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Halbzeitbilanz Winter 2019/2020: mild, trocken, schneearm

Mitte Jänner 2020: auf der Seegrube liegen etwa 145 cm Schnee (Quelle: foto-webcam.eu)

Mitte Jänner 2019: letztes Jahr waren es fast 4 m, die Lawinenverbauungen waren nicht mehr zu sehen und auch das Inntal war weiß mit 30 cm Schnee (Quelle: foto-webcam.eu)

Der Vergleich der Schneehöhen mit dem Vorjahr zeigt einen eklatanten Unterschied, teilweise gab es auf den Bergen letztes Jahr 200 bis 250 cm (!) mehr Schnee. Aber auch in den Niederungen sieht man den Unterschied deutlich. Das Inntal war beispielsweise weiß, heuer ist es bis 1.000 m hinauf aper. Die Ausnahme: in Osttirol war letztes Jahr kein Schnee, heuer liegt bereits seit November Schnee. Es ist zwar nicht mehr viel dazugekommen, dennoch weist Lienz noch immer 7 cm auf.


Schneehöhen am 14.01.2020 (in Klammer der Wert vom Vorjahr)

Zugspitze (2.964 m) 150 cm (400 cm)
Seegrube LWD (1.921 m) 147 (396)
Rudolfshütte (1.921 m) 162 (360)
Pitztaler Gletscher (2.850 m) 170 (311)
Loferer Alm (1.590 m) 87 (291)
Galzig (2.082 m) 139 (253)
Hochfilzen (960 m) 33 (204)
St Ulrich (868 m) 22 (179)
Seefeld (1.182 m) 19 (140)
Lienz (659 m) 7 (0)
Innsbruck (578 m) 0 (30)

Quelle: wetter.orf.at / LWD Tirol / Kachelmannwetter


Sieht man sich nur den 15. Jänner in Innsbruck an, so lag in den letzten 40 Jahren (1980-2019) in 25 Fällen Schnee (62,5 %) und wenn Schnee lag, waren das im Mittel 14 cm (Quelle: wetterblog.at/ZAMG). Also ist eine geschlossene Schneedecke Mitte Jänner nicht immer der Fall. Aber: In Innsbruck lag in diesem Winter (Dezember, Jänner) überhaupt erst an 3 Tagen Schnee. Das ist selbst in den extrem warmen und schneearmen Wintern 2006/07 und 2015/16 nicht vorgekommen. Damals waren es 11 Tage im Jänner 2007 bzw. 16 Tage im Jänner 2016 bei 0 Tagen in den Dezembermonaten.
Spannend ist hier auch die Übersicht von wetterblog.at, der sich die aufsummierten Neuschneemengen in den Landeshauptstädten angesehen hat (Dezember 2019+Jänner 2020). Wobei: viel zum zählen gab es leider nicht...



Die höheren Lagen am Alpenhauptkamm zehren indessen immer noch von dem Schnee, der eigentlich im Herbst (November) gefallen ist. In Obergurgl liegen aktuell 80 cm, also nur unwesentlich weniger als im Vorjahr (86 cm).

Schneehöhenverlauf 2019/2020 in Obergurgl. Nach dem intensiven Schneefall in der ersten Novemberhälfte kam danach nicht mehr so viel, zuletzt rund um Weihnachten etwa 20-25 cm (Quelle: LWD Tirol/ZAMG)

Klimatologische Werte: Temperatur und Niederschlag

Die Temperatur- und Niederschlagswerte für Innsbruck bestätigen das Bild. Vor Weihnachten war es durch Föhn extrem warm (1), danach kam vom 21.-27. Dezember praktisch der gesamte Winterniederschlag (2) im Inntal. Danach ging es warm und trocken weiter. Zeitraum: 01.12.2019-14.01.2020. Quelle: ZAMG, bearbeitet.


Zur Halbzeit des Winters ist es im Mittel +2,7 Grad wärmer als im Mittel, im Alpenvorland und am Alpenostrand teils bis zu +4,2 Grad. Nur in den inneralpinen Tälern des Pinzgau und Pongau liegen die Temperaturen etwa im Schnitt (Kaltluft). Die wärmsten Winter in den letzten Jahren waren 2006/07 (+3,5) und 2015/16 (+3,1). Zeitraum: 01.12.2019-13.01.2020. Quelle: ZAMG

Der Grund der Schneearmut ist mittels dieser Grafik schnell gefunden. Es waren nicht Wärme und hohe Schneefallgrenze sondern das komplete Auslassen von niederschlagsbringenden Wetterlagen. Es herrscht Trockenheit durch Föhn und Hochdruckwetter. Zeitraum: 01.12.2019-13.01.2020. Quelle: ZAMG

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