Direkt zum Hauptbereich

Imposantes Ereignis: Saharastaub

 

Saharastaub am 6. Februar im Inntal - um die Sonne ist ein bläulicher Ring zu sehen (Bishop's Ring), der durch die Beugung des Lichts an den Sandteilchen entsteht

Wer kennt das nicht? Kräftige Südanströmung, Föhn und der Himmel färbt sich gelb bis braun. Alles so, wie es alle paar Monate vorkommt? Doch dieses Mal war es besonders stark. Tief Tristan wirbelte über der Sahara reichlich Staub auf, der dann über das Mittelmeer nach Norden transportiert wurde. Meldungen gab es zunächst (am Morgen des 6. Februar) aus Andorra und Südfrankreich, danach waren die Schweiz, Österreich und der Süden Deutschlands betroffen. Aber auch bis nach Thüringen und Böhmen wurde der feine Sand transportiert, der sich dann auf den frisch gefallenen Schnee legte (7. Februar). 

 

Konkordiahütte mit Aletschgletscher und Saharastaub (Quelle: foto-webcam.eu)

 

 

 

Blick vom Satellit auf das Mittelmeer am 07.Februar 2021: es wird reichlich Staub aufgewirbelt, Quelle: NASA/Terra (https://wvs.earthdata.nasa.gov)


Gemessen werden konnte die Staubkonzentration auch in Österreichs höchstgelegenem Observatorium, dem Sonnblick (3.105 m). Hier sind mehrere Parameter von sonnblick.net (ungeprüfte Rohdaten) sowie die Feinstaubmessungen, entnommen vom Umweltbundesamt.

Ein Feinstaubverlauf wie zu Silvester, sogar der Grenzwert (50 mikrogramm/m3) wurde überschritten:








Ein paar Karten dazu:

Vorhersagekarte des Skiron, University of Athens

Verlagerung des Tiefs Tristan vom 5. auf den 6. Februar auf den Bodenwetterkarten des DWD / wetterpate.de





 

Weitere Artikel zum Thema:

Beitrag auf sonnblick.net: https://www.sonnblick.net/de/news/saharastaub-am-sonnblick-123/

Blogs der  Meteoschweiz:

https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/meteoschweiz-blog.subpage.html/de/data/blogs/2021/2/getruebte-atmosphaere.html

https://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/meteoschweiz-blog/meteoschweiz-blog.subpage.html/de/data/blogs/2021/2/cirrus-sinensis.html

Beliebte Posts aus diesem Blog

Tragisches Lawinenunglück

Heute Mittag hat sich ein tödliches Lawinenunglück am Sattelberg ereignet. Regelmäßige Leser dieses BLOGs kennen diesen Berg als Messstation des IMGI und daher als oft zitierte Datenquelle. Für viele Sportbegeisterte ist er aber vor allem der erste Tourenberg der Saison: leicht erreichbar, meist schneesicher und einfach zu begehen. Es ist eigentlich undenkbar, dass dort eine Lawine abgeht. In diesem Fall war der Föhn zumindest mit Schuld an der Tragödie. Im gestrigen zweiten Blogposting erwähnte ich den Föhn der mit 108 km/h Spitze am unweit entfernten Kofel wirksam war. Der Sattelberg weist für heute und gestern Windspitzen bis zu 23,9 m/s (86 km/h) bzw 22,1 m/s (80 km/h) auf. Dadurch wurde das bißchen an Schnee, das gefallen war ziemlich verweht. Am Gipfel des Berges liegen somit praktisch nur mehr Schneereste, während sich hingegen im Luv  der verfrachtete Schnee über den bis dato schlecht verbundenn Triebschnee gelegt hat. Erwähnung fand dies auch im heutigen Lawinenlagebericht

Bodennebel in Innshruck

Bodennebel in Innsbruck ist sehr sehr selten. Bei der Nebelbildung geht es immer darum die bestehende Luftmasse soweit abzukühlen, dass sie den Taupunkt erreicht und kondensiert. Das passiert täglich hundertmal: allerdings in der Atmosphäre als Wolken. Dort reichen Aufwinde (beispielsweise an Berghängen) um Wolken zu bilden. Im Tal entsthet Nebel meist in der Nacht, wenn die dortige Luftmasse über Nacht abgekühlt wurde. Bei sternklarer Nacht und starker Auskühlung doch das beste Rezept, oder? Meist weht in sternklaren Nächten jedoch der Talauswind, der jegliche Nebelbildung unterbindet. Grund für den Talauswind sind Druckunterschiede zwischen Tal und Vorland aufgrund unterschiedlich temperierter Luftmassen. Das heißt nur wenn die Luftmassen im Tal und Vorland ausgeglichen sind, die Druckverteilung also flach ist, weht schwacher Wind im Tal. Und das passierte heute Nacht: Die Hänge sind schneebedeckt, und durch die Schneeschmelze ist die Talatmosphäre feucht. Dazu ist der Himmel aufgelo

Schneerekord in Österreich - oder nicht?

  Die Nordalpen versinken in Schnee. Innerhalb von nur 2 Tagen sind lokal über 150 cm Schnee gefallen. Aber ist das nun Rekord?