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Am unteren Rand

Väterchen Frost (c) alpen.wetter
Angedeutet wurde diese spezielle Wetterlage ja schon im letzten Blogeintrag.

Über Nordeuropa sitzt weiterhin das Hoch fest im Sattel und befördert kalte Luft arktischen Ursprungs in unsere Breiten. Es ist aber vorwiegend der östliche Landesteil betroffen, während im Westen die warmen und föhnigen Luftmassen dominierend bleiben.

Donnerstag 00 UTC: Wie könnte es anders sein: Stabile Wetterlage = Omegalage. Diesmal gerät eben ganz Europa in den Einfluss der sehr unterschiedlich stark temperierten Luftmassen (Quelle: UBIMET / ECMWF).


Das führt zu erheblichen Luftmassengegensätzen und spannenden Vergleichen.

*) Frühwerte am Mittwoch + Donnerstag im Inn- und Rheintal höher als Maxima in höheren Lagen im Norden und Osten (Wald- und Weinviertel)
*) Temperaturen auf den westlichen Berggipfeln auf 2000 m höher als die Maxima im Osten (am Patscherkofel am Freitag mitunter wärmer als in Wien)
*) Ungewöhnliche Anzahl an Frosttagen vom Waldviertel bis in die Bucklige Welt für diese Jahreszeit

Wien: Temperatur in 850: bis zu -3 Grad - das ist eine Abweichung vom Klimamittel (rote Linie) von etwa 10 Grad. Gerade das östliche Flachland befindet sich in den kommenden 3 Tagen am unteren Rand der Klimatologie. Sprich: es könnte der kälteste 3.10. in der jüngeren Geschichte Wiens werden. (Quelle: wetterzentrale.de)
Noch ärmer (weil kälter) dran sind die Regionen östlich von Österreich, vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer. Hier gibt es Donnerstagmitternacht Abweichungen von -10 Grad. (Quelle: wetterzentrale.de).

Toulouse: Mitten in der Warmluftsuppe muss ja der Ausgleich geschaffen sein. Dort werden am 3.10. selbst für diese Breiten recht ungewöhnliche 20 Grad in 850 erreicht. Am Boden (150 m) wird mit Lockerheit ein Sommertag erreicht werden, allerdings bei erhöhtem Gewitterpotential (Quelle: wetterzentrale.de).




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