Direkt zum Hauptbereich

Nass im Süden - mild im Norden

Die Erhaltungsneigung der Wetterlage ist beeindruckend. Derzeit geben sich Föhn und Italientief die Klinke in die Hand.

An der Vorderseite des Bitannien-Tiefs RUTH war es im Alpenraum wieder föhnig (Quelle Satbild: UBIMET/EUMETsat)
Die Lücke im System ist dem Föhn zuzuschreiben (Quelle: sat24.com)


Situation in Nordtirol

Föhn, Föhn, Föhn. Bisher mussten die Stubaier Gletscherbahnen sechs Mal in diesem Winter dicht machen, fünf mal war der starke Höhenwind Schuld. In Innsbruck zählt man überdurchschnittlich viele Föhntage und die ersten Frühblüher schicken ihre Pollen aus.
14 (61), 5 (20), 9 (36), 12 (30), 12 (86), 12 (40), 13 (83), 10 (72) so lauten die Höchstwerte in diesem noch so kurzen Februar bislang, in Klammer die Spitzenböen an der Uni-Station stellvertretend für den Raum Innsbruck.
Am Patscherkofel wars logischerweise noch ärger, da gab es nur einen Tag 2.2.) mit Böen UNTER 100 km/h und nur mäßigen Dauerfrost (-8 bis -1 Grad).


Die Föhnböen brechen sogar die Skala, hier in Brand (Quelle: Lawinenwarndienst Vorarlberg)
Die Schneesituation auf der Seegrube ist für viele Wintersportler eher unbefriedigend (Quelle: Hydro Tirol)

Die Blüte der Hasel ist bereits in vollem Gang (Innsbruck, 4.2., alpen.wetter)


Auch in Nordtirol gibt es Schneemassen (Obernbergtal 5.2.2014, alpen.wetter)

Drei Dinge sind augenscheinlich: der wenig Wasser führende Inn, die Föhnwolken und die Schneefahnen über dem Glungezer (8.2., alpen.wetter)



Situation in Osttirol und Oberkärnten: Daten + Fotos

Ganz anders natürlich die Lage südlich des Hauptkamm, hier gibt es Rekordmengen an Schnee. In den Tälern (Drau, Isel, Gail, Lesach) liegen zwischen 50 und 120 cm Schnee (9.2., 7 MEZ), auf den Bergen über 300 bis zu 400 cm (Angabe Skigebiet Nassfeld).

Schneehöhen Österreich (Quelle: bergfex.at, 9.2.2014)


Seit 1961 werden in Obertilliach Schneemessungen durchgeführt, das sind sehr sehr wertvolle Daten. 193 cm wurden hier am Montag, 3.2. gemessen (Quelle: Hydro Tirol)

In Obertilliach "bräuchte" es bis Mai keinen Niederschlag mehr, bereits nach 6 Wochen 2014 hat man den mittleren Niederschlag eines halben Jahrs erreicht (Quelle: Hydro Tirol)
Noch nie gab es in der 50-jährigen Messreihe so viel Schnee Anfang Februar, auch das absolute Maximum (April 1986 ?) war in Reichweite (Quelle: lawine.tirol.gv.at / http://lawinenwarndienst.blogspot.co.at/2014/02/die-schneereichste-messstation-tirols.html)

Ebenfalls eine spannende Grafik, die der Lawinenwarndienst Tirol veröffentlicht hat: Über 350 cm hat man auf der Dolomitenhütte (1616 m !) gemessen (Quelle: lawine.tirol.gv.at / http://lawinenwarndienst.blogspot.co.at/2014/02/die-schneereichste-messstation-tirols.html)

Bilder aus Osttirol und Oberkärnten, entnommen von orf.at




Lesachtal

Nassfeld / Karnische Alpen

Abtransport der Schneemassen

Bundesheerhubrschauer wehen den Schnee von den Bäumen



Beliebte Posts aus diesem Blog

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlageber...

Früher war alles besser: Weiße Weihnachten

  Die Innsbrucker Altstadt im Schneegewand, vermutlich in den 1960er Jahren (Foto-Quelle: https://www.facebook.com/altstadt.innsbruck/) Früher war alles besser. Weihnachten war familiärer, weniger konsumorientiert und vor allem eines: weiß. Auf meterhohen Schneewächten konnten die Kinder der 1950er und 1960er Jahre ihre frisch geschenkten Rodeln gleich ausprobieren. Ja, das waren noch Zeiten. Und heuer? Da ist sowieso alles anders. Keine Gäste, kein Skifahren, keine Feste. Doch die immer währende Konstante: Im Tal auch kein Schnee. Historisch Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass weiße Weihnachten früher häufiger waren als jetzt. Weiße Weihnachten sind gleichbedeutend mit einer Schneedecke am 24. Dezember, das muss dazu gesagt werden. In den 30 Jahren von 1951-1982 lag in Innsbruck an rund 8 von 10 Weihnachten Schnee, seit den 1980er Jahren nur mehr an etwa 4 von 10 Weihnachten. Dabei steht Innsbruck als Alpenmetropole noch halbwegs gut da, in allen anderen Landeshauptstädt...