Direkt zum Hauptbereich

Dann kam er doch noch, der Schnee

Wir schreiben den 361. Tag im Jahr und heute ist es passiert. Der erste Eistag im Jahr. Mag sein, dass das nicht jedem auffällt, aber für die meteorologische Statistik ist das umso interessanter. Es passt ins Bild des wärmsten Jahres aller Zeiten. Es passt ins Bild der anhaltend feuchten bzw. föhnigen Südwestlagen im heurigen Jahr.

Grund dafür liegt in der arktischen Kaltluft, dieam 26.12. über den Alpenraum in Form einer Kaltfront über den alpenraum hereinbrach und für verspätete weiße Weihnachten sorgte ...


Die Nordkette am 20.Dezember 2014. Ca. 20-30 cm liegen auf der Seegrube, in den Tälern sind die Wiesen saftig grün. Bis ca. 1800 m liegt kein Schnee und das wenige wird auch noch verblasen (siehe Schneefahnen) (c) alpen.wetter
Eine Woche später, am 27., ist der Winter eingekehrt mit Schneefall bis in die Täler. Auf den Bergen hat es für 10 bis 30 cm gereicht (von Nord nach Süd) (c) alpen.wetter

Der Christkindlmarkt ist weg, der Schnee kommt. Winterlich weiß am Stefanitag 2014 (Quelle: tyrol.at)
Weiß auch das Rheintal, 15 cm Neuschnee gab es bis 7 Uhr morgens (27.12.) in Bregenz. (Quelle: Stadt Dornbirn)

WAS NOCH KOMMT !!!

Sat-bild von heute Mittag (Quelle: sat24.com / https://www.facebook.com/severeweatherEU)

Das schöne Tief HILTRUD zieht über den europäischen Kontinent, am Samstag entwickelt sich über Oberitalien ein Tief, das dem Süden Österreich Schnee bringt (Quellee: EUMETSat / UBIMET 27.12.2014 09 UTC)

Am Samstagabend (27.) und in der Nacht auf Sonntag schneit es dann verbreitet und vor allem im Süden ergiebig. Die größten Neuschneemengen kommen im Bereich der Karawanken zusammen, aber auch in den Niederungen von Kärnten bis ins Südburgenland ist mit einigem Schnee zu rechnen. Trockene Abschnitte gibt es am ehesten im Donauraum und nördlich davon.

Am Sonntag überwiegen die Wolken und verbreitet schneit es zumindest zeitweise. Der Schwerpunkt liegt dabei anfangs noch im Südosten sowie generell in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Mostviertel. Kaum Neuschnee kommt hingegen nördlich der Donau hinzu. Am Nachmittag lässt der Schneefall dann generell nach bzw. klingt zumindest teilweise auch ab. Der teils lebhafte eisige Ost- bis Nordostwind kann zudem zu Schneeverwehungen führen.

http://www.uwz.at/at/de/lagebericht/aktuelle_wetterlage

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?