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Der Eindruck trügt: Im Raum Innsbruck war der Mai sogar trockener als im Mittel. Dazu etwas zu trüb und zu kühl (Foto: alpen.wetter) |
Der Mai ist zu Ende und meteorologisch gesehen starten wir heute am 1. Juni in den Sommer. Viele wissen vielleicht, dass sich die Meteorologen dieses Datum nur aus rechnerischen Gründen gewählt haben. Es ist eben einfacher über ganze Monaten Bilanzen zu ziehen, anstatt monatsübergreifend. Der meteorologische Sommer umfasst demnach die Monate Juni, Juli und August und dauert, wie die anderen 3 Jahreszeiten auch, in Summe 3 Monate.
Der zu Ende gegangene Mai war der dritte Mai in Folge, der zu nass ausfällt. Das hat die
ZAMG hat heute in ihrem Klimabericht veröffentlicht. Die Natur scheint also ihre Reservoirs zu füllen, bevor der trockene Sommer kommt.
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Österreichweit gehört dieser Mai zu den 20 nassesten in der Messgeschichte (Beginn 1858) , ein Flächenmittel ergibt ein Plus von +46%. Örtlich gibt es aber noch größere Abweichungen wie im Raum Linz (+213 %) -- Quelle: ZAMG |
Nasses Ländle
In dieser Grafik sticht neben dem nassen Alpenvorland auch das Ländle heraus. Hier wurde ein Flächenmittel von +66% errechnet, das aber wenig Aussagekraft hat. Der Norden, sprich der Bodenseeraum, das Untere Rheintal und der Vordere Bregenzerwald, war nämlich teilweise doppelt so nass wie der Süden (Monatafon, Walgau, Silvretta). Das sieht man an zwei Klimaspiegel-Grafiken für Bregenz (knapp 290 mm) und Langen (knapp 180 mm) für den Zeitraum 1.-30.5.
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Die nasseste Landeshauptstadt im Mai 2016, die Temperaturen in Summe im Mittel. Warmphasen gab es aber nur wenig (Quelle: ZAMG) |
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Zu kühl und zu nass auch am Arlberg, in Langen (Quelle: ZAMG) |
Einzelne Messwerte des Hydrografischen Dienstes sind derzeit noch in Prüfung, wie z.B. Dornbirn, Alberschwende und Bregenz. An der Station Bödele sieht man aber ganz gut, dass der Mai 2016 deutlich von der Norm abweicht. Ein weiteres Mittel um die nassen Verhältnisse zu zeigen ist auch der Wasserstand des Bodensees (siehe untere Grafik). Vom historischen Höchstwert ist man zwar weit entfernt, dennoch fasst der Bodensee derzeit mehr Wasser als sonst. In Summe sind 2016 in Bregenz schon 1160 Liter pro Quadratmeter gefallen und damit fehlen auf den Vorjahres
gesamtwert lediglich 250 l/m2 (Quelle:
Hydro Vorarlberg).
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Niederschlag-Monatssummen der Messstation Bödele im Bregenzerwald. Über 300 l/m2 sind hier im Mai gefallen (Quelle: Hydro Vorarlberg). |
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Wasserstand Bodensee in Bregenz. Leicht überdurchschnittlich im Moment (Quelle: Hydro Vorarlberg) |