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Extreme Dürre

In vielen Medien hat man es bereits in den vergangenen Wochen und Monaten schon einiges über die derzeitige Witterung gelesen. Viele freuen sich über Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Doch die Kehrseite der Medaille liegt auf der Hand: die Niederschlagsarmut.


*) Die überdurchschnittlichen März- und Apriltemperaturen (2,5 bis 3,5 Grad zu warm!) haben zu einer um 3 Wochen verfrühten Blüte von Pflanzen gesorgt. Allergiker haben bereits die Belastung durch die Birke "überlebt" - derzeit sind es die Gräser, die einen tagtäglich ärgern.
http://tirol.orf.at/stories/514692/


*) Die Trockenheit hat zu einer erheblichen Feuergefahr gesorgt. Vor allem Böschungsbrände
 entlang von Bahnlinien stellen bereits  bei geringem Funkenflug eine Gefahr dar, wie Brände letztes Wochenende entlang der Brennerstrecke und der Achenseebahnstrecke bewisen haben.
http://tirol.orf.at/stories/514523/

Böschungsbrand an der Achenseebahn, Sonntag 08.05.2011 (Quelle: orf.at)

*) Die Speicherseen in Tirol sind nicht so stark gefüllt wie normalerweise üblich - Folgen sind allerdings noch nicht bekannt.

*) Auch die Donau führt in Ober- und Noederösterreich (vermutlich auch in Wien) für den aktuellen so wenig Wasser wie seit 100 Jahren nicht mehr. 
" Wo sonst ein Mai-Mittelwert von 2,50 Metern registriert wird, ist der Wasserstand allein am Dienstag um einige Zentimeter auf 1,80 Meter gefallen. Im Vergleich zum Rekordhochwasser im Sommer 2002, wo ein Pegelstand von 10,90 Metern gemessen wurde, sind das neun Meter weniger."

Die Folgen: Probleme für die Donauschifffahrt. Die Frachter dürfen teilweise nur ein Drittel der sonst üblichen Güter laden - ein wirtschaftlicher Schaden ist somit möglich.


http://noe.orf.at/stories/515122/



*) Der aktuelle Pegel (rote Linie) des Bodensees steuert einem Rekordtief zu. Derzeit liegt er bei 280 cm und liegt somit knapp 1 m unter dem Normalwert. Manche Schifffahrtsbetreiber müssen bereits umplanen und ihre Route ändern weil manche Stege zu hoch sind.

Pegel Bodensee - Standort Bregenz (Quelle: http://www.vorarlberg.at/seewasserstand/)


Vor allem in den westlichen Regionen des Landes und dabei speziell im Tiroler Oberland ist die Trockenheit extrem, was man anhand der der bis jetzt gefallenen Niederschlagsmengen ablesen kann.


Aktuelle Niederschlagsmengen (01.01. - 30.04.2011) und der Vergleich
zum langjährigen Mittel

Nauders: 34 l/m2 = 22 %
Galtür 79 l/m2 = 26 %
Patscherkofel 59 l/m2 =  28 %
Kals 63 l/m2 = 34 %
Brenner 67 l/m2 = 35 %
Obergurgl 63 l/m2 = 36 %
Landeck 71 l/m2 = 37 %
Kufstein 142 l/m2 = 43 %
Lienz 95 l/m2 = 46 %
Reutte 172 l/m2 = 52 % 
Innsbruck 105 l/m2 = 56 % 
 
 
Erratum: die gestern im Blog veröffentlichten Zahlen waren teilweise nicht ganz richtig und
wurden durch die Korrekten ersetzt. 
 
Kurzum: Im Oberinntal ist stellenweise circa ein Fünftel des zu erwarteten Niederschlags 
gefallen. Da die Werte für die ersten 4 Monate des Jahres gelten und in den letzten 11 Mai-Tagen
nicht viel dazu gekommen ist (1 - 10 mm, sieht die Sache in Wahrheit natürlich noch viel prekärer aus! 
 
Die Ursache
 Ähnlich wie im "Jahrhundertsommer 2003" gibt es eine beständige Anzahl an stabilen
 Hochdruckwetterlagen, die nur ab und zu von kurzen Kaltluftvorstößen (wie letzten Sonntag
 im Osten Österreichs, oder ein Wochenende zuvor im gesamten Land) unterbrochen worden sind.
 
Dafür ist wiederum ein sehr ausgeprägter Trog verantwortlich, der über dem Ostatlantik liegt und
 das Hoch über Mitteleuropa immer wieder neu aufbaut.

Die Trendwende?
Die Wettermodelle deuten für das kommende Wochenende eine Trendwende an: Tiefdruckeinfluss und deutlich kälter.
Allerdings ist dabei genau das andere Extrem möglich: Ein Tief setzt sich über dem Alpenraum fest und sorgt für
erhebliche Niederschlagsmengen. Wo und wieviel kann aber noch nicht abgeschätzt werden.
Mehr dazu in Manfreds BLOGeintrag von heute.

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