Direkt zum Hauptbereich

Altweibersommer

Weils einfach zum aktuellen Wetter passt ...

Bis zum Freitag beeinflusst ein stationäres Hoch das Wettergeschehen in weiten Teilen Europas. Eigentlich tut es das schon seit Samstag (zumindest im Nordosten). Solche relativ langen Phasen (man wird ja bescheiden), kommen im Herbst aber häufig vor.
Sie läuten quasi das Ende des Sommers ein und sind verbunden mit nur wenigen Wolken, klaren Nächten, stellenweise erstem Frost sowie auch Nebel und Hochnebelfeldern am Morgen Die Sonne hat zwar noch genug Energie um die Grenzschicht um 20 bis 25 Grad zu erwärmen und etwaige Nebelfelder aufzulösen (anders als beispielsweise im November), dennoch sind 30 Grad wohl kaum mehr zu erwarten. Am Donnerstag und Freitag sind jedoch mit Föhn schon noch 26 Grad im Inntal möglich.

Thekla lässt grüßen ....
Meteorologen (eigentliche mehr die Medien) nennen diesen langen, trockenen und stabilen Hochdruckphasen Altweibersommer. Wie alle wissen hat das nichts, aber schon gar nichts mit alten Damen zu tun.
Es hat mit den jungen Baldachinspinnen (sagt Wikipedia, vermutlich sind es aber auch viele andere) zu tun, die sich zu dieser Jahreszeit auf ihren selbst gesponnenen Fäden mit dem Wind fortragen. So spannen sie überall ihre Netze und durch die nächtliche Bildung von Tau sind sie am Morgen stets gut sichtbar!

Etymologie
Im althochdeutschen nannte man das Knüpfen von Spinnweben "weiben". Daher müsste es inzwischen vielleicht Spätwebersommer heißen um alle Unklarheiten zu beseitigen.

Spinnennetz im Herbst (c) alpen.wetter
Anekdote zum Schluß
Das Landgericht Darmstadt (D) wies 1989 eine Klage einer 78jährigen Dame zurück, die sich von diesem Begriff diskriminiert fühlte.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Früher war alles besser: Weiße Weihnachten

  Die Innsbrucker Altstadt im Schneegewand, vermutlich in den 1960er Jahren (Foto-Quelle: https://www.facebook.com/altstadt.innsbruck/) Früher war alles besser. Weihnachten war familiärer, weniger konsumorientiert und vor allem eines: weiß. Auf meterhohen Schneewächten konnten die Kinder der 1950er und 1960er Jahre ihre frisch geschenkten Rodeln gleich ausprobieren. Ja, das waren noch Zeiten. Und heuer? Da ist sowieso alles anders. Keine Gäste, kein Skifahren, keine Feste. Doch die immer währende Konstante: Im Tal auch kein Schnee. Historisch Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass weiße Weihnachten früher häufiger waren als jetzt. Weiße Weihnachten sind gleichbedeutend mit einer Schneedecke am 24. Dezember, das muss dazu gesagt werden. In den 30 Jahren von 1951-1982 lag in Innsbruck an rund 8 von 10 Weihnachten Schnee, seit den 1980er Jahren nur mehr an etwa 4 von 10 Weihnachten. Dabei steht Innsbruck als Alpenmetropole noch halbwegs gut da, in allen anderen Landeshauptstädt...

Der nächste Rekord in Innsbruck

  Der April 2024 bringt einen Temperaturrekord nach dem anderen. Nun wurde auch der Rekord des frühesten heißen Tages in Innsbruck gebrochen.