Der Mai geht zu Ende. Und mit dem 1. Juni beginnt für die Meteorologen der Sommer. Zwar nur aus rechnerischen Gründen, aber dennoch. Bereits im letzten Posting wurde das vergangene Wochenende als sehr nasses angekündigt. Und in der Tat war es nicht nur das letzte sondern wird auch das kommende Wochenende ein verregnetes.
Tiefdruckeinfluss über Mitteleuropa
Der Trogvorstoß hatte um den 23. Mai herum die Bahn frei gemacht für kalte Luft aus dem Nordatlantik. Dem nicht genug rutschte das Höhentief über Mitteleuropa und setzte sich fest. Nachfolgend liegt nun schon das zweite Höchentief über den Alpen (siehe Bild)
Auf der Ostflanke dieses Tiefs wurde und wird sehr warme Luft nach Norden transportiert. Diese (Nordskandinavien)Hoch-über-(Mitteleuropa)-Tief- Wetterlage ist eine sehr stabile und sorgt einerseits für ungewöhnliche Wärme im Norden und andererseits für nasse Verhältnisse bei uns. In Norwegen und Schweden wurden zahlreiche Klimarekorde gebrochen - einer der wärmsten Maimonate in den letzten 100 Jahren wurde dort gebietsweise gemessen. In der Alpenrepublik hingegen gehört der aktuelle Monat zu einem der nassesten in den letzten 150 Jahren (1962 und 1965 waren ähnlich nass. Zudem sorgte der Mangel an Sonne und die kühle Luft für eine negative Abweichung von der Mitteltemperatur österreichweit um 0,8 Grad (Mittel 1981 - 2010, Quelle ZAMG) - in Tirol sogar -1,4 Grad.
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Genug vom Klima - direkt zur Kurzfrist
Ohne das Wissen der letzten Wochen kommt man aber in der Hydro- und Meteorologie nicht aus. Die Böden sind aufgrund der letzten Woche ziemlich gesättigt und nehmen kaum mehr Nässe auf (das Wort "Feuchte" wäre in diesem Zusammenhang wohl die falsche Wahl). Seit Anfang Mai fielen in Österreich 125 bis 250 mm, das entspricht einem Plus gegenüber dem Mittel von 60 bis 100%. Weniger fiel im Inntal, dem Lungau, dem Oberen Murtal und dem östlichen Flachland. Sogar noch mehr aber im Vorderwald (Alberschwende), im Gailtal (Kötschach-Mauthen), am Loiblpass und im Salzkammergut (Bad Ischl). Und genau auf diese Böden kommt in den kommenden 72 Stunden noch einiges dazu. Die zwei wichtigsten Modelle (GFS, ECMWF) gehen bis Montagmittag von Summen bis zu 160 mm aus, punktuell können durch diverse Staueffekte aber auch mehr zusammen kommen. Diese haben die geringer aufgelösten Lokalmodelle RACE und WRF im Programm.
GFS - Quelle UBIMET:
ECMWF - Quelle UBIMET:
RACE (ECMWF) - Quelle UBIMET:
WRF Janek (GFS) - Quelle: modellzentrale.de
WRF - WZ (GFS) - Quelle:wetterzentrale.de
Hochwasser und Schneefallgrenze
Bisher lag die Schneefallgrenze noch relativ tief, durch die Warmluftadvektion aus Norden (!) steigt diese aber vorübergehend auf 2000 m an (Samstagnachmittag und -abend). Somit kommt neben dem kräftigen Regen auch das Schmelzwasser des Schnees der vergangenen Tage dazu. Die Gefahr vor Hochwasser, Vermurungen und Überflutungen steigt somit von Tag zu Tag an. Schließlich werden wahrscheinlich am Sonntag / Montag auch größere Flüsse (Inn, Donau) davon betroffen sein. Aber natürlich alles noch in der Möglichkeitsform, da die Vorhersage des Abflusses noch gefinkelter und komplexer ist als die des Niedeschlags (Timing der Schmelze mit dem Niederschlagsmaximum, Scheitelpunkte und Zusammenfließen mancher Flüsse und Bäche ...).
Prognose:
Erwartete Regenmengen für von Freitagabend bis Montagmittag: Karwendel: 90 bis 130 mm
Inntal: Freitagabend bis Montagmittag: 70 mm
Niederschlagsschwerpunkte: Tiroler Unterland bis Salzkammergut mit punkutell über 200 mm.
Schneefallgrenzen:
Samstag: 1700 bis 2100 m
Sonntag: 1400 bis 1600 m
Montag: 1200 bis 1400 m
Tiefdruckeinfluss über Mitteleuropa
Der Trogvorstoß hatte um den 23. Mai herum die Bahn frei gemacht für kalte Luft aus dem Nordatlantik. Dem nicht genug rutschte das Höhentief über Mitteleuropa und setzte sich fest. Nachfolgend liegt nun schon das zweite Höchentief über den Alpen (siehe Bild)
Strömungslage am 30.05. 12 UTC (Quelle wetter3.de) |
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Genug vom Klima - direkt zur Kurzfrist
Ohne das Wissen der letzten Wochen kommt man aber in der Hydro- und Meteorologie nicht aus. Die Böden sind aufgrund der letzten Woche ziemlich gesättigt und nehmen kaum mehr Nässe auf (das Wort "Feuchte" wäre in diesem Zusammenhang wohl die falsche Wahl). Seit Anfang Mai fielen in Österreich 125 bis 250 mm, das entspricht einem Plus gegenüber dem Mittel von 60 bis 100%. Weniger fiel im Inntal, dem Lungau, dem Oberen Murtal und dem östlichen Flachland. Sogar noch mehr aber im Vorderwald (Alberschwende), im Gailtal (Kötschach-Mauthen), am Loiblpass und im Salzkammergut (Bad Ischl). Und genau auf diese Böden kommt in den kommenden 72 Stunden noch einiges dazu. Die zwei wichtigsten Modelle (GFS, ECMWF) gehen bis Montagmittag von Summen bis zu 160 mm aus, punktuell können durch diverse Staueffekte aber auch mehr zusammen kommen. Diese haben die geringer aufgelösten Lokalmodelle RACE und WRF im Programm.
GFS - Quelle UBIMET:
ECMWF - Quelle UBIMET:
RACE (ECMWF) - Quelle UBIMET:
WRF Janek (GFS) - Quelle: modellzentrale.de
WRF - WZ (GFS) - Quelle:wetterzentrale.de
Hochwasser und Schneefallgrenze
Bisher lag die Schneefallgrenze noch relativ tief, durch die Warmluftadvektion aus Norden (!) steigt diese aber vorübergehend auf 2000 m an (Samstagnachmittag und -abend). Somit kommt neben dem kräftigen Regen auch das Schmelzwasser des Schnees der vergangenen Tage dazu. Die Gefahr vor Hochwasser, Vermurungen und Überflutungen steigt somit von Tag zu Tag an. Schließlich werden wahrscheinlich am Sonntag / Montag auch größere Flüsse (Inn, Donau) davon betroffen sein. Aber natürlich alles noch in der Möglichkeitsform, da die Vorhersage des Abflusses noch gefinkelter und komplexer ist als die des Niedeschlags (Timing der Schmelze mit dem Niederschlagsmaximum, Scheitelpunkte und Zusammenfließen mancher Flüsse und Bäche ...).
Prognose:
Erwartete Regenmengen für von Freitagabend bis Montagmittag: Karwendel: 90 bis 130 mm
Inntal: Freitagabend bis Montagmittag: 70 mm
Niederschlagsschwerpunkte: Tiroler Unterland bis Salzkammergut mit punkutell über 200 mm.
Schneefallgrenzen:
Samstag: 1700 bis 2100 m
Sonntag: 1400 bis 1600 m
Montag: 1200 bis 1400 m