Über den Sommer 2015 kann man sich in Innsbruck und Tirol kaum beklagen. Neben viel Licht (Wärme, Hitze) gab und gibt es aber auch Schatten (Gewitter, Murenabgänge). Foto: alpen.wetter |
In Innsbruck gab es in den letzten Wochen bis auf wenige Ausnahmen überdurchschnittliche Temperaturen. Pünktlich waren die Eisheiligen Ende Mai und die Schafskälte (letzte zwei Junihälfte), kühl war auch die letzte Juliwoche. Bisher gipfelte die Sommerhitze in dem neuen Temperaturrekord für Innsbruck: unglaubliche 38,2 Grad wurden am 7.Juli gemessen. Klassischerweise wurde dieser Rekordtag mit einem heftigen Gewitter (Orkanböen von 140 km/h am Flughafen) beendet.
Tropentage
Ein Maß für den Sommer sind die Tropentage, also Tage mit einem Maximum größer als 30 Grad. Lag das jährliche Mittel zwischen 1961 und 1990 bei knapp 9 Tropentagen so sind es inzwischen (an der Station Innsbruck-Universität) knapp 16 Tage. Die meisten gab es im Jahrhundertsommer 2003 mit 46, gefolgt schon vom heurigen Jahr mit 34. Klammert man das letzte Jahr aus, so gab es in Innsbruck seit sieben Jahren stets über 20 Tropentage. Mehr Tropentage gab es heuer österreichweit (!) nur in Neusiedl am See.
Rein theoretisch sind heuer noch knapp 50 Tropentage möglich, der letzte 30er im Jahr datiert mit Ende September.
Tropentage in Innsbruck 1956-2015, Datenquelle: innsbruck.gv.at, ZAMG, Uni Innsbruck, Erstellt von: alpen.wetter |
Vergleich der Klimamittel
2003 war also mit Abstand das Jahr mit den meisten Tropentagen und es war in Innsbruck auch der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichungen (21,3 Grad Mitteltemperatur). Der bislang zweitwärmste Sommer war 1992 (19,6 Grad), gefolgt von 1994 (19,5 Grad) und 2013 (19,5 Grad). Die Jahre mit den wärmsten Sommern sind aber nicht gleichbedeutend mit den wärmsten Jahren. Hier führt das Jahr 2014 (Sommer auf Platz 21) vor 1994 (Platz 3) und 2002 (Platz 5).
Der Sommer 2015 weist derzeit ein Mittel von 21,1 Grad auf (Juni 18,7; Juli 22,3; August vorläufig 22,3).
Die Sommermitteltemperaturen von 1906 bis 2014 der Station Innsbruck Universität. Datenquelle: innsbruck.gv.at, ZAMG, Uni Innsbruck, Erstellt von: alpen.wetter |
Hinweis: Hier werden Daten der Unistation verwendet, der Stadteffekt kommt also zum Tragen. Die Mittelwerte sind laut Angabe (Tmin+Tmax+T7+T19)/4. Eine Überprüfung mit HISTALP-Daten wird Ende Sommer vorgenommen.