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Eher nasse Wochen liegen hinter uns, teilweise fiel fast doppelt so viel Regen als sonst, im ohnehin schon nassen Spätfrühling. Vom 26. Mai weg gab es in Innsbruck an 25 Tagen nur einen trockenen Tag. Die Folgen waren und sind Hochwasser, Vermurungen und sehr nasse Böden (Foto: alpen.wetter) |
Lang ist es nicht mehr hin und der Sommer beginnt. Exakt morgen am 21. Juni um 00:34 startet nun auch im astronomischen Sinne der Sommer. Und heuer scheint sich auch das Wetter wieder daran zu halten, denn mit den Temperaturen geht es steil bergauf. Jedoch - man sieht es schon an der unteren Grafik - es mischen auch noch Schauer und Gewitter mit. Bis zu 25 Grad in 1500 m Höhe werden für Innsbruck prognostiziert, damit kommt man auf Höchstwerte weit über 30 Grad.
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Der obere Graph bewegt sich ab Mittwoch deutlich über dem Mittel. Beim Regen sieht man die Schauer/Gewitter-signale deutlich (Quelle: wetterzentrale.de) |
Klimaspiegel der letzten 30 Tage und Hochwassersituation Bodensee
Bei der Analyse der Klimawerte zeigt sich die zu vernachlässigende Aussagekraft von nur einem Parameter. Die Mittelwerte der Temperatur weichen nämlich nicht sonderlich vom Klimamittel ab (Beispiel Bregenz), jedoch sieht man einen fast fortlaufenden Anstieg beim Niederschlag. Der permanente und teils starke Regen hat auch zu einem hohen Pegelstand des Bodensees geführt, nämlich 516 cm. Damit liegt man nur 50 cm unter dem historischen Höchstwert im Juni 1999.
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Klimaspiegel Bregenz - Quelle: ZAMG |
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Seit Mitte Mai geht es kontinuierlich bergauf mit dem Pegel - inzwischen ist ein 10-jähriges Hochwasser erreicht (Quelle: Land Vorarlberg) |
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Der Jahresverlauf des Pegels in Bregenz zeigt einerseits den eklatanten Abstand zum Mittelwert (ca. 90 cm) in einer Jahreszeit, in der der Pegel ohnehin schon hoch ist (Quelle: Land Vorarlberg) |
Zurück zu Innsbruck ... Auch hier hat der Inn am 17. Juni die 5-jährige Hochwassermarke erreicht, am vergangenen Wochenende kam es im Bereich der Ötztaler Ache leider zu einem schweren Raftingunfall als gleich mehrere Boote kenterten. Das könnte eben mit der stärkeren Strömung und dem Hochwasser zu tun haben.
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Mittelmäßig die Temperaturen (+0,7 Grad), überdurchschnittlich viel Regen (+48%) und wenig Sonne. Einzelne heiße Sommertage stechen deutlich heraus (10. Juni z.B.). Quelle: ZAMG |
Der Sommer kommt!
Doch zurück zum Hier und Jetzt. Durchwachsen ist der heutige 20. Juni und auch morgen am 21. Juni bleibt es oft bewölkt und nass. Dann gibt aber der Sommer ein deutliches Lebenszeichen von sich mit Werten um die 30 Grad und mehr. Das Azorenhoch wäre schon einmal auf dem richtigen Platz (siehe die Analyse von heute - erste Abbildung), nur müsste sich eine Hochdruckbrücke bis Mitteleuropa ausbilden. Wie man sieht (2. Abbildung) ist auch in einer Woche der Hochdruckeinfluss in Westeuropa noch stark, jedoch stören immer wieder kleinere Wellen eine stabile Wetterlage in Europa. Somit kann man in den nächsten Tagen in jedem Fall mit sommerlich heißen Temperaturen rechnen, aber Schauer und Gewitter werden auch dabei sein.
Siebenschläferregel
Ins Augenmerk rückt die Wetterlage Ende Juni deshalb, weil dann der
Siebenschläfertag ansteht (27. Juni). Nun kann man an einem Tag allein nicht vorhersagen wie der Sommer wird, aber es gibt deutliche statistische Zusammenhänge zwischen der Witterung von Ende Juni bis in die erste Juliwoche hinein und dem restlichen Sommer. Also wenn man die Regel richtig auslegt, dann ergibt sich eine Trefferquote von bis zu 80 % (Raum München bei stabilen Wetterlagen). Das hat eben damit zu tun, dass sich Ende Juni / Anfang Juli eine Hochdruckwetterlage über Europa etabliert, die sich dann über mehrere Wochen hinweg halten kann. Letztes Jahr hat diese Regel sehr gut gepasst.