Turnau beweist: Föhnfisch

2. Hochnebel am Rande der Ostalpen

Die Satellitenbilder (1230 UTC) zeigen eindrucksvoll die Föhnlücken von Tirol bis ins Mostviertel - weiter östlich und nördlich (bis ans Erzgebirge) hält sich der Hochnebel zäh.

Abb. 3: Satellitenbild Mittwoch 12:45 UTC (NOAA/CHMI)

Erst auf den zweiten Blick sieht man die stehenden Wellen in der Obersteiermark. Und das, was als Leewellen im Hochnebel anmutete war in der Realität der Schatten der Leewellen, die sich is übers Wiener Becken fortpflanzten.

Abb. 4: Satellitenbild Mittwoch 12:45 UTC (NOAA/CHMI)

Traurig aber wahr ... Die Realität unter dem Hochnebel war Nieseln am Morgen, tiefe Wolkendecke am Vormittag (die obersten Stockwerke des Milleniumtowers in Wolken) sowie eine sich verstärkende Inversion dank Warmluftzufuhr.
Die Radiosonden sprechen für sich:

Abb. 5: Radiosondenaufstieg Wien - Hohe Warte. Mittwoch 00 UTC
Abb. 5: Radiosondenaufstieg Wien - Hohe Warte. Mittwoch 12 UTC

Zum Abschluss noch ein Stimmungsbild von der Nordkette - kurz bevor die Schauer den Föhn endgültig ad acta legten ...



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Appendix
Quellenangaben:
(0) GFS-Analyse- 500 hPa (c) wetter3.de
(1) Stationsverläufe vonEllbögen und Uni-Innsbruck (c) IMGI - bearbeitet durch den Autor
(2) + (3) RGB-Satellitenbilden der NOAA, entnommen von der Seite des tschechischen Wetterdienstes: http://www.chmi.cz/meteo/sat/avhrr/index.php
(4)+(5) Soundings von Wien, (c) Uni-Wyoming, http://weather.uwyo.edu/upperair/europe.html
(6) webcambild von der Nordkette, (c) Land Tirol

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