Direkt zum Hauptbereich

Föhn isch lei oans ...

... was für ganz Tirol gilt, ist auch auch für den Schädelwehbringer Nummer 1 in Innsbruck der Fall.
Heute war es bei Windspitzen bis zu 79 km/h am Flughafen und 73 km/h in der Stadt (Uni-Station) nicht nur für Radlfahrer recht ungemütlich. In Innsbruck war es somit windiger als auf so manchen Bergen (Pitztaler Gletscher, Feuerkogel, Villacher Alpe).
Aber es gab auch Bergstationen, an denen sich der Föhn deutlich bemerkbar machte und mit Beaufort-Stärke 10 (schwerer Sturm) und 11 (orkanartiger Sturm) wehte: Patscherkofel (104 km/h), Sattelberg (92 km/h) und Sonnblick (94 km/h).
Das Druckfeld um 12 UTC zeigt auch woher der starke Wind rührt und wie die Alpen östlich umströmt werden. In Wien war allerdings die Bodeninversion zu stark und verhinderte so den Föhndurchbruch.

Die nächsten Tage stehen weiterhin im Zeichen der Südwestwetterlage. Ein Atlantiktief nach dem anderen zieht nördlich der Alpen vorbei (Dienstag, Donnerstag, Freitag). Jedoch gleichen sich Luftmassen südlich und nördlich der Alpen aus - mit dem starken Föhn im Tal sollte es einstweilen vorbei sein. Die nächsten Tage werden, je nach nach Lage der Tiefs, mehr oder weniger Niederschlag in Innsbruck bringen - bei relativ hoher Schneefallgrenze (die Lawinensituation entspannt sich dadurch nicht unbedingt). In den größten Teilen Deutschlands und Frankreichs, aber auch Nordportugal und Galizien (100 mm) wird es bis Samstagmittag (nach GFS) bis zu 50 mm Niederschlag und mehr geben. Und leider wird es auch Madeira wohl wieder treffen.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlageber...

Früher war alles besser: Weiße Weihnachten

  Die Innsbrucker Altstadt im Schneegewand, vermutlich in den 1960er Jahren (Foto-Quelle: https://www.facebook.com/altstadt.innsbruck/) Früher war alles besser. Weihnachten war familiärer, weniger konsumorientiert und vor allem eines: weiß. Auf meterhohen Schneewächten konnten die Kinder der 1950er und 1960er Jahre ihre frisch geschenkten Rodeln gleich ausprobieren. Ja, das waren noch Zeiten. Und heuer? Da ist sowieso alles anders. Keine Gäste, kein Skifahren, keine Feste. Doch die immer währende Konstante: Im Tal auch kein Schnee. Historisch Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass weiße Weihnachten früher häufiger waren als jetzt. Weiße Weihnachten sind gleichbedeutend mit einer Schneedecke am 24. Dezember, das muss dazu gesagt werden. In den 30 Jahren von 1951-1982 lag in Innsbruck an rund 8 von 10 Weihnachten Schnee, seit den 1980er Jahren nur mehr an etwa 4 von 10 Weihnachten. Dabei steht Innsbruck als Alpenmetropole noch halbwegs gut da, in allen anderen Landeshauptstädt...