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Eine Klimazeugnis - mitten in der Stadt

Der Obelisk mit Blick Richtung Süden (Foto: alpen.weter im Jänner 2017)

Ganz unscheinbar steht mitten in der Stadt diese "Gedenktafel". Täglich passieren dutzende Radler, Spaziergänger und auch Kinder (ja, dieser Koloss steht direkt an einem Spielplatz) diesen Ort, gegenüber der Altstadt im Walther Park. Der Obelisk - so heißt es in der Inschrift - wurde von Innsbrucker Bürgern errichtet und am 19.8.1878 der Stadt Innsbruck übergeben. Im Auftrage des Innsbrucker Verschönerungsvereins wurde in den Jahren 1982/1983 eine Renovierung durchgeführt.  Die angegeben Klimawerte dürften somit auch aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen - ein Klimazeugnis aus der Vergangenheit also.

Temperaturmittel aus einer längst vergangenen Zeit. Es wird nichts genaueres über die Zahlen berichtet - in jedem Fall liegen dieses aber 1 bis 2 Grad unter den aktuellen Werten (Mittel 1981-2010). Wenn man sich das Jahresmittel ausrechnet, kommt man auf ein Mittel von 8,35 Grad - ein Mittel, das 1 Grad unter dem heutigen liegt (Foto: alpen.wetter)
Eine interessante Inschrift findet sich auf der Ostseite. Anscheinend soll es in Innsbruck 293 wolkenlose (heitere Tage 1971-2000: 35) und teilweise bewölkte Tage geben - ganz trübe aber 167 (Klimamittel 1971-2000: 150). Die Summe geht über 365 hinaus ... 120 Tage mit Regen kommt aber ganz gut hin - die stimmen auch mit jetzigen Werten überein. 62 Gewittertage erscheinen auf den ersten Blick recht viel - das Klimamittel 1971 - 2000 weist 28,8 Gewittertage auf. "Starker Wind" wird auch nicht näher definiert, auch hier erscheinen 71 Tage recht viel. Föhntage gibt es im Mittel (1948-2008) an die 48. Alles in allem eine interessante Aufstellung von Klimadaten, die man sich aber noch einmal genauer ansehen muss (Foto: alpen.wetter)



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