Direkt zum Hauptbereich

Ein Sommertraum

Der Juni neigt sich dem Ende zu und ja ... seit knapp einer Woche werden die Tage wieder kürzer! Bis es wirklich kälter wird liegen aber dennoch noch einige Monate vor uns. Und bevor man mit dem Juni 2011 bilanzieren kann, erwartet uns morgen noch ein Keulenschlag. Hier also noch kurz ein Blick auf das aktuelle Wettergeschehen:

Synopsis
Das mächtige Hochdruckgebiet GERTRAUD, das dem Ostalpenraum so herrliche drei Tage Sonnenschein und Hitze gebracht hat verliert nach und nach an Stärke. Der Grund dafür ist in dem kleinräumigen Tief über Frankreich zu suchen, das sich in Folge weiter nach Norden verlagert, seine Kaltfront überquert am morgigen Donnerstag den Alpenraum recht flott.
Kaltfrontwolkenwurst von den Pyrenäen über die Schweiz bis zur Nordsee (Quelle: sat24.com)

 Heute war und ist es schon in der Schweiz aktiv (über 55 l/m² im Meersburg am Bodensee) und hat gestern für verheerende Unwetter in BENELUX und Frankreich gesorgt (Orkanböen, schwerer Hagelschlag, Starkregen, ...). Siehe auch die Gewitterclustrer auf dem Satellitenbild.

Voici les cumuls de pluie les plus notables enregistrés sur l'ensemble de l'épisode orageux :

- 70 mm à Charleville-Mézières (08), dont 23 mm en moins d'une heure ;
- 56 mm à Noyers (89), dont 42 mm en moins d'une heure soit l'équivalent de deux semaines de pluie en cette saison ;
- 54 mm à Launois-sur-Vence (08), dont 20 mm en une heure ;
- 43 mm à Tonnerre-Jourdre (89) ;
- 38 mm à Wignehies (59) ;
- 33 mm à Saulces_Champenoises (08) ;
- 26 mm à Reims.

On a également relevé de nombreuses violentes rafales de vent avec par exemple :

- 144 km/h à Charleville-Mézières (08) ;
- 95 km/h à Chouilly (51) ;
- 90 km/h à Saulces_Champenoises (08) ;
- 89 km/h à Saint-Hilaire-sur-Helpe (59) ;
- 86 km/h à la station de Vatry-Aéro (51) ;
- 85 km/h à Montbeugny (03)


(Quelle: http://actualite.lachainemeteo.com)

Aber bei diesem Sounding war das auch nicht anders zu erwarten ...

Sondenaufstieg von Trappes (unweit von Paris gelegen) gestern Mittag
Im Laufe der Nacht auf Donnerstag kommt die Kaltfront weiter nach Osten voran und überquert am Morgen und Vormittag den Westen Österreichs. Dabei sind kräftige Regenschauer einzuplanen, speziell an der Alpennordseite vom Bodensee über das Außerfern bis zum Tiroler Unterland / Loferer Land regnet es anhaltend und kräftig . In weiterer Folge breiten sich die Schauer weiter nach Osten aus. Im Donauruam sowie im östlichen Flachland frischt mit Durchzug der Front kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Der Freitag (01.Juli) beginnt dann wolkenverhangen und spürbar kühler, im Westen aber zunehmend trocken. auch das Wochende wird voraussichtkich im Westen und Süden "besser" als im Osten.

Klimarückblick Juni
Warten wir die morgige Kaltfront noch ab, vielleicht gibt es niederschlagstechnisch noch Veränderungen. Was bislang fix ist: es war im wesentlichen ein durchschnittlicher Monat mit ein paar Gewittern (den stärksten in Wien),  ausgewogenen kalten und heißen Tagen, und niederschlagsbilanzmäßig beinahe ausgeglichen (aber warten wirs ab ...). Einzig der Süden und einzelne Stationen im Osten (Gewitter mit Starkregen) stechen klar aus der Bilanz heraus, hier war es mitunter doppelt so nass wie sonstz üblich.  Besonders trüb war es in der Tauernregion, im äußersten Osten war es am sonnigesten (Weinviertel bis Seewinkel), aber auch hier nicht mit übermäßigen Werten.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?