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Summerfeeling

Wann kommt der Sommer? 
Meteorologisch hat er ja eigentlich schon begonnen, der Sommer (mit 1. Juni, Anm.). Die heißesten Tage des Jahres treten aber meistens erst zwischen Mitte Juli und Ende August auf. Und doch gab und gibt es auch Anfang Juni schon Temperaturen im Bereich der magischen 30-Grad-Marke. 
Was fehlt aber noch zum puren Sommergefühl: Sonnenschein sowie trockenes und stabiles Hochdruckwetter, Strahlungstage sozusagen. Die derzeitige Wetterlage gibt aber nicht allzu viel her. Sie ist momentan eher westlastig und meridional ausgeprägt, im Klartext heißt das, dass der Ablauf der Fronten vom Atlantik her rasch vonstatten geht. Zwischen dem Durchgang zweier Kaltfronten, wenn man das als Maß nehmen will, vergehen derzeit 4 bis 5 Tage. Dazwischen gibt es neben Zwischenhocheinfluss und Föhn vor allem eines: eine große Bandbreite an Temperaturen: zwischen 0 Grad (6. Juni im Wald- und Mühlviertel) und 30 Grad (7. Juni in Vorarlberg) war sogar binnen 24 Stunden alles dabei.


Und eine rege Schauer- und Gewittertätigkeit: Niederschlagsmengen bisher im Juni (Top Five Österreich)

Alberschwende (V) 243,2 l/qm
Bregenz (V) 240 l/qm
Schröcken (V) 197 l/qm
Dornbirn (V) 190 l/qm
Schoppernau (V) 187 l/qm
...
Tirol:
Tannheim 156 l/qm
Rinn 154 l/qm
Galzig 148 l/qm
...
Innsbruck - Uni 135 l/qm


Usermeldungen ...

Viele Menschen haben ihre eigene Meinung zum Wetter, zwei User aus dem derstandard.at-Forum:
Ich kann das schon nicht mehr hören wenn im Radio irgendwelche unterbelichteten party geilen damen im sommer erzählen wie super die hitzewelle wird und sie freuen sich schon so das es endlich unerträglich heiss wird (Ö3, radio wien...). Solche wetterlagen wie heuer im frühjahr sind für die landwirtschaft und damit für die ernährung der menschen eine einzige katastrophe, hitzewellen töten menschen, die agression steigt, der schlafrythmus ist extrem gestört, die leistung sinkt ins bodenlose, die tiere leiden enorm, aber die ö3 weiber finden es supi jetzt gibts schwimmi und saufi endlich auch ohne jacke weit in die nacht, die gehen mir soetwas von vorbei........ (aus dem derstandard.at-Forum: user blackbeauty3 am 12.6.2012)

Grüße von der südlichen SeiteDerzeit ist das Wetter hier so kariert, dass man bei einem Cabrio auf der Rückbank nachfragen muss, wie das Wetter hinten ist, vorne scheint noch die Sonne während hinten schon die nächste Feuchtreinigung stattfindet. (aus dem derstandard.at-Forum: user Pogled am 11.6.2012)

Starkregen/Gewitter/Schneefalltag 12./13. Juni 2012

Die konvektiven Ereignisse gipfelten in der Überquerung eines Italientiefs am Dienstag, 12. Juni. Von Starkregen über Gewitter und Schneefall war im Alpenraum alles dabei. Kollege Manfred hat in seinem BLOG schon das wesentliche erwähnt, hier folgt somit "nur" eine Bilderschau:

Satellitenbild + Blitzaktivität (Quelle: http://www.mswetter.com)


Starker Schneefall am Stilfser Joch (2760 m) -- Quelle:webcam www.popso.it

Starker Schneefall am Stilfser Joch Teil 2 (2760 m) -- Quelle:webcam www.popso.it

Schneefall bis 1800 m herab (im Bild St. Moritz im Engadin) -- Quelle:webcam www.kulmhotel-stmoritz.ch

Die Schafskälte auf der Franz-Senn Hütte (2150 m) / Stubaier Alpen -- Quelle:webcam www.franzsennhuette.at

Am Ende vom Tag haben sich somit v.a. im Westen und Süden Österreichs enorme Regenmengen angesammelt; Bregenz mit 81 l/qm in 24 (davon 50 in 2h am Vormittag), Waizenkichen (OÖ) mit 64 l/qm und Mattsee (S) und Freistadt (OÖ) mit 60 l/qm, Allensteig in NÖ sei mit 42 l/qm auch erwähnt (=neuer Juni-Rekord) -- Quelle: VERA-Analyse IMGW
Weitere Aussichten

gibts hier nachzulesen ... Eines sei verraten: es wird wärmer!

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Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

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