Direkt zum Hauptbereich

Wetteraussichten Christi Himmelfahrt

Heute zeigt uns Freund Föhn noch einmal was er kann. 93 km/h bisher (18 MESZ) am Patscherkofel. In Innsbruck ist sowohl an der Uni als auch am Flughafen der Föhn um 11 MESZ durchgebrochen und seither hat es konstant dieselbe Temperatur. Am Flughafen waren die Böen mit 73 km/h etwas höher als an der Uni (63 km/h).

Morgen schauts anders aus
Im Süden machen sich bereits jetzt am frühen Abend Niederschläge breit (Gewitter derzeit bei Zürich und Nova Gorica; gestern auch in Wien - Analyse hier). Die Niederschläge breiten sich im Laufe des morgigen Mittwoch weiter nach Norden aus. Der Föhn zögert das Einsetzen der Regenschauer noch etwas hinaus aber es wird zunehmend feuchter und die Luftmassen beiderseits des Hauptkammes gleichen sich aus. Die Temperaturen gehen durch die starke Bewölkung und die geringe Sonneneinstrahlung zurück.

#update Mittwoch 17:30#:
Der Föhn ist gestern am späten Abend abgehoben (Im Wipptal wehte er noch 2 Stunden länger). Dann kam sukzessive feuchte Luft aus dem Unterinntal. Mit einem Schauer gegen Mittag (siehe Abb.) machte die Temperatur einen netten Knick und der Wind einen kleinen Sprung nach oben.
Abb. 1.: Stationsverlauf Innsbruck (überlagert und modifiziert) von gestern Dienstag und heute Mittwoch (c) IMGI und CT

Derzeit sind vor allem im Süden einige Schauer unterwegs (Gardasee, Bozen, Julische Alpen, Klagenfurt). # Ende update Mittwoch#

Am Feiertag ...
... nähert sich von Westen eine Kaltfront mit Kaltluft und Schauern im Gepäck. Bis etwa 2000 m reicht die Schneefallgrenze in Vorarlberg. In Tirol stellt sich wieder die Frage wie stark das Inntal abschirmt. Meiner Einschätzung nach sind die größten Niederschlagsmengen am Arlberg sowie im Außerfern und dem Unterinntal zu erwarten. Vor allem weil die Kaltluft eher vorbeischleift und in 700 hPa gar nicht wirklich über die Berge drüberkommt. Die Luft wird aber in jedem Fall feuchter als zuletzt und es ist daher mit weniger Sonne zu rechnen. Am Nachmittag sind dann sicher stärkere Regenschauer nicht auszuschließen, mit den schwachen Höhenwinden werden diese aber eher lokal bleiben und nicht weiter ziehen. Am ehesten trocken bleibt es im äußersten Südosten Österreichs. Gewitter sind aber dort nicht auszuschließen.

#updates Donnerstag 9:30 MESZ / 11:30 MESZ / 15:30 MESZ#
Selbst der heutige EC-00-UTC-Lauf rechnet noch grandios Niederschlag heutige Vormittag (Abb. 2).

Abb. 2.: 3-h Niederschlag 03 bis 06 UTC [links] und 06 bis 09 UTC [rechts] (c) wetter24.de und ECMWF


Der Blick auf dieaktuellen Radarbilder (Abb. 3) zeigen jedoch wenig bis gar keinen Niederschlag zwischen der Schweiz und den Karawanken (links oben). Das Modell überschätzt somit den Niederschlag teilweise komplett.
Allerdings hat es die Zellen über der Schweiz und jenen, die von Slowenien nordwärts ziehen ganz gut erfasst. Im Tiroler Oberland sowie im Außerfern sind jetzt zu Mittag die ersten Schauer unterwegs (Abb. 3 rechts oben - gelbroter Kreis)


Abb. 3: Radarbild (Composit) Mitteleuropa, Donnerstag 9 MESZ [links] und 11 MESZ [rechts],
Zugbahn Nordwest (c) Austrocontrol


In jenen Gebieten, in denen die Niederschläge erst für den Nachmittag angekündigt waren (Südkärnten, Steiermark) , wird es also früher losgehen als im restlichen Österreich. # Ende update9:30 # In Innsbruck (am Flughafen) hat ein Schauer um 14:05 MESZ innerhalb von 30 Minuten zu 4 mm Niederschlag geführt (rechts unten). Das IMGI hat weniger (o,5 mm) verzeichnet. Um 15:25 war am Flughafen ein Donner zu hören - laut Blitzanalysen durch die Zelle, die mittlerweile ins Karwendel abgewandert ist. #Ende update 15:30#

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?