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(Fast) neuer Februarrekord

Blick von der Webcam am Dach des PEMA-Gebäudes in Richtung Westen auf die Sellrainer Berge, den markanten Rosskogel (2.646 m) und die restlichen nördlichsten Gipfel der Stubaier Alpen. Rechts im Bild die Martinswand. Um 7:10 ging gerade die Sonne auf den Berggipfeln auf, die Lenticulariswolken (Föhnfische) werden durch andere mittelhohe Wolken (nicht im Bild) abgeschattet (Quelle: panomax.innsbruck.at)

Kräftiger Südföhn sorgte am 23. Februar für ein mildes Frühlingsintermezzo. Die Temperatur stieg an der Innsbrucker Uni-Station auf 20,9 Grad und blieb damit lediglich 0,1 Grad unter dem Februarrekord aus dem Jahr 2008. Am Innsbrucker Flughafen war es mit 20,3 Grad ebenfalls sehr warm für Ende Februar. einen neuen Stationsrekord gab es mit 21,9 Grad indessen in Salzburg-Freisaal, danach folgten Berndorf (B) mit 21,7 Grad, Weyer (OÖ, 21,3), Braunau / Ranshofen (OÖ, 21,2), Salzburg-Flughafen (21,2), Altmünster (OÖ, 21,2), Jenbach (T, 21,2) und Ostermiething (OÖ, 21,1). Neue Stationsrekorde gab es auch in Wien-Unterlaa und in Landeck mit jeweils 19,1 Grad.
Generell war es ein denkwürdig milder "Winter"tag, den die SPARTACUS-Analyse der ZAMG mit einer positiven Abweichung von fast 10 Grad vom Mittel bewertet hat:

Abweichung der Temperatur vom langjährigen Mittel 1981-2010. Im ganzen Land war es zu warm, die größten Abweichungen gab es in Ober- und Niederösterreich sowie in Wien und im Norden Salzburgs (Quelle: ZAMG).

Ausgehend vom Sturmtief THOMAS befand sich der Alpenraum in einer föhnigen SW-Strömung (Quelle: ACINN / GFS)
Spezielle Verlaufsgrafiken von Innsbruck

Die Föhngeschichte am Wind-LIDAR. Vom Vorföhniger Westwind über den Durchbruch bis zum Abheben. Die stärkste Föhnphase gab es am späten Abend mit Mittelwinden über 18 m/s in 300 m über Grund (Quelle: ACINN)

Föhnanalyse vom 22. und 23. Februar 2017. Die Windspitzen lagen bei fast 20 m/s (72 km/h) (Quelle: ACINN)





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