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Er machte was er wollte

Die Wahlen sind geschlagen, der Umschwung von Winter auf Sommer binnen kurzer Zeit vollzogen. Vom letzten Eistag (26.3.) bis zum ersten Sommertag (15.4.) vergingen lediglich drei Wochen (Bezugsort Innsbruck Uni) und wir leben derzeit deutlich über unseren klimatischen Verhältnissen. Im Inntal war es Anfang April sogar deutlich wärmer als im Rest Österreichs und der Frühling zog hier als erstes ins Land.

Farbenspiel mit blühenden Kirschpflaumen (dahinter die schneebedeckte Nordkette) - Foto: alpen.wetter.
Die Forsythien sind auch immer als Erste am Blühen (Foto: alpen.wetter)

So stark wie selten: Die Pollenbelastung im Inntal (Foto: alpen.wetter)


Das (Temperatur-)Defizit der ersten Aprilwochen (Schnee am Ostersonntag) wurde rasch ausgeglichen und die Vegetation hat den Rückstand bald aufgeholt. Die überdurchschnittlichen Temperaturen (tirolweit zwischen 2 und 3 Grad über dem langjährigen Mittel 1970-2000) und der viele Sonnenschein (April: vom Außerfern und Osttirol abgesehen ein Plus von 15 bis 20 %) haben maßgeblich dazu beigetragen. Da wog das Defizit im Niederschlag (meist nur 40 - 60 % der sonst üblichen Mengen, im Soll nur Alpenhauptkamm und Osttirol) ob der nassen Vormonate weit weniger.

Klimawerte April im Detail:
Letzter Eistag (bewohntes Gebiet): 7.4. Tannheim (1100m)  / St. Leonhard / Pitztal (1445 m)
Höchste Temperatur: 27,0 (18.4. Uni Innsbruck)
Tiefste Temperatur: -18,4 (1.4. Brunnenkogel, 3440 m)
Tiefste Temperatur bewohntes Gebiet: -14,5 Tannheim (1.4.)

Nassester und trockenster Ort:
73 mm (Brenner, 112 %) -  18 mm (Nauders, 50%))

Sonnigster und trübster Ort:
200 h (Ibk, +17%) - 130 h (Reutte, -16%)

Der gesamte Winter am Beispiel Seegrube. Von knapp 200 cm Anfang April liegen derzeit nur noch knapp 50 cm. Quelle: lawis.at


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