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Die Böllerei im Inntal sowie das Bergsilvester von Sistrans aus gesehen (südöstlich von Innsbruck auf 900m), Quelle: stefanjud.net |
Wie jedes Jahr beherrschten nach der besinnlichen Weihnachtszeit das Thema Silvester und seine Bräuche die Medien. Die Städte Innsbruck und Graz hatten bereits im Vorfeld schon auf größere Feuerwerke verzichtet, private Böllerein gab es indessen schon sowie das Innsbrucker Bergsilvester. Das Schießen von Feuerwerksraketen und die dadurch hervorgerufene Lärmbelastung für Mensch und Tier und die Schadstoffbelastung (Feinstaub, Schwermetalle) sollen eingedämmt werden. In Anbetracht der "drohenden" Wetterlage war eine erhöhte Belastung zu erwarten.
Ausgangslage
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Das H steht für Hochdruck. Mitteleuropa lag zum Jahreswechsel unter Hochdruckeinfluss, d.h. wenig Wolken, trockene Luft und kaum Luftbewegung (wenig Wind). Quelle: DWD / wetter3.de |
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Die kleine Delle über dem Ärmelkanal stört uns Mitteleuropäer kaum. Über den Alpen ist der Wind in der Höhe schwach, am Alpenostrand jedoch recht kräftig. Quelle: ertel2.uibk.ac.at |
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Ein ähnliches Bild wie oben, nur auf 1.500 m. Um 00 UTC (01 MEZ) auch hier schwacher Wind. Quelle: ertel2.uibk.ac.at |
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Luftdruck über Mitteleuropa. An der Alpennordseite etwas höherer Druck, aber die Windsituation im Raum Innsbruck zeigte schwachen Wind um 5 km/h aus wechselnden Richtung, in 1.500 bis 2.000 m Höhe Westwind um 20 km/h. Quelle: ertel2.uibk.ac.at |
Feinstaub-Entwicklung
Die wettertechnische Sachlage war also klar: schwache Windverhältnisse am Boden, in der höhe Westwind, trockene Luft und auch über Nacht keine Wolken. An den Zeitverläufen der Feinstaubmessung (PM10) in Innsbruck sieht man den Anstieg der Konzentration nach Mitternacht. Dabei werden Halbstundenwerte geliefert (türkis) und die daraus berechneten Tagesmittelwerte (rot). Der gesetzliche Grenzwerte liegt hier bei 50 µg/m³und wurde am 31.12. noch nicht überschritten.
Durch den artifiziellen Eintrag von Kondensationskeimen in die Talatmosphäre wurde die Nebelbildung nach Mitternacht rasch beschleunigt (siehe Entwicklung der Sichtweiten unten), die Inversion lag bei ca. 850 m, wie am unteren Webcam-Bild zu sehen ist.
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Bild vom 01.01. frühmorgens von der Hungerburg (870 m) nach Süden. Quelle: feratel / nordkette.com |
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Blick von Schwaz/Koglmoos nach Westen. Das Inntal war mit Nebel gefüllt. Quelle: tirol.gv.at |
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An den Sichtweiten des Innsbrucker Flughafens sieht man die Nebelentwicklung (unter 1 km wird als Nebel definiert). Ab 4:30 war es dicht und der Nebel hielt sich dann 7 Stunden lang. Quelle: kachelmannnwetter.com |
Über dem Nebel gabs also strahlenden Sonnenschein, darunter wars für einige Stunden trüb. Etliche Flüge hatten Verspätung, zwei Verbindungen nach Frankfurt wurden gestrichen.
Stationswerte und Radiosonde
Quelle: lawis.at und ertel2.uibk.ac.at