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Julia und Igor

Die atlantische Hurricane-Saison ist im vollen Gang und nur weil noch kein tropischer Wirbelsturm eine Ölplattformen erwischt hat oder sonstige massive Verwüstungen angerichtet hat heißt es nicht, dass es heuer keine gibt. Hurrikan Earl beispielsweise brachte es zu einem Kathegorie 5 - Sturm, der an der Ostküste der USA zumindest einiges an Regen brachte (siehe BLOG-Eintrag auf wetter.tv).

Exkurs - tropische Wirbelstürme:
Wie bei sovielen Dingen in der Meteorologie gibt es auch hier ein Rezept. Bevorzugt treten tropische Wirbelstürme (Pazifik und Atlantik) im Herbst auf, sie bilden sich meist in der Nähe des Äquators (Passatwindzone) und wandern nach Nordosten - aber warum?

Sie finden hier die besten Voraussetzungen vor:
  • den Nucleus: ein bestehendes Tiefdruckgebieten in der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ)
  • warmes Meerwasser (27 Grad) bis in 50 m Tiefe
  • stark barokline Zone (Temperaturgradient Nord-Süd)
  • geringe Bodenreibung + schwache Windscherung mit der Höhe
  • gewisse Distanz vom Äquator (5 ° oder ca. 500 km - steigende Corioliskraft))
Hurricanes (Hurrikans, Taifune, tropical cyclones, Zyklone, ...) treten auf der ganzen Welt, bevorzugt in den oben gannanten Regionen auf und sind vor allem durch ihre zerstörerische Gewalt (Wind, Wellen, Niederschlag) ein Bedrohung. Im Vergleich zu der Aktivität der Taifune im Pazifik sind die Hurricanes im Atlantik weniger zahlreich.


Abb. 0. Entstehungsorte und Zugbahnen von tropischen Wirbelstürmen 1985 bis 2005 (c) wikipedia

Aktuelles ...

Auf dem Satellitenbild der Eumetsat (zwischenstaatliche Gemeinschaft zur Untersuchung der Erde vom Satelliten aus, an der auch "hört hört" Österreich beteiligt ist) sind zwei Tiefdruckkomplexe zu sehen (Abb. 1 + 2). Sogar aus dieser Distanz (36000 km) ist das Auge des Hurrikan zu sehen. Der Linke davon ist IGOR, der schon Kathegorie 4 - Status erreicht hat (Mittelwind 240 km/h, Böen 300 km/h).
Auf der Homepage der Eumetsat ist auch ein Videoloop über seine Entwicklung zu sehen. Vor der Küste Westafrikas befindet sich desweiteren das tropische Tief JULIA, das sich in den nächsten Tagen noch weiterenwickeln wird.

Abb. 1:Infrarotsatellitenbild des MeteoSat, betrieben von Eumetsat, 13. September 18 UTC

Diese beiden tropischen Stürme (nähere Infos auf der Homepage der NOAA) werden wohl eher keine Insel im Atlantik treffen und im Zuge ihrer Weiterentwicklung in die Westwinddrift mitaufgenommen. Es ist durchaus möglich, dass sie später (natürlich abgeschwächt), auch nach Europa wandern. Und vielleicht einen Altweibersommer initiieren ...

Exkurs - Satellitenbilder
Es gibt im wesentlichen drei verschiedene Arten von Satellitenbildern, die nach der Art und Weise welches Lichtspektrum oder Medium aufgenommen wird, unterteilt werden:
  • Infrarot: misst die infrarote Abstrahlung der Wolken rund um die Uhr. Aufgrund unterschiedlischer Wolkenobergrenztemperaturen haben die Wolken unterschiedliche Farben (siehe Abb. 1). Hohe Wolken sind weiß, Tiefere gräulich.
  • Sichtbar/Visible: Satellitenbilder, die im sichtbaren Wellenlängenbereich des Lichtspektrums aufgenommen werden. Die Strukturen der Wolken sind besser zu erkennen (Schatten), dafür sind in der Nacht keine Aufnahmen mögloch (Abb. 2).
  • Wasserdampf: zeigen den Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre an, werden eher selten verwendet, da sie zu "verwaschen" aussehen (nicht abgebildet).


Abb. 2: Satellitenbild im sichtbaren Bereich des MeteoSat, 13.September 18 UTC

Weitere Infos übere die aktuelle Wetterlage sowie Satellitenbilder aus aller Herren Länder gibt es im Blog des geschätzten Herrn MS.

Zum Abschluss eine Nahaufnahme von IGOR - faszinierend!

Abb. 3: Hurricane Igor in the Atlantic Ocean (Satellite: Aqua). 09. September 2010 - 16 :40 UTC

Weitere Abbildung des Hurricane IGOR (250 m Auflösung !!!) gibt es hier: Rapidfire

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Quelle - Satellitenbilder:
http://www.goes.noaa.gov/f_meteo.html (1+2);
http://rapidfire.sci.gsfc.nasa.gov (3)

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