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Der Winter kommt ...

Schnee wird auf den Bergen ein Thema, aber auch in tieferen Lagen bis 600 m (Foto vom November 2013, (c) alpen.wetter)
Mit der Oktoberwärme ist es nun endgültig vorbei, Temperaturen weit über 20 Grad machten aus diesem Oktober einen 5 Sommermonat. Ein Sommer, der im Jahr 2014 nur selten zeigte, was er konnte.

Ausgerechnet ein Hurrikan...
GONZALO, letzten Samstag noch auf den Bermudas, heute schon im Atlantik und in der Nacht Mittwoch dann Taktgeber für das hiesige Wettergeschehen. So schnell kann es dann gehen wenn ein Tropischer Wirbelsturm in das Westwindband der Nordhemisphäre eingebunden wird.

Bodendruckanalyse des DWD am Montag, 20.Oktober (Quelle: wetterpate.de)

Genau dieser GONZALO rührt die Temperaturen gewaltig um und schiebt seine massive Kaltfront nach Mitteleuropa. Die Kaltluft sieht man an der unteren Karte in den herrlichen Blautönen (je blauer desto Schnee). Diese Kaltluft wiegt schwer und somit ist einiges an Dynamik dahinter, der Wind wird heute Abend und in der Nacht stürmisch, besonders im Flachland und auf den Bergen. Auf den höchsten Gipfeln gibt es wahrscheinlich Böen zwischen 120 und 140 km/h, im Flachland 80 bis 100 km/h. Im abgeschirmten Inntal wird es wahrscheinlich bei Böen zwischen 60 und 70 km/h bleiben.

Schwieriges Wort: Äquivalentpotentielle Temperatur (Theta_e) auf 850 hPa. Oder auch. Maß für Temperatur und Feuchtegehalt der Luftmasse in 1500 m. Die dicke strichlierte Linie zeigt eine Ä-Temperatur von 24, was einer Schneefallgrenze von 1000 m entspricht am Mittwoch um 0 UTC. (Quelle: ECMWF/UBIMET)
Im Zoom auf die Alpen sieht man Theta_e um 20, sprich einer SFG von 660m (Quelle: ECMWF/UBIMET).


Und Regen ist auch mit dabei. Bzw. Schnee. In der Nacht auf Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze in den Nordstaulagen vom Bregenzerwald über das Außerfern, das Karwendel, das Tiroler Unterland bis ins Salzkammergut, die Eisenwurzen und den Wienerwald auf 800 bis 600 m ab. Die hohen Niederschlagsraten sorgen für Niederschlagsabkühlung speziell in den engen Alpentälern, die noch warmen Böden sorgen indessen dafür, dass nicht viel liegen bleiben wird in diesen Lagen. Etwa mit 10 bis 20 cm Neuschnee rechne ich in diesen angesprochenen Lagen, je höher, desto mehr. Die Temperaturen rasseln nach unten: Auf 3000 m von 0 Grad am Dienstagabend auf -12 Grad bis Mittwochmorgen. Am Sonntag wurden noch +8 Grad gemessen.

Gefahren
Der warmen Witterung zu Folge tragen noch viele Bäume ihr Laub, die Auffangfläche für Schnee ist somit größer als im Winter.  Die größte Gefahr auf Straßen (und Schienen) geht somit von Schneebruch aus, in tieferen Lagen wird der Schnee zudem recht feucht sein. Auch der starke bis stürmische Wind aus Nordwest wird für Beeinträchtigungen sorgen.


Es bleibt nass...
Regen und Schneefall in den Nordstaulagen scheinen als gesichert, Schnee  fällt am Mittwoch im Westen bis 600 m herab, im Osten bis 800 m. Am Donnerstag schiebt sich von Nordosten her die Okklusion herein Das Europäische Globalmodell ECMWF rechnet bis Freitag besonders im Bereich Bregenzerwald/Außerfern und Kitzbüheler Alpen / Pinzgau mit Mengen über 120 mm. Die Lokalmodelle rechnen sogar mit bis zu 250 mm, was bei entsprechenden Staueffekten und Anströmungsrichtungen örtlich auch hinkommen kann. Jedenfalls werden die mit Kaltluft gefüllten Tälern von feucht-kalter Luft überströmt und die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht auf Donnerstag noch tiefer ab, Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm sind im Bereich des Wahrscheinlichen, ein Szenario wie letztes Jahr im Oktober im Raum Innsbruck durchaus möglich.

GLOBALMODELL: Niederschlagsmengen bis Freitagmittag, ECMWF MO12z-Lauf (Quelle: ECMWF/UBIMET).
 
LOKALMODELL: Niederschlagsmengen bis Freitagmittag, RACE MO12z-Lauf (Quelle: UBIMET).


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