Direkt zum Hauptbereich

Die letzten Sommertage im Jahr


Die Nordkette mit dem Stadtteil St. Nikolaus (Foto: alpen.wetter)


Die Höchstwerte der letzten Tage konnten sich noch einmal sehen lassen, Prädikat "spätsommerlich" ist bei Werten bis zu knapp 25 Grad (24,2 Grad am 26., 24,6 Grad am 29. September - jew. Uni) keine Übertreibung. Ein Sommertag im klimatologischen Sinn war zwar keiner dabei, aber diesen Donnerstag haben "wir" noch einmal die Chance.
Einstweilen kletterten im Osten des Landes die Temperaturen noch höher, mit 28 Grad in Wien wurde am 29. September der vorläufige Höhepunkt erreicht.
Die Abkühlung auf herbstliches Niveau erfolgt dann am Sonntag, 2. Oktober, und hat sich schon länger abgezeichnet (siehe untere Grafik).



Altweibersommer in Reinform. Heute war die Prognose aber auch schon um 2 bis 3 Grad daneben (Quelle: bergfex.at/ZAMG am 27.September)
Die Druckgegensätze über dem Alpenraum verstärken sich, Südföhn wird also wieder wahrscheinlicher (Quelle: www.wetteralarm.at)
Wetterzentrale (GFS)-Vorhersage am Gitterpunkt 48/11. Donnerstag und Freitag mit bis zu 15 Grad auf 1500 m - sprich die 25 Grad im Tal sind nicht so abwegig (Quelle: wetterzentrale.de am 27. September)

Die letzten Sommertage - Klimatologie

In den Jahren 1906 bis 2015 sind die letzten Sommertage im Jahr zwischen dem 16. August (1972) und dem 15. Oktober (1990, 2000) aufgetreten (Werte: Innsbruck-Universität). Im Mittel (1950-2015) gibt es den letzten Sommertag am 19. September (Quelle: wetterblog.at). Im vergangenen Jahr lag dieser letzte Sommertag genau in diesem Bereich, der 17. September 2015 hatte es in sich mit 28,2 Grad - und zwar nach der wärmsten Septembernacht der Messgeschichte.
Man sieht also: Sommertage im September sind bei weitem keine Seltenheit, oft hat auch der Föhn sein Hände mit im Spiel. Im Oktober werden sie aber seltener, im Schnitt gibt es alle drei Jahre einen Sommertag in Innsbruck (Standort: Universität, Klima 1961-1990).

Danach heißt es für die Innsbrucker lange warten auf sommerliche Gefühle. Erst Mitte April gibt es normalerweise einen Sommertag, frühestens kann man Anfang April damit rechnen - wie im Jahre 2011.

Wird das auch der wärmste September?
Als Folge dieser vielen warmen Tage drängt sich nun die Frage auf: war/ist dieser September der wärmste aller Zeiten? Nun, das Temperaturmittel liegt aktuell mit 16,9 Grad um +2,5 Grad über dem langjährigen Mittel (1981-2010 für die Uni Innsbruck: 14,4 Grad, Quelle: wetterblog.at und ZAMG). Den wärmsten September gab es 2006 mit einem Mittel von 17,5 Grad (Quellen: Stadt Innsbruck, ZAMG, IMGI).

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wie wird der kommende Winter?

Morgenstimmung am Großen Asitz (Salzburgerland) am 21. Oktober 2016 - Quelle: foto-webcam.eu Die Berggipfel hüllen sich bereits das ein um das andere Mal in winterliches Weiß und die nächste Ladung Neuschnee ist eigentlich schon unterwegs. Wir schreiben zwar erst Mitte Oktober und damit befinden wir uns eigentlich im Herbst - doch einzig die spannende Frage nach dem kommenden Winter beschäftigt uns. Wann kommt der erste RICHTIGE Schnee? Wieviel schneit's heuer? Wird es ein guter Winter (aus Sicht der Schneeliebhaber)? Diese Fragen lassen sich natürlich nicht ganz so einfach beantworten, denn wenn es einfach wäre, wäre es nicht Meteorologie. Geht es nach dem Handel, kommt der Winter ohnehin bald (Stichwort: Weihnachtsdekoration). Auch der Tourismus scharrt schon in den Startlöchern, an diesem Wochenende geht das traditionelle Saisonopening des Alpinen Skiweltcups in Sölden über die Bühne. Offizieller Winterbeginn ist für uns Meteorologen traditionell der 1. Dezember ...

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlageber...