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Von den knapp 10 bis 20 Zentimetern Neuschnee ist kaum mehr was zu sehen, die Nullgrandgrenze ist auf bis zu 2.500 m angestiegen (Foto:alpen.wetter) |
Im Warmsektor des Tiefs Stefan kam es heute, 22. Februar 2017, zum bislang wärmsten Tag des Jahres. Auf frühlingshafte 18 Grad stieg das Quecksilber im Tiroler Oberland und im Raum Innsbruck. Auch in manchen Alpentälern sowie im Nordburgenland war es mit bis zu 16 Grad recht mild. Im Inntal war der durchgreifende Westföhn mit ein Grund für den deutlichen Temperaturanstieg (siehe Grafik des Windlidars).
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Höchstwerte in Österreich am 22. Februar, Stand 16:00 (Quelle: orf.at, abgerufen am 22.2.2017, 16:15) |
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Wetterkarte vom 22.Februar Mitternacht (Quelle: wetterpate.de) |
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Aktuelle Daten des Doppler Wind Lidars vom Dach der Universität. Im Laufe des Nachmittags sorgte der Durchbruch des Westföhns mit Böen bis zu 60 km/h für 18 Grad in der Landeshauptstadt. Die Luft kam dabei aus etwa aus 3.000 m Höhe. Auf 2.800 m bzw. auch auf knapp 3.000 m (Temperatur auf der Valluga und auf der Zugspitze um 16:00) hatte es -6 Grad (Quelle: ACINN) |
Vorangegangen waren diesem sehr warmen Februartage kräftige Niederschläge in Form von Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze lag dabei meist oberhalb von 2.000 m. So schrieb der Lawinenwarndienst Tirol heute morgen in seinem Bericht:
In den vergangenen 24 Stunden hat es oberhalb 2000m Neuschneezuwachs
gegeben: 20 bis 30cm im Raum Arlberg/Außerfern, den Nordalpen,
Kitzbüheler Alpen sowie den Tuxer Alpen. Inneralpin sowie entlang des
Alpenhauptkammes waren es meist 5 bis 10cm. Der Höhenwind aus Nordwest
war stark bis stürmisch, so dass sich wieder frische, eher kleine
Triebschneeansammlungen gebildet haben.
Die größten Regenmengen gab es mit 50 bis 60 mm im Kaiserwinkl. Hier als Beispiel die Station in Kössen mit knapp 60 mm in 24 Stunden.
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Eine Folge des starken Regens war ein Anstieg des Pegels der Großache (Tiroler Ache) am Abend des 21. Februar. Die kritische Zahl wurde aber bei weitem nicht erreicht, auch kein einjähriges Hochwasser (MW1, blaue Kurve). Quelle: Hydro Tirol |
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Strömungslage auf über 9.000 m für heute Mittwoch, 22.2.. Analyse des GFS (Quelle: ertel2.uibk.ac.at) |
Interessant wird für morgen die Tiefdruckentwicklung westlich von Irland (Tief Thomas), das über die britischen Inseln, BENELUX und den Norden Deutschlands ziehen wird. Mit dabei sind schwere Sturmböen über 100 km/h und mitunter auch einzelne Orkanböen (über 118 km/h). Diese Region ist jedoch sehr "windexponiert", wodurch es hoffentlich nicht zu allzu großen Schäden kommen wird.
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Bodendruckverhältnisse am Donnerstag, 23.2. mit Windböen (Vorhersage GFS). Das Tief liegt zu dem Zeitpunkt im Bereich der Nordsee (Quelle: ertel2.uibk.ac.at) |
Für den Alpenraum interessant wird es dann am Freitag, wenn die Kaltfront des angesprochenen Tiefs durchzieht. Im Laufe des Tages beginnt es von Nordwesten her zu regnen und oberhalb von 1.000 m zu schneien. Die Schneefallgrenze sinkt bis zum Abend auf ca. 700 m und in der Nacht mit nachlassender Intensität dann bis in die Tallagen. Diese bringt nach letzten Berechnungen vor allem am Alpenhauptkamm bis zu 20 cm Neuschnee. Wahrscheinlich wird es aber auch in den Nordstaulagen zu größeren Niederschlagsmengen kommen, als in der unteren Grafik dargestellt.
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ECMWF - Vorhersage: Bis zu 15 cm im Bregenzerwald und in den Hohen Tauern (Quelle: bergfex/ZAMG) |
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Vorhersage des GFS: In den Nordstaulagen werden bis Samstagfrüh doch an die 25, teilweise bis 40 mm berechnet (Quelle: tropicaltidbits.com) |