Direkt zum Hauptbereich

Omegahoch

Eine stabile Wetterlage führt im Moment dazu, dass vor allem der Westen des Landes frontenmäßig gar nix abbekommt.

Mega-Hoch
Diese Strömungskonstellation erinnert an ein griechisches Omega (Großbuchstabe wohlgemerkt): ein Hoch in der Mitte wird von zwei Tiefdruckgebieten flankiert.
Der 24. Buchstabe im griech. Alphabet - das Omega (Quelle: wikipedia)


Markantes Tief über dem Ostatlantik + stabiles Hoch über Skandi + unscheinbares, weil nur in höheren Schichten ausgeprägtes Balkantief = Omega (Quelle: wetterzentrale)

Auf dem Satellitenbild von heute 12 z schon besser zu erkennen: die zwei Wolkenspiralen, die das Skandi-Hoch flankieren (Quelle: sat24)

Die Kunst ist es, sich in dem Hoch-Teil zu befinden. Ein Kunststück, das dem Ostteil Österreichs heute nicht gelungen ist. Dichte Wolken und Regenschauer waren die Begleiter bei den heutigen Sonntags- + Muttertagsspaziergängen.
Im Übrigen ist  diese Konstellation von Hochs und Tiefs eine energetisch recht günstige: warme Subtropenluft wird nach Norden transportiert, kalte Arktikluft nach Süden.

Kleiner Nachtrag zu heute
Die Nordostströmung gepaart mit der Kaltluftadvektion an der Alpennordseite hat zu einem Nordföhntag südlich des Alpenhauptkamms geführt, der seinesgleichen sucht.
Heute Nachmittag gabe es zwischen München und Bozen 10 hPa Druckdifferenz, zwischen Bozen und Wien sogar an die 16 hPa.
Die Folge waren eine Reihe von heißen Tagen in Südtirol (30 Grad im Meran, 33 Grad in Bozen) und  im Tessin. Aber auch im Inn- und Rheintal wurde es mit 27 Grad föhnig warm. Somit wurde Innsbruck wie so oft in letzter Zeit die wärmste Landeshauptstadt.

Die heutigen Maxima - man beachte auf welcher Seehöhe die Stationen liegen:
Innsbruck - Uni (580m) 26,8 Grad
Haiming (670 m) 26,5 Grad
Kötschach-Mauthen (705 m) 26,5 Grad
Bludenz (575 m) 26,2 Grad
Lienz (660 m) 26,2 Grad
Landeck (805 m) 26,0 Grad
Dellach / Drautal (625 m) 26,0 Grad
...
Reschenpass (1460 m) 23,2 Grad
...
Nauders (1360 m) 21,1 Grad

Die potentiell wärmsten Luftmassen befanden sich somit im Oberinntal und im Vinschgau, in Südtirol natürlich nordföhnbedingt noch deutlich verschärft.

VERA - Analyse der potentiellen Temperatur und des reduzierten Luftdrucks für 15 UTC - obwohl die Farben ähnlich sind: zwischen der Luftmasse über Ungarn und jener föhnigen über dem Vinschgau liegen doch einige Grad Unterschied (Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex)


Es besteht aber auch Hoffnung für den Osten ...
Denn Hoch VICTORIA breitet sich in den kommenden Tagen wieder auf weite Teile Mitteleuropas aus und verdrängt das lästige Höhentief  in Richtung Mittelmeer. Wir kommen in den Genuss sommerlicher Temperaturen, aber in der zweiten Wochenhälfte nimmt auch die Schaueraktivität deutlich zu.

7-Tage-Trend von Innsbruck (Quelle wetter.tv / UBIMET): Sonnenscheindauer tendenziell abnehmend - reziprok dazu die Regenrate.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Früher war alles besser: Weiße Weihnachten

  Die Innsbrucker Altstadt im Schneegewand, vermutlich in den 1960er Jahren (Foto-Quelle: https://www.facebook.com/altstadt.innsbruck/) Früher war alles besser. Weihnachten war familiärer, weniger konsumorientiert und vor allem eines: weiß. Auf meterhohen Schneewächten konnten die Kinder der 1950er und 1960er Jahre ihre frisch geschenkten Rodeln gleich ausprobieren. Ja, das waren noch Zeiten. Und heuer? Da ist sowieso alles anders. Keine Gäste, kein Skifahren, keine Feste. Doch die immer währende Konstante: Im Tal auch kein Schnee. Historisch Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass weiße Weihnachten früher häufiger waren als jetzt. Weiße Weihnachten sind gleichbedeutend mit einer Schneedecke am 24. Dezember, das muss dazu gesagt werden. In den 30 Jahren von 1951-1982 lag in Innsbruck an rund 8 von 10 Weihnachten Schnee, seit den 1980er Jahren nur mehr an etwa 4 von 10 Weihnachten. Dabei steht Innsbruck als Alpenmetropole noch halbwegs gut da, in allen anderen Landeshauptstädt...

Der nächste Rekord in Innsbruck

  Der April 2024 bringt einen Temperaturrekord nach dem anderen. Nun wurde auch der Rekord des frühesten heißen Tages in Innsbruck gebrochen.