Derzeit bestimmen Trockenheit und Sonnenschein das Wettergeschehen in Tirol, wird sich dabei etwas ändern in den kommenden Tagen?
|
Ärmliche Schneeverhältnisse auf dem Innsbrucker Hausberg (Quelle: presse.com) |
Aussichten
Nach Abzug der kaum wetteraktiven Kaltfront (das waren die Wolken gestern Samstag) wird der Hochdruckeinfluss von Westeuropa ausgehend wieder stärker. Zumindest bis
Donnerstag (immerhin meteorologischer Winterbeginn) hält somit das trockene Wetter an, danach rechnet das europäische Modell (ECMWF) einen Trogvorstoß über Westeuropa, der eine Südströmung über den Alpen induziert - Föhn. Dieser hält über das Wochenende an, soweit das ECMWF.
|
ECMWF: Freitagmittag reicht der Trog von Irland nach Portugal - der Alpenraum liegt unter einer föhnigen Südströmung (Quelle: ECMWF/UBIMET) |
|
ECMWF: 12 - std. Niederschlag bis SAT 00 UTC. Eine Tiefdruckentwicklung über Italien ist auch dabei - das Tief bringt vor allem der Alpensüdseite etwas Niederschlag (Quelle: ECMWF/UBIMET) |
|
Die Höhenströmung dreht logischerweise auf Südwest. Das sieht nach Föhn aus (Quelle: ECMWF / Meteogroup wetter24.de) |
Etwas anders rechnet das
amerikanische Modell GFS die Umstellung der Hochdrucklage. Entgegen den ECMWF-Berechungen tropft der Trog nicht ab, sondern er schwenkt durch und bringt somit nur eine kurze Föhnphase am Donnerstag. Danach könnte aus Nordwesten der Weg frei sein für arktische Luftmassen, die gepaart mit einer Kaltfront für eine weiße Mischung sorgen, die vom Himmel fällt.
|
Der Trog liegt deutlich weiter östlich und greift auch nicht so weit nach Süden aus (Quelle: UBIMET) |
|
Im Gegensatz zum ECMWF, rechnet das GFS mit einer kräftigen Nordwestströmung (Quelle: wetterzentrale.de) |
|
Die herannahende Kaltfront (SFG 400 - 600 m) könnte als im Laufe des Freitags für Regen und Schnee sorgen (Quelle: wetterzentrale.de) |
|
Bis Samstagfrüh ist somit doch etwas an Niederschlag drin im GFS (Quelle: wetterzentrale.de) |
Anpassung?
Bis dahin muss man sich aber noch ein paar Tage gedulden, die Modelle werden sich wohl einander angleichen (oder bis Mitte der Woche konservativ bleiben?) und man darf gespannt sein welche Lösung dabei rauskommt. Entweder wird das zweite Adventwochendene ein föhnig mildes oder eben ein arktisch kühles in Tirol.
Wie dem auch sei: es kommt (endlich) etwas Bewegung ins Wettergeschehen.
Für Verwirrung ...
... sorgte dann meiner Meinung nach die Presseaussendung der Kollegen von der ZAMG (basierend auf dem ECMWF), die gerade für den Westen und Südwesten Niederschlag prognostizieren, wo doch genau hier der Föhn jegliche Hoffnung untergräbt?
"Der Freitag verspricht erstmals Niederschläge: In eine Höhenströmung aus Südwest ist eine Störungszone eingelagert, die im Westen und Südwesten laut ZAMG aus heutiger Sicht etwas Regen oder Schneefall bringt. Im übrigen Österreich ist es in den Niederungen oft nebelig, sonst teils sonnig. Der Wind kommt aus Südost bis Südwest und frischt mancherorts etwas auf. Die Frühtemperaturen liegen zwischen minus vier bis plus vier Grad, Nachmittagstemperaturen erreichen vier bis zwölf Grad. (APA)"
Quelle (tt.com, 27.11. 13:30)