Die Seite des Lawinenwarndienstes für Tirol muss dieser Tage wohl eine besonders hohe Zugriffsrate haben. Praktisch in allen Lebensbereichen sind Menschen in Tirol (und Vorarlberg) von den derzeitigen Wetterzuständen betroffen. Von umstürzenden Bäumen bedrohte und somit gesperrte Bahnverbindungen (Wörgl-Saalfelden), aufgrund der Lawinengefahr gesperrte Straßen und Bahnen (Arlbergstrecke), Stromausfälle, nicht erreichbare Wintersport(und somit Toursimus-)orte, Lawinenabgänge mit oder ohne Beteiligung von Personen, ... Und die Liste ließe sich noch weiter fortführen...
Die Frage nach den Rekorden lässt da nicht lange auf sich warten. Natürlich sind es extreme Mengen, die da am Arlberg zusammengekommen sind, diese sind aber für den Jänner nicht unüblich. Trotzdem sind es Mengen, die im Jänner das letzte Mal vor 30 bis 60 Jahren nicht vorgekommen sind. Manfred Bauer von der ZAMG Tirol weiß:
Logischerweise wirken sich solche Neuschneemengen mitsamt starkem Wind binnen kurz Zeit (4 Tage) auf die Infrastruktur aus, keine Frage. Sensationsmeldungen wie "Vorarlberg vom Rest Österreichs abgeschnitten" (derstandard.at , 09.01.2012 - inzwischen geändert), "Wo die Alpen-Schneemassen am gefährlichsten sind" (Fokusonline.de, 09.01.2012.) oder "Ist mein Ski-Urlaub jetzt in Gefahr?" (bild.de, 09.01.2012) lassen also nicht lange auf sich warten ...
Schröcken 214 cm (Rekordgesamtschneehöhe für Jänner 300 cm, 1968)
Langen 196 cm (330 cm, 1968)
Seefeld 137 cm (179 cm, 1982)
St. Anton 125 cm (165 cm, 1968)
Obergurgl 112 cm (177, 1977)
Landeck 51 cm (75 cm, 1968)
Innsbruck 26 cm (75 cm, 1951)
Quellen: UBIMET, ZAMG
Zurzeit liegen auf Tirols Bergen (an den Messpunkten) über 150 cm Schnee, örtlich sind es knapp 400 cm. Einerseits gibt es durch den starken Wind abgewehte Hänge und Kämme, andernorts durch die Verfrachtungen noch größere Schneemassen. Genau das ist im Moment das Problem, das die Lawinenkommissionen täglich beschäftigt und die Lawinenwarnstufe 4 verursacht hat (Hinweis: Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung (einzelner Skifahrer/Snowboarder) an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch grosse Lawinen zu erwarten. Quelle: European Avalanche Warning Services)
Neben Gargellen, das bereits seit Sonntagmittag nicht mehr erreichbar war, gibt es nun auch keinen Zugang zu den Orten St. Gallenkirch, Gaschurn sowie Partenen (Quelle: orf.at).
Weitere Meldungen vom Montag, 9.Jänner:
BBC NEWS: Heavy snow blankets West Austria region of Vorarlberg
Rekorde?
Die Frage nach den Rekorden lässt da nicht lange auf sich warten. Natürlich sind es extreme Mengen, die da am Arlberg zusammengekommen sind, diese sind aber für den Jänner nicht unüblich. Trotzdem sind es Mengen, die im Jänner das letzte Mal vor 30 bis 60 Jahren nicht vorgekommen sind. Manfred Bauer von der ZAMG Tirol weiß:
"Überhaupt hat es in Tirol in einigen Orten so viel geschneit, wie seit Jahren nicht mehr. „An einigen unserer Wetterstationen wurde in den letzten 30 Jahren nicht mehr so viel Schnee im Jänner gemessen, in Nauders und Galtür sogar in den letzten 60 Jahren nicht“, weiß Manfred Bauer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). [...] Die Neuschnee-Menge ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, wie auch Bauer bestätigt: „Grob kann man sagen, dass solche Neuschnee-Summen in vier Tagen am Arlberg alle fünf bis zehn Jahre vorkommen. In einigen Regionen, wie Nauders, schneit es so viel in vier Tagen überhaupt nur alle 20 bis 25 Jahre.“ Quelle: tt.com
Logischerweise wirken sich solche Neuschneemengen mitsamt starkem Wind binnen kurz Zeit (4 Tage) auf die Infrastruktur aus, keine Frage. Sensationsmeldungen wie "Vorarlberg vom Rest Österreichs abgeschnitten" (derstandard.at , 09.01.2012 - inzwischen geändert), "Wo die Alpen-Schneemassen am gefährlichsten sind" (Fokusonline.de, 09.01.2012.) oder "Ist mein Ski-Urlaub jetzt in Gefahr?" (bild.de, 09.01.2012) lassen also nicht lange auf sich warten ...
Schneehöhen am 09.01.0800 MEZ (Klammer Rekordsumme und Jahr)
Schröcken 214 cm (Rekordgesamtschneehöhe für Jänner 300 cm, 1968)
Langen 196 cm (330 cm, 1968)
Seefeld 137 cm (179 cm, 1982)
St. Anton 125 cm (165 cm, 1968)
Obergurgl 112 cm (177, 1977)
Landeck 51 cm (75 cm, 1968)
Innsbruck 26 cm (75 cm, 1951)
Quellen: UBIMET, ZAMG
Im Detail
Zurzeit liegen auf Tirols Bergen (an den Messpunkten) über 150 cm Schnee, örtlich sind es knapp 400 cm. Einerseits gibt es durch den starken Wind abgewehte Hänge und Kämme, andernorts durch die Verfrachtungen noch größere Schneemassen. Genau das ist im Moment das Problem, das die Lawinenkommissionen täglich beschäftigt und die Lawinenwarnstufe 4 verursacht hat (Hinweis: Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung (einzelner Skifahrer/Snowboarder) an zahlreichen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch grosse Lawinen zu erwarten. Quelle: European Avalanche Warning Services)
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Datenquelle:Lawinenwarndienst Tirol/tirol.gv.at/lawine |
Wegen Lawinengefahr, Lawinenabgängen oder umgestürzter Bäume sind folgende Straßen gesperrt:
- Paznauntal Straße ab Kappl (Ischgl und Galtür nicht erreichbar)
- Lechtal Straße zwischen Häselgehr und Köglen (Umleitung über Griesau), Bach und Stockach (Umleitung) sowie zwischen Steeg und der Landesgrenze
- Reschenbundesstraße zwischen Pfunds und Nauders
- Spisser Landesstraße ab Pfunds (Samnaun isoliert)
Neben Gargellen, das bereits seit Sonntagmittag nicht mehr erreichbar war, gibt es nun auch keinen Zugang zu den Orten St. Gallenkirch, Gaschurn sowie Partenen (Quelle: orf.at).
Weitere Meldungen vom Montag, 9.Jänner:
- Auch in der Landeshauptstadt (Innsbruck )waren Bewohner abgeschnitten – so musste die Höhenstraße wegen akuter Lawinengefahr gesperrt werden. Die Hungerburg war nur über die Hungerburgbahn erreichbar. Erstmals in seiner 50-jährigen Geschichte musste auch der Innsbrucker Alpenzoo am Sonntag aus Sicherheitsgründen seine Pforten geschlossen lassen.
- Erstmals musste auch die Zufahrt zur Wildschönau zugesperrt werden – damit ist die Gemeinde zum ersten Mal in seiner Geschichte von der Außenwelt abgeschnitten. Quelle: tt.com
BBC NEWS: Heavy snow blankets West Austria region of Vorarlberg