Na was sich der ORF immer so alles einfallen lässt ... Jegliche Wettermodelle sind scheinbar ebenso obsolet wie die langjährige Erfahrung von Meteorologen oder lange Jahre erprobte statistische Verfahren. So die Meinung vieler armen Seelen, leider auch in der orf.at-Redaktion. Anders kann man es sich nicht erklären, dass wir im Jahre 2011 IMMER NOCH den 100-jährigen Kalender zitieren.
Dieser sogenannte "100-jährige" Kalender, beruft sich auf eine 7-jährige Wetterbeobachtungsreihe im 17. Jahrhundert im fränkischen Bamberg. (Anmerkung: Bamberg, ein Ort an dem es weder Föhn noch orographisch induzierten Stauniederschlag gibt, also nix für die Alpen typisches). Die Beobachtungen wurden vom Abt Mauritius Knauer durchgeführt und später von einem findigen Geschäftsmann (Christoph von Hellwig) als 100-jähriger Kalender weiterverkauft. Er sollte vor allem Mönchen und später den Landwirten helfen mithilfe dieser "präzisen" Vorhersagen bessere Erträge einzuheimsen. Diesem Kalender liegt die wahnwitzige Idee zugrunde, dass das Wetter jedes Jahr von einem anderen Gestirn (Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur ) bestimmt wird.
Man stelle sich vor: das Wetter in Mitteleuropa wird im Jahre 2011 von einem x-belieibigen Jahr 1656 in Bamberg (!) bestimmt. Im Gegensatz zu Bauernregel, denen man zumindest einen Hauch von Singularität oder Jährlichkeit zusprechen kann (sprich Prognosen aufgrund von klimatologischen Erfahrngswerten), kann dieser Kalender nur eines: er sollte mit der Zeit gehen!
Die Familie von Hellwig erfreut sich wahrscheinlich immer noch über die Rechte dieses Buches ...
Zurück zur echten, auf physikalische Gesetze beruhende Meteorologie. Das derzeit wetterbestimmende Tief OTTO dreht seine Runden über Mitteleuropa und hat in Zentraleuropa für erhebliche Niederschlagsmengen gesorgt (teilweise über 100 mm binnen 24 Stunden).
Zwischen OTTO und PETER strömt feucht-kühle Luft nach Mitteleuropa und staut sich an der Alpennordseite (Reutte, Litschau, Allentsteig mit maximal 17 Grad). Leebedingt sonnniger war es heute vor allem südlich des Alpenhauptkamms (Graz und Klagenfurt mit 9 Stunden Sonne und sommerlichen 25 Grad - am wärmsten war es übrigens in Bad Radkersburg mit 26,8 Grad) .
Im Detail sieht man in der 12 UTC - GFS-Analyse die Lage des (quasi-stationären) Bodentiefs über Polen. Über Frankreich nähert sich das nächste Tief (Peter) - dazwischen sorgt ein Zwischenhoch für etwas sonnigeres Wetter (siehe auch Satellitenbild). Dieses "Fenster" war für den recht freundlichen Tag in Tirol und Vorarlberg verantwortlich - das Thermomter kletterte bei 5 Stunden Sonne immerhin auf 22 Grad in Innsbruck! Und das Ende Juli!
Schließlich und endlich noch die 48-stündigen Niederschlagsmengen für Österreich (19.07. 18 UTC - 21.07. 18 UTC)
Man bemerke: im Westen fiel der Großteil am 20., in Oberösterreich in der Nacht zum 21. und im Osten das meiste am 21. selbst.
... Top Ten ...
Bad Ischl 88 mm
Feuerkogel 84 mm
Loferer Alm 79
Mondsee 78 mm
Mattsee 75 mm
Sulzberg 71 mm
Kolomansberg 66 mm
Warth 66 mm
Schröcken 64 mm
Alberschwende 63 mm
... Landeshauptstädte ...
Salzburg Freisaal 52 mm
Bregenz 45 mm
Linz Stadt 34 mm
Wien Mariabrunn 34 mm
Wien Hohe Warte 26 mm
Klagenfurt 10 mm
Innsbruck 10 mm
St. Pölten 6 mm
Eisenstadt 5 mm
Graz 0 mm
Heute Donnerstag 21.07. auf orf.at gelesen und gescreenshotted |
Was ist der 100-jährige Kalender eigentlich ...?
Dieser sogenannte "100-jährige" Kalender, beruft sich auf eine 7-jährige Wetterbeobachtungsreihe im 17. Jahrhundert im fränkischen Bamberg. (Anmerkung: Bamberg, ein Ort an dem es weder Föhn noch orographisch induzierten Stauniederschlag gibt, also nix für die Alpen typisches). Die Beobachtungen wurden vom Abt Mauritius Knauer durchgeführt und später von einem findigen Geschäftsmann (Christoph von Hellwig) als 100-jähriger Kalender weiterverkauft. Er sollte vor allem Mönchen und später den Landwirten helfen mithilfe dieser "präzisen" Vorhersagen bessere Erträge einzuheimsen. Diesem Kalender liegt die wahnwitzige Idee zugrunde, dass das Wetter jedes Jahr von einem anderen Gestirn (Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur ) bestimmt wird.
Man stelle sich vor: das Wetter in Mitteleuropa wird im Jahre 2011 von einem x-belieibigen Jahr 1656 in Bamberg (!) bestimmt. Im Gegensatz zu Bauernregel, denen man zumindest einen Hauch von Singularität oder Jährlichkeit zusprechen kann (sprich Prognosen aufgrund von klimatologischen Erfahrngswerten), kann dieser Kalender nur eines: er sollte mit der Zeit gehen!
Die Familie von Hellwig erfreut sich wahrscheinlich immer noch über die Rechte dieses Buches ...
Synopsis ...
Zurück zur echten, auf physikalische Gesetze beruhende Meteorologie. Das derzeit wetterbestimmende Tief OTTO dreht seine Runden über Mitteleuropa und hat in Zentraleuropa für erhebliche Niederschlagsmengen gesorgt (teilweise über 100 mm binnen 24 Stunden).
Die drei Herren Nemo, Otto und Peter -- Bodenwetterkarte vom Donnerstag 21.07.2011, 00 UTC (Quelle: wetterpate.de) |
Stau an der Alpennordseite - Reste des Tiefs von Ostösterreich bis zum Batikum: Satellitenbild von Donnerstag 21.07. 00 UTC (sat24.com) |
12 Stunden später hat sich der Wolkenwirbel auf fast 45 Grad gedreht. Von Polen über Tschechien bis in die Slowakei fällt kräftiger Regen (sat24.com). |
König Ottokars Glück und Ende ...
Im Detail sieht man in der 12 UTC - GFS-Analyse die Lage des (quasi-stationären) Bodentiefs über Polen. Über Frankreich nähert sich das nächste Tief (Peter) - dazwischen sorgt ein Zwischenhoch für etwas sonnigeres Wetter (siehe auch Satellitenbild). Dieses "Fenster" war für den recht freundlichen Tag in Tirol und Vorarlberg verantwortlich - das Thermomter kletterte bei 5 Stunden Sonne immerhin auf 22 Grad in Innsbruck! Und das Ende Juli!
OTTO zieht es zur Ostsee ... (Quelle: wetterzentrale.de) |
Schließlich und endlich noch die 48-stündigen Niederschlagsmengen für Österreich (19.07. 18 UTC - 21.07. 18 UTC)
Man bemerke: im Westen fiel der Großteil am 20., in Oberösterreich in der Nacht zum 21. und im Osten das meiste am 21. selbst.
... Top Ten ...
Bad Ischl 88 mm
Feuerkogel 84 mm
Loferer Alm 79
Mondsee 78 mm
Mattsee 75 mm
Sulzberg 71 mm
Kolomansberg 66 mm
Warth 66 mm
Schröcken 64 mm
Alberschwende 63 mm
... Landeshauptstädte ...
Salzburg Freisaal 52 mm
Bregenz 45 mm
Linz Stadt 34 mm
Wien Mariabrunn 34 mm
Wien Hohe Warte 26 mm
Klagenfurt 10 mm
Innsbruck 10 mm
St. Pölten 6 mm
Eisenstadt 5 mm
Graz 0 mm